'Sachor'- eine studentische Zeitschrift für jüdische Geschichte
und Gegenwart
1993 etablierte sich an der Bochumer Universität
die Studentische Arbeitsgemeinschaft für Antisemitismusforschung, kurz StAGA genannt. Angesichts der immer
wieder auftauchenden Forderung in der politischen Debatte, unter die deutsche Vergangenheit endlich einen Schlußstrich
zu ziehen, wollten die Mitglieder ein Zeichen setzen. Sie gründeten Sachor, zu deutsch "Erinnere Dich".
Ihr Anliegen: 'Die Bewahrung der Erinnerung an Auschwitz, die Geschichte vor und nach der Ermordung der europäischen
Jüdinnen und Juden während des Zweiten Weltkrieges.' Und natürlich über Israel, seine Geschichte
und Politik zu informieren. Deshalb lautet das zentrale Thema einer der jüngsten Ausgaben 'Israel? Wandel
eines Traumes'." So beginnt eine Rezension in der Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung, Nr.9/2001. Die
Rezension im Wortlaut. Eine - etwas veraltete
- Selbstdarstellung der StAGA.
27.5.
"Get tuned" - unter diesem Titel veranstaltete
die Studentenmission Deutschland (SMD) letzte Woche an der Ruhr-Uni eine Werbewoche. Die Antwort der 2313 lautet "Don't get tuned - better get drunk". Auf S. 3 der aktuellen
Ausgabe wird berichtet, wie ein Jura-Prof bei "get tuned" versucht hat, mit anti-semitischer Argumentation
den "Kriminalfall Jesus" zu lösen. Außerdem: Eine Rezension von "Queering Demokratie"
(S. 7) und dem neuesten Film mit Woody Allen, "Picking up the Pieces" (S. 6). 2313 Nr. 63 als PDF-Datei
27.5.
Zur Vorbereitung der Metalltarifrunde 2002 hat die Gruppe
Gegenwehr ohne Grenzen (GOG) bei Opel Bochum einen Diskussionsvorschlag
vorgelegt.
26.5.
Bürgerinitiative "Bochumer Tauschring" gegründet
Albert schneidert für Berta - Berta installiert
Computerprogramme für Claus - Claus backt für Albert Kuchen: Der im Mai gegründete "Bochumer
Tauschring" betrachtet jede Arbeit und Hilfe als gleichwertig und bietet damit allen Bürgerinnen und
Bürgern eine ebenso einfache wie gleichberechtigte und effektvolle neue Form städtischen Miteinanders
an. "Jeder Mensch hat Talente, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die er - Stunde gegen Stunde - mit anderen
tauschen kann. [...] Natürlich können auch Gegenstände getauscht bzw. ausgeliehen werden. Das Tauschen
ist einfacher, wenn wir einander kennen. Deshalb laden wir alle Interessierten zu Begegnung und Gespräch ein."
Das erste Treffen ist am 25.Juni, 19.00 Uhr, im Melanchthon-Saal, Königsallee 48. Kontaktadresse: Niels Bornemann,
Rottelandstr. 22, 44797
BO, Tel/Fax: 793233.
26.5.
VCD informiert zu "Lokale Agenda, Autofreie Tage, Klimaschutz"
Der Bochumer Verkehrsclub Deutschlands
(VCD) hat nach seinen sehr informativen Internet-Seiten zum Thema "Metrorapid" eine weitere Rubrik mit sehr lesenswerten Seiten zum Thema "Lokale Agenda, Autofreie Tage, Klimaschutz"
veröffentlicht.
26.5.
Das Kapital lesen!
Lektürekurs für AnfängerInnen
‚Das Kapital’ sei eine zu harte Nuss, meinte Ignacy Daszynski,
einer der bekanntesten sozialistischen ‚Volkstribune’ um die Jahrhundertwende, er habe es deshalb nicht gelesen.
Aber Karl Kautsky habe es gelesen und vom ersten Band eine populäre Zusammenfassung geschrieben. Diese habe
er zwar ebenfalls nicht rezipiert, aber Kelles-Krausz, der Partei-Theoretiker, habe Kautskys Buch gelesen und es
zusammengefasst. Kelles-Krausz' Schrift habe er zwar auch nicht gelesen, aber der Finanzexperte der Partei, Hermann
Diamand, habe sie gelesen und ihm, Daszynski, alles darüber erzählt.
Das AStA-Referat der Ruhr-Uni für Kritische Wissenschaften organisiert
im Sommer einen Kapital-Lektürekurs, der sich vornehmlich an ‚AnfängerInnen’ richtet. Das Vorbereitungstreffen
findet am 25.7. um 16 Uhr in Raum GC 04/ Süd/ 159 statt. Ein Reader zum Thema ist ab Mitte Juli – auch für
Nicht-TeilnehmerInnen – im Service-Referat des AStA oder direkt im Referat für Kritische Wissenschaften (AStA-Raum
13) erhältlich. Näheres
25.5.
Agenda-Beirat beerdigt "Auto-freien Tag"
Grabstein: "Ich hatte Vorfahrt"
Der Agenda-Beirat hat am Dienstag intensiv über
das Thema "Auto-freier Tag" diskutiert. Ein Antrag des Bündnisses
Umweltfreundlicher Stadtverkehr (BUS), in dem der Oberbürgermeister (OB) und die Ratsfraktionen kritisiert
werden, wurde auf die nächste Sitzung des Beirates am 8.9. vertagt. Hier soll auch über zukünftige
Agenda-Strukturen gesprochen werden. "Die Personal-Union des Amtes des Oberbürgermeisters und des Agenda-Beirats-Vorsitzenden
hat sich nicht bewährt. Vorsitzende oder Vorsitzender des Agenda-Beirates sollte eine Persönlichkeit
sein, die möglichst unabhängig von Politik und Verwaltung die Position des Agenda-Prozesses glaubwürdig
vertreten kann," hatte das BUS u.a. in seinem Antrag formuliert. Der OB räumte ein, dass er sich ja auch
andere Varianten vorstellen könne. Er hätte sich nicht nach dem Amt gedrängt. Der OB fühlt
sich vor allem ungerecht behandelt - insbesondere von der WAZ, die sein Verhalten kommentierte: "So verhält
sich eigentlich nur ein OB, der nicht mehr an seine Wiederwahl glaubt."
Der Grüne Fraktionssprecher Wolfgang Cordes wehrte sich gegen die Kritik, seine Fraktion habe keine eigenen
Vorschläge, Konzepte oder gar Anträge eingebracht. Er warf dem BUS Unbeweglichkeit vor. In der Tat hatte
das Bündnis bis zum Schluss darauf bestanden, die Beschlüsse des Rates und des Agendaprozesses ernst
zu nehmen. Hier war die Beteiligung am europa-weiten Auto-freien Tag beschlossen worden. Eine Charta und Leitlinien
regeln diese Beteiligung. Hieran hatte das BUS immer wieder erinnert. Witzig war die Kritik von Michael Wenzel
von der Agenda-Programmgruppe. Er brachte das Bild eines Grabsteins mit der Aufschrift: "Ich hatte Vorfahrt."
Zum Thema Auto-freier Tag gibt es ein bo-alternativ-special mit viel Hintergrund.
25.5.
VCD: Baustellen sind nicht vom Himmel gefallen
Preis für umstrittene Großprojekte U-Bahn und Parkplatztunnel Massenbergstraße
Mit einiger Verwunderung verfolgt der Verkehrsclub Bochum (VCD) die Diskussion um die Baustellen in der Innenstadt. Dass die Kaufleute in der Innenstadt
unter den Baumaßnahmen zu leiden haben, ist unbestritten; Forderungen nach mehr Information und Aktionen
in der Innenstadt seien daher zu unterstützen. Kein Verständnis hat der VCD jedoch, wenn Teile von Politik
und Kaufmannschaft nun so tun, als wären die Baustellen vom Himmel gefallen. "Alle jetzt betriebenen
Projekte (Tunnelbau 302/310 und 306, Parkplatztunnel Massenbergstraße) sind von SPD, CDU, Händlern und
IHK so befürwortet worden, wie sie jetzt durchgeführt werden", so VCD-Sprecher Georg Deppe.
Bereits vor 10 Jahren waren viele Kaufleute, insbesondere der jetzige Wortführer Baltz, am Planfeststellungsverfahren
für die Innenstadtuntertunnelung beteiligt. "Jeder konnte sich genau über Ausmaß und Dauer
der beabsichtigten und nun planmäßig verwirklichten Baumaßnahmen informieren", so Deppe.
Der VCD Bochum hat dies 1991 (!) in seiner Einwendung gegen den Tunnelbau so beschrieben: "Welche Folgen die
offene Baugrube für die anliegenden Geschäfte hätte [...], ist offensichtlich: ihr Umsatz ginge
sicherlich stark zurück. AnwohnerInnen und BesucherInnen der Innenstadt von außerhalb würden den
gesamten Bereich sicher tunlichst meiden." Die VCD-Stellungnahme im Wortlaut.
25.5.
Alles wird GUT - nichts wird BESSER - Spektakel rund um GeSCHLECHTERverhältnisse
Die JungdemokratInnen/Junge
Linke NRW veranstalten ab heute ihr jährliches Spektakel
in der Bochumer Schiller-Schule, Ecke Königsallee / Waldring. Höhepunkte des Wochenendes dürften
sein: Freitagabend, 19.15 Uhr: "Oi warning" mit anschließender Diskussion mit den Regisseuren.
Samstagnachmittag: Erika Feyerabend: "Über Diagnostik-Labyrinthe und fabrizierte Embryonen", Samstagabend:
Comedy mit Di McFarlane, Sonntagvormittag: "Piray" mit politischen Liedern aus Südamerika. Näheres
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24.5.
Donnerstag, 31.5., 19.30 Uhr, Bahnhof Langendreer
Wem gehört die Stadt? Die Privatisierung öffentlicher Räume
Kosmetische Entsorgung sozialer Probleme, Abschaffung von Grundrechten,
Verschärfung des Ordnungsrechtes und Freiraum für Nazis – Alles in Bochum
Die Vertreibung von unangepassten Menschen aus den Innenstädten ist seit etlichen Jahren zu beobachten. Diejenigen,
die in den Innenstädten viel Geld verdienen, haben ein erhebliches Interesse, dass die Verschärfung der
sozialen Probleme in ihren Konsummeilen nicht sichtbar wird. Frank Herrmann, Uni Essen, führt in das Thema
ein.
Ein Hintergrundbeitrag und ein Artikel aus der aktuellen
BSZ zur Auseinandersetzung um die Privatisierung
des Konrad-Adenauer-Platzes (Mandragora).
23.5.
25. Mai: Klaus der Geiger bei ANTIFA WAT
18.00 Uhr, Louis Baare Berufskolleg, WAT, Bussmannsweg 8
Zunächst: Jörg Fischer: Vom Neonazi zum Gewerkschafter - "Ich war absoluter Überzeugungstäter.
Ich will die Jugend warnen."
Dann Klaus der Geiger, anschließend Liedvortrag von Nancy Ludewig, abschließend Kultur und Tanz gegen
rechts mit: DJ, Tanzgruppen, Folklore, internationalen Speisen und Getränken
Organisation und Regie: SchülerInnen und LehrerInnen der GyM3 des Louis
Baare Berufskolleg.
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22.5.
Misstrauensvotum gegen Stüber
Das Bündnis Umweltfreundlicher Stadtverkehr hat für
die Agenda-Beiratssitzung in einem Antrag ein Misstrauensvotum gegen den Oberbürgermeister formuliert: "...2.Der Beirat stellt
fest, dass der Agenda-Prozess durch die Diskussion und Entscheidungsfindung über den autofreien Tag erheblichen
Schaden genommen hat. Als besonderes Erschwernis in der Auseinandersetzung hat sich dabei die Tatsache erwiesen,
dass der Vorsitzende des Agenda-Beirates einer der entschiedendsten Gegner des Forums-Beschlusses vom März
2000 war und entsprechend die Unterstützung der Verwaltung ausblieb.
3.Die Personal-Union des Amtes des Oberbürgermeisters und des Agenda-Beirats-Vorsitzenden hat sich nicht bewährt.
Vorsitzende oder Vorsitzender des Agenda-Beirates sollte eine Persönlichkeit sein, die möglichst unabhängig
von Politik und Verwaltung die Position des Agenda-Prozesses glaubwürdig vertreten kann." Der Antrag im Wortlaut
22.5.
Kostenexplosion bei der "Bochumer Lösung"
Die Sprecher der Bürgerinitiative gegen den Bau der DüBoDo,
Eckhard Stratmann-Mertens und Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt, haben in einem Brief noch einmal detailliert nachgewiesen,
dass der vom Rat der Stadt beschlossene Haushalt eine Kostenexplosion des Bochumer Anteils beim Westkreuz von ursprünglich
ca. 8 Millionen DM auf nunmehr rund 14 Millionen DM vorsieht. Sie reagierten damit auf eine Äußerung
des SPD Fraktionsvorsitzenden, Hossiep, der dies in einer öffentlichen Veranstaltung als "Gerede"
abgetan hatte. Er behauptet, dass "nur" eine Million DM Kostensteigerung zu erwarten sei. Die BI fordert
Hossiep auf, sein Zahlenspiel zu belegen. Der Brief im Wortlaut
21.5
Am 22.9.: Ohne Auto mobil in Dortmund
"Auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen beschloss der Rat gegen die Stimmen der CDU, sich offiziell
am europaweiten „Autofreien Tag 2001“ zu beteiligen," heißt es im Amtsblatt der Stadt Dortmund
vom 18. Mai. In Bochum hatte der Rat am 17. Mai das Gegenteil beschlossen (siehe unten). Graf Otto sollte die
Maischützen losschicken und den Tag zurückholen lassen. Bo-alternativ.de würde dann eine Eiche spenden.
21.5.
Schauspielhaus für Besserverdienende?
Der AStA der Ruhr-Universität Bochum hat in einem offenen Brief an den Intendanten des Bochumer Schauspielhauses,
Matthias Hartmann, sein Entsetzen über die Preiserhöhungen kundgetan. Die Preise in der Preisgruppe 4
sollen demnach um 100% erhöht werden, während in den oberen Preisgruppen die Erhöhung in wesentlich
geringerem Umfang vollzogen wurde. Näheres
Anmerkung der Redaktion: Über die Gebührenordnung im Schauspielhaus entscheidet der Rat und nicht der
Intendant.
20.5.
2:0 für den Rektor
Unter dieser Überschrift geht es auf Seite 3 der neuen Ausgabe
der Uni-Campus-Zeitung 2313 um die Einführung
der gestuften Studiengänge an der Ruhr-Uni, die, nach einer Senatssitzung vergangene Woche und nach einem
neuen Erlass des Wissenschaftsministeriums, nun immer wahrscheinlicher wird. Außerdem im aktuellen Heft:
Vierter und letzter Teil der Debatte um Sozialismus und/oder Nation und eine Rezension von "Nazis sind Pop", einem Buch von Burkhard Schröder. Die neue 2313 als pdf-Datei
20.5.
Mittwoch, 23.5., 19.00 Uhr, Bahnhof Langendreer
SETH TOBOCMAN (New York) DIA-Performance
... anschließend Konzert mit ROTES HAUS (Hamburg) im WAGENI
RadioBonteKoe hat mal wieder etwas Besonderes organisiert: Die Lower-East-Side zu Gast in Bochum.
SETH TOBOCMAN lebt in NYC und arbeitet dort zusammen mit anderen Comic-KünstlerInnen. Seit 22 Jahren gibt
er das Magazin “World War 3 Illustrated” heraus. Dieses Magazin dient der Veröffentlichung politischer Kunst
und gab bereits den Arbeiten hunderter KünstlerInnen und SchriftstellerInnen Raum. In den Comics Tobocmans
spiegelt sich sein jahrelanges politisches Engagement zu Themen wie Hausbesetzungen, Polizeibrutalität, Rassismus,
Innen- und Außenpolitik der USA, der WTO und anderem wider. Sein Kampf gegen die Hinrichtung des Afro-amerikanischen
Journalisten Mumia Abu Jamal verbindet ihn mit der Band ROTES HAUS aus Hamburg. Näheres
20.5.
DolmetscherInnen und HelferInnen gesucht
Am 23. Juni findet u. a. auf Einladung der Medizinischen Flüchtlingshilfe im Bahnhof-Langendreer eine bundesweite
Konferenz zum Thema "Papiere jetzt!" statt. Es geht um die "Legalisierung" von MigrantInnen,
die ohne gültige Papiere bei uns leben. Näheres
Für die Betreuung der internationalen Gäste und die Übersetzung ihrer Beiträge werden noch
DolmetscherInnen gesucht; insbesondere für Französisch und Italienisch. Unterstützungsangebote bitte
an Hilfe@bo-alternativ.de
An diese Adresse können andere Angebote, auf der Tagung zu helfen, geschickt werden. Auch Spenden zur finanziellen
Unterstützung werden gebraucht.
19.5.
BOCYCLE I: Fast ins Wasser gefallen
Es regnete, und die Autovermietung hatte kurz vor Beginn von
BOCYCLE I am Freitagnachmittag mitgeteilt, dass der bestellte LKW defekt sei. Die Band konnte also nicht während
der Fahrt spielen. Trotz widrigster Umstände nahmen ca. 70 RadfahrerInnen an der Tour durch die Stadt teil.
Anschließend wurde mit Musik und Sekt der 10. Geburtstag des ADFC gefeiert. Fazit: BOCYCLE II wird auf jeden
Fall besser.
19.5.
Am 9. und 10.Juni im Kulturcafé an der Ruhr-Uni Bochum:
Autoritärer Staat, Faschismus und Spätkapitalismus -
Positionen der Kritischen Theorie
Seminar des Arbeitskreises rote ruhr-uni und des AStA-Referats für
Kritische Wissenschaften / Bochum. Näheres
19.5.
Das LabourNet
Germany - der virtuelle Treffpunkt der Gewerkschafts- und
Betriebslinken - hat den "alternativen Medienpreis"
erhalten. Das Projekt wird maßgeblich von der Bochumerin Mag Wompel betrieben.
19.5.
Himmelfahrt nach Holland?
Der Allgemeine Deutsche Fahhrrad-Club (ADFC)
in Bochum hat seine nächsten Radtouren veröffentlicht. Zum Beispiel: Am Donnerstag mal kurz mit dem Rad
von Amsterdam nach Bochum oder Donnerstag bis Sonntag "Rad & Zelt" von Bochum über Haltern,
Winterswijk, Ijsselmeer, Arnheim nach Emmerich. Näheres
18.5.
Rot-Grün
versagt beim auto-freien Tag - Stüber setzt sich durch
Der Rat der Stadt Bochum hat am Donnerstag einstimmig beschlossen,
dass die Stadt Bochum sich am 22.9. nicht am europa-weiten auto-freien Tag beteiligt. Genau das Gegenteil - eine
Beteiligung an diesem Tag - war bisher Beschlusslage des Rates. Die Verwaltung mit Oberbürgermeister Stüber
an der Spitze hatte aber alles mögliche unternommen, um eine erfolgreiche Durchführung des Tages systematisch
zu hintertreiben. Daraufhin hatte die rot-grüne Mehrheit im Rat gehofft, dass evtl. der Agenda-Prozess einen
Vorschlag entwickeln könnte, wie dieser Tag zu retten sei. Die Verwaltung intervenierte daraufhin heftig in
der Agenda-Programmgruppe. Ein Vorschlag wurde präsentiert, der weder etwas mit auto-frei noch mit der europäischen
Kampagne zu tun hatte. Doch selbst dieser weichgespülte Vorschlag ging Stüber zu weit, weil er die Charta
für den auto-freien Tag unterzeichnen sollte. Dies lehnte er ab. Die WAZ schreibt: "Michael
Wenzel, Sprecher der Agenda-Programmgruppe, fühlt sich 'nur noch verarscht': Es bleibe die Frage, wie Stüber
und der Rat überhaupt noch einen 'glaubwürdigen Agenda-Prozess hinkriegen' wollten (Stüber ist dessen
Beiratsvorsitzender)." Dass die Bochumer Grünen im Rat gegen den auto-freien Tag stimmten, kennzeichnet
ihre Situation. Im substanziellen Bereich haben sie bei der DüBoDo und beim U-Bahn-Bau ihre Positionen aufgeben
müssen. Nun können sie nicht einmal für ihren kleinen symbolischen Erfolg "auto-freier Tag"
stimmen. Richtig peinlich ist die Situation für die SPD-Fraktion. Stüber hat vorgeführt, dass er
nach einigen Niederlagen gelernt hat, wie er sich gegenüber seiner Fraktion durchsetzen kann. Die SPD hatte
im letzten Jahr in ihrer
Bürger-Zeitung
noch getönt: "In Bochum ist der diesjährige autofreie Tag als eine kleine Vorbereitung auf die größeren
Veranstaltungen in den kommenden Jahren zu verstehen." Tom Jost bringt in seinem Kommentar in der WAZ das
Verhältnis von SPD und Stüber auf den Punkt: "So verhält sich eigentlich nur ein OB, der nicht
mehr an seine Wiederwahl glaubt." Nicht kommentiert wird in den Bochumer Medien das eigentliche Versagen von
Rot-Grün: SPD und Grüne haben keine eigenen Vorschläge für den auto-freien Tag entwickelt.
Der Verantwortliche für die Internetseiten bei den Grünen im Rat, Martin Piegeler, zeigte den notwendigen
Zynismus, als er die gemeinsame Presseerklärung von SPD und Grünen mit einer treffenden Adresse ins Netz
setzte: http://www.gruene.de/bochum/AutomobilWieNie.htm. Nach 20 Stunden kam eine Korrektur. Die Meldung hat jetzt
die nicht weniger zynische Adresse: http://www.gruene.de/bochum/Autofrei.htm
In einem "bo-alternativ-special" sind alle Meldungen zum Thema "auto-freier Tag" dokumentiert.
In aller Bescheidenheit: Eine ganz interessante Chronologie der Ereignisse
18.5.
Dienstag, 22. 5., 19.30 Uhr, Bahnhof Langendreer
Schule und Jugendarbeit – Dauerkonflikt in Bochum?
Erfolgreiche Bildungs- und Erziehungsarbeit erforderte heutzutage eigentlich eine enge Zusammenarbeit von offener
Jugendarbeit und Schule. Was passiert, wenn Schule sich gegenüber sozialpädagogischen Handlungsfeldern
verschließt und vor allem benachteiligte Kinder und Jugendliche eher verschiebt und aussortiert (Motto: „Fordern
statt Fördern?”), wie das ganze Heerscharen früh gescheiterter Lebensläufe belegen? Näheres
17.5.
Das Linke Netzwerk lädt heute (17.5.) um 20.15 Uhr im Bahnhof Langendreer zu einer Diskussion
über den antirassistischen Anspruch des AZs ein. Hintergrund waren Kritiken, das AZ würde sich mit diesem
Thema nur wenig beschäftigen und den Beinamen Antirassistisch nur als aktuell populäres Label vor sich
hertragen.
17.5.
Die Bochumer PDS diskutiert auf ihrem heutigen Treffen (17.5.) um 20.00 Uhr im Simplon u.a. über
das Koalitionsgerangel in Mecklenburg-Vorpommern.
15.5.
Auto-freier Tag: Rat entscheidet über Etikettenschwindel
Auf der Sitzung des Bochumer Stadtrates am kommenden Donnerstag steht auf der Tagesordnung auch der Punkt: Auto-freier
Tag am 22. 9.. Der auto-freie Tag wird von den Geschäftsleuten der Innenstadt und der Verwaltung mit OB Stüber
an der Spitze regelrecht bekämpft. Rot-Grün hat aber beschlossen, dass es den Tag geben soll. Eine Agenda-Gruppe
hat nun - unter starker Mitwirkung der Verwaltung - ein Konzept für den Plan entwickelt, bei dem nichts zusätzlich
auto-frei sein soll. Der Tag soll konsequenterweise auch nicht mehr auto-frei heißen. Das Bündnis Umweltfreundlicher
Stadtverkehr hat nun in einem Brief an die Ratsmitglieder mitgeteilt: "Das Bündnis Umweltfreundlicher
Stadtverkehr lehnt die bisherigen Planungen der Agenda-Programmgruppe entschieden ab."..."Wir würden es sehr begrüßen, wenn der Rat an seinem Beschluss
festhält und die Stadt Bochum gerade als Mitglied im Klima-Bündnis am Aktionstag »In die Stadt
Ohne mein Auto« teilnimmt. Wir werden dann unseren Teil dazu beitragen, dass dieser Tag erfolgreich wird.
Sollten jedoch die europäischen Leitlinien für diesen Tag in Bochum bewusst unterlaufen werden, sehen
wir hierin einen Etikettenschwindel, den wir nicht hinnehmen werden. Eine solche bewusste Irreführung der
Öffentlichkeit wird auch überregional dem Ansehen der Stadt schaden." Der Brief im Wortlaut
14.5
Freitag, 18.5, 18 Uhr, Bochum vor dem Hauptbahnhof:
Der ADFC feiert seinen 10. Geburtstag mit dem ersten BOCYCLE
Der ADFC schreibt zu seinem 10. Geburtstag: "So einen
Tag wollen wir nicht an der Kaffeetafel feiern, wir werden mit Bochum und seinen RadfahrerInnen auf diesen runden
Geburtstag anstoßen. Denn in diesen 10 Jahren haben wir einiges erreicht in Bochum, und das möchten
wir Ihnen zeigen. Fahren Sie mit uns eine kleine Runde durch Bochum, und genießen Sie die Straße mal
ganz ohne störenden Autoverkehr. Und weil RadfahrerInnen die wahren GenießerInnen sind, kommen wir wieder
mit Musik. Die Band war schon bei der 25. Raddemo dabei und wird auch diesmal wieder für flotte Musik und
tolle Stimmung sorgen. Zum guten Schluss feiern wir den ADFC mit Sekt, Torte und Musik - im Bermudadreieck. Lassen
Sie sich begeistern, und schwingen Sie sich auf's Rad für Bocycle - einfach ab(ge)fahren!"
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13.5.
"Es wird empfohlen, dass die Deutsche Bank liquidiert wird"
Die Initiative "Entschädigung jetzt!" protestierte am Donnerstag, 10. Mai, vor der Deutschen Bank
auf dem Husemannplatz gegen die weitere Verzögerung von Entschädigungs-Zahlungen an die überlebenden
ZwangsarbeiterInnen: weil die Deutsche Bank einer von denjenigen Konzernen ist, "die in jeder Hinsicht - sozusagen
in historischer Kontinuität - im Zentrum dieser Machenschaften standen und stehen!" In einem Redebeitrag
stellte Reinhard Wegener fest: "Offenbar gibt es in der deutschen Wirtschaft auch bei der Güterabwägung
zwischen Geld und Menschenleben historische Kontinuität: dass täglich rund 200 ehemalige ZwangsarbeiterInnen
sterben, interessiert die Wirtschaft kaum - dagegen ist ihre schlappe 5-Milliarden-Entschädigung, die sie
schon jetzt (!) - obwohl noch gar nicht ausgezahlt - steuerlich zu 50% in Anschlag bringen kann, über alle
Maßen wichtig." Reinhard Wegener zitierte aus den Untersuchungsergebnissen des OMGUS-Reports der US-Regierung von 1946 "Ermittlungen gegen die Deutsche Bank": "Es wird empfohlen, dass:
1. Die Deutsche Bank liquidiert wird, 2. Die verantwortlichen Mitarbeiter der Deutschen Bank angeklagt und als
Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt werden..." Aus der Begründung: "Die Untersuchung der Deutschen
Bank hat ergeben, daß sie eine ungewöhnliche Konzentration wirtschaftlicher Macht darstellte und an
der Durchführung der verbrecherischen Politik des Naziregimes auf wirtschaftlichem Gebiet teilgenommen hat..."
Näheres: Ein ausführlicher
Bericht mit der Zitatquelle und das Flugblatt
der Initiative
13.5.
Die Bochumer DKP hat die neue Ausgabe ihrer Zeitung "bochum links"
im Internet veröffentlicht. Schwerpunkt der Ausgabe ist die Werbung für das UZ-Pressefest am 22.-24.
Juni in Dortmund.
13.5.
Das internationale Videofestival des AStAs der Ruhr-Uni findet in diesem Jahr vom 17. - 19. Mai statt. Näheres
13.5.
Die Entdeckung der Jahrhundert-Halle
Die Jahrhunderthalle wird mit einem mehrstelligen Millionen DM-Betrag als Veranstaltungshalle für kulturelle
Events (vor allem Trienale) ausgebaut. Die kulturpolitische Sprecherin der Grünen im Rat, Gabriele Riedl,
hat bemerkenswerter Weise daran erinnert, wer eigentlich die Bochumer Jahrhunderthalle als Veranstaltungsort etabliert
hat: ... "aus der soziokulturellen Szene wie dem Theater Thealozzi und Stahlhausen Enterprise wurde die Halle
bespielt und damit salonfähig gemacht." näheres
13.5.
"AlleAnsNetz - Für Kinder und ihre Rechte"
Am 15. Mai 2001 präsentiert terre
des hommes auf dem Schulhof der Realschule Höntrop erstmalig
die Aktion »AlleAnsNetz - Für Kinder und ihre Rechte«. Anlass ist der im September stattfindende
Weltkindergipfel in NewYork, zu dem am 16. Mai in Berlin eine Vorbereitungskonferenz einberufen ist. Über
50 Staaten werden an dieser Konferenz teilnehmen. Die Aktion "AlleAnsNetz
- Für Kinder und ihre Rechte" appelliert an die zuständigen Politiker, mehr für die Verwirklichung
der Kinderrechte weltweit, aber auch in Deutschland zu tun. Näheres
12.5.
Am Montagabend, 14. Mai, startet um 20.00 Uhr auf dem Konrad - Adenauer - Platz (vor dem Mandragora) eine Demonstration.
Anlass sind die Nazi-Überfälle der letzten Tage. Der Protest richtet sich gegen den rassistischen Alltag
in unserer Gesellschaft. Näheres
Die Bochumer WAZ berichtet, dass vier Tatverdächtige des Überfalls am letzten Donnerstag (siehe weiter unten) festgenommen
worden seien. Der WAZ-Artikel
11.5.
LehrerInnen-Gewerkschaft drückt sich vor Entscheidung
Die Bochumer GEW hat eine peinliche Affäre noch peinlicher beendet. Der Vorstand der Bochumer GEW hatte eine
Gruppe unterstützt, die unter dem Namen GEW-Liste zur Studierendenparlamentswahl im Januar angetreten war.
Mit einem rechtspopulistischen Wahlkampf kritisierte die Gruppe den AStA. AStA-Mitglieder wurden z. B. mit Filzläusen
gleichgesetzt und die feministische Winteruni wurde diffamiert. GEW-Vorstandsmitglied Karin Schiele, die in mehreren
Bündnissen mit dem AStA zusammenarbeitete, erklärte daraufhin für ihre Gewerkschaft gegenüber
dem Verantwortlichen der Gruppe, Kolja Schmidt: "mit Entsetzen haben wir die neuesten Flugblätter der
GEW-Hochschulgruppe zur Kenntnis genommen. Hiermit fordern wir dich auf, alle Flugblätter und Plakate der
GEW-Studierendengruppe, die sich auf dem Campus der Ruhr-Universität Bochum befinden, einzusammeln und zu
vernichten." Zur Jahreshauptversammlung der GEW am 15. Februar lagen schließlich zwei Anträge vor,
die den Vorgang thematisierten. Sie wurden vertagt und der Vorstand aufgefordert, die Mitglieder ausführlich
über die Hintergründe der Auseinandersetzung zu informieren und noch vor den Osterferien zu einer neuen
Sitzung einzuladen. Beides erfolgte nicht. Erst in den Osterferien wurde zu einer Sitzung am 10. Mai eingeladen.
Der Vorgang wurde in der Einladung nicht einmal erwähnt. Von den weit mehr als tausend Mitgliedern folgten
31 der Einladung. Auf Antrag von Gesine Buhl beschloss die Versammlung einen Antrag auf "Nichtbefassung".
Die anwesenden PolitiklehrerInnen wussten offensichtlich nicht, dass dies unzulässig ist, wenn ein Antrag
bereits "befasst" wurde. Die Begründung des Antrages: Die höheren Gremien sollen sich zu der
Sache äußern.
11.5.
Bessere Bahn statt teuer schweben
Geht es nach dem Willen der Landesregierung, so soll ab 2006 der Metrorapid zwischen Dortmund und Düsseldorf
fahren. Obwohl es noch jede Menge ungeklärter Fragen gibt - von der Technik über die Trasse bis hin zur
Finanzierung - und auch die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie noch nicht vorliegen, geben Ministerpräsident
Clement & Co. richtig Gas. Mit Macht soll dieses Projekt durchgedrückt werden, da werden auch schon mal
KritikerInnen aus dem eigenen Lager zum Schweigen gebracht. Umfangreiche Hintergrundinformationen zum Themenkomplex
Metrorapid liefert der VCD Bochum jetzt auf seinen Sonderseiten zum Magnetschwebezug.
11.5.
Mittwoch, 16.5., um 19 Uhr im Bahnhof Langendreer:
Vollversammlung des Antirassistischen Zentrums (AZ) Bochum
Die Leute vom AZ schreiben: "Seit einem halben Jahr steht die Forderung nach einem AZ in Bochum stärker
in der Öffentlichkeit. Das 'Halbjahresjubiläum' der Besetzung, mit der alles begann, ist am für
Linke historischen Datum des 2.Juni. Dies sollte Grund genug sein, einmal zu diskutieren, was wir bewegt haben.
In den letzten Wochen sorgten die Diskussionen über die Demonstrationen gegen die Privatisierung am Mandragora
dafür, dass das Thema AZ wieder auf die Tagesordnung kam. Gleichzeitig war das wöchentliche Plenum des
AZs nicht mehr gut besucht. Wir wollen nun versuchen, wieder einen neuen Anlauf zu nehmen. Daher laden wir zu dieser
Vollversammlung ein, um neue Aktivitäten anzugehen, damit ein AZ in Bochum endlich Realität wird.
Am 17.3. (20.15 Uhr im Bahnhof Langendreer) lädt das Linke Netzwerk zu einer Diskussion über den antirassistischen
Anspruch des AZs ein. Hintergrund waren Kritiken, das AZ würde sich mit diesem Thema nur wenig beschäftigen
und den Beinamen Antirassistisch nur als aktuell populäres Label vor sich hertragen."
11.5.
Rassistischer
Überfall in Bochum-Grumme
"Am Donnerstagmittag, gegen 12.45 Uhr, wurden zwei 17 und
22 Jahre alte dunkelhäutige Frauen im Bereich Josephinenstraße / Volmestraße von acht jugendlichen
Skinheads überfallen." heißt es im Pressebericht der Bochumer Polizei. Die Bochumer WAZ
schreibt: "Es geschah am hellichten Tag. Um 12.45 Uhr. Die beiden jungen Frauen, die eine 17, die andere 22,
verlassen die Weiterbildungsstelle an der Abendrealschule Lenneplatz. Die beiden Frauen stammen aus Ruanda und
Brasilien. Nur wenige Meter hinter dem Schulhof, an der Ecke Josephinenstraße und Volmestraße, kommt,
wie die Polizei berichtet, eine Gruppe von acht lärmenden Skinheads hinter ihnen her, verfolgt sie. Sie wurden
von ausländerfeindlichen Parolen beleidigt, heißt es im Behördendeutsch. Genauer: Sie seien als
"Scheißkanacken" beschimpft worden. Unmittelbar danach hätten drei aus der Gruppe auf die
beiden Schülerinnen eingeschlagen und sie auch getreten. Zu den drei Schlägern, schildert die Polizei,
hätten zwei Frauen gehört. Die anderen bildeten einen Kreis um die Prügelszene und schauten zu.
Als immer mehr Passanten hinzu kommen, ohne jedoch - laut Zeugen - einzugreifen, verziehen sich die Skinheads."
WAZ-Redakteur Rolf Hartmann widerspricht damit der Darstellung des Polizeiberichtes: "Erst das beherzte Eingreifen von Zeugen
und anderer Passanten beendete die Übergriffe."
Auf der Titelseite der WAZ schreibt er unter der Überschrift "Leider keine Spur von 'beherztem Eingreifen'":
"Doch mit dem Eingreifen war es wohl nicht weit her. Nach einigen Nachfragen korrigierten die Beamten ihre
Darstellung: Die Skinheads seien wohl nur deshalb weggelaufen, weil sich immer mehr Passanten um den Kreis geschart
hätten. Zum Gucken."
11.5.
Wichtiger Hinweis für alle, die in der Mailingliste des Linken Netzwerkes Bochum sind!
Durch einen Programmierfehler ist in der Liste eine böse Panne passiert. Eine defekte Adresse verursacht eine
Fehlermeldung, die an die Liste geschickt wird. Was wiederum eine Fehlermeldung erzeugt, die an die Liste geschickt
wird, was wiederum eine Fehlermeldung erzeugt...
Insgesamt sind mehr als 200 mails verschickt worden. Leute, die z.B. eine mail-Adresse der Ruhr-Uni oder eine GMX-Adresse
haben, sollten keine mails abrufen, sondern zunächst über das Internet die Fehlermeldungen löschen.
Der Inhalt der Nachricht war übrigens: "Die Mailingliste funktioniert wieder." Der Verantwortliche
für die Liste fährt jetzt erst einmal 14 Tage in Urlaub.
8.5.
Prima Klima - ohne Stüber
Am 22. 9. findet jährlich europaweit ein "auto-freier" Tag
statt. Motto: "Prima Klima - In die Stadt ohne mein Auto!" Der Rat der Stadt Bochum und der Agenda-Beirat
haben im vergangenen Jahr beschlossen, dass die Stadt Bochum sich daran beteiligt. Die Stadtverwaltung und die
Geschäftsleute der Stadt haben alles getan, damit dies im letzten Jahr zum Flopp geriet. SPD und Grüne
haben daraufhin angekündigt, dass dies nur ein Versuch mit zu wenig Vorlaufzeit gewesen sei und in diesem
Jahr mit einem "richtigen" auto-freien Tag zu rechnen sei. (siehe SPD - Bürgerzeitung) Oberbürgermeister Stüber ließ sich davon nicht beeindrucken. Er will
Bochum als Autostadt (Opel und Aral) profilieren. Er blockte ab, dass "seine" Verwaltung den Tag vorbereitet.
Der Agenda-Prozess wurde daraufhin mit der Vorbereitung betraut. Die Agenda-Programmgruppe nahm sich dieser Aufgabe
an. Das Agenda-Büro des Oberbürgermeisters bearbeitete die Gruppe so lange, bis sie einen Vorschlag produzierte,
der nichts mehr mit einem auto-freien Tag zu tun hat (siehe Beitrag weiter unten). Nur
symbolisch sollte es den Tag noch geben: Der Oberbürgermeister sollte wenigstens die Charta für den auto-freien
Tag unterzeichnen.
Stüber hat nun angekündigt, dass es selbst dies verweigern will. Es sieht so aus, dass er die Auseinandersetzung
gegen SPD und Grüne gewinnt: SPD und Grüne erweisen sich offensichtlich als unfähig, den auto-freien
Tag gegen ihn durchzusetzen. Die nächste Ratssitzung (17.5.) dürfte spannend werden.
7.5.
AStA der Ruhr-Uni startet Unterschriftenaktion:
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"Wir fordern das Ministerium auf, das Bochumer Lehramt zu erhalten! Wir wollen eine sinnvolle Reform der Lehramtsausbildung:
Diese Reform muss die reale Arbeitswelt von LehrerInnen im Blick haben und für eine Verzahnung von Fachwissen,
Didaktik und Praxis während des gesamten Studiums sorgen! Die Rechtsverordnung zur Streichung der Studiengänge
lehnen wir ab! Wir fordern das Rektorat auf, sich gegen die geplante Abschaffung der bisherigen Lehramtsausbildung
zu stellen und sich aktiv in diesem Sinne in der Öffentlichkeit und gegenüber dem Ministerium zu engagieren."
Mit dieser Unterschriftenkampagne "Sag JA zum Lehramt" will der AStA der Ruhr-Universität die drohende
Abschaffung und "Deformierung" der Bochumer Lehramtsausbildung in die Schranken weisen. Näheres
7.5.
Notruf für Frauen
Der Bochumer Notruf für
Frauen stellt seine Arbeit ein. Die Notrufarbeit wurde im
letzten halben Jahr nur noch zu zweit (sporadisch zu dritt) gemacht. Die finanzielle Lage des Projektes hatte sich
dramatisch verschlechtert und deshalb konnte eine produktive Arbeit kaum noch sichergestellt werden. Die Kletterwandaktion
zum Internationalen Frauentag im März war für die Aktiven die letzte große Anstrengung und hatte
ihnen gezeigt, dass zwei Frauen alleine nicht die Zeit und Kraft aufbringen können, die für eine sinnvolle
Vereinsarbeit notwendig wäre - das hat ihrer Motivation den Rest gegeben.
6.5.
Die Uni-Campus-Zeitung 2313 wird 60 - aus dem Inhalt der aktuellen Ausgabe:
Die Staatsmacht greift durch: Nicht nur in Göttingen, wo ein verdeckter Ermittler über ein Jahr die Anti-
Atom-Szene ausspionierte (Seite 6), sondern auch in Recklinghausen: Ein Bochumer Studi wurde Zeuge eines rassistischen
BGS-Übergriffs und ist schon nach wenigen höflichen Fragen selbst brutal auf die Straße geschleudert
und festgenommen worden (S. 2). Außerdem in der neuen 2313: Eine äußerst lesenswerte Kritik der
Ausstellung im Landgericht Bochum "Anwalt ohne Recht - Schicksale jüdischer Anwälte in Deutschland
nach 1933". Die 2313 als PDF-Datei
6.5.
Wandel auf dem Konrad-Adenauer-Platz
Die geplanten wöchentlichen Demonstrationen freitags auf dem Konrad-Adenauer-Platz sind für Mai abgesetzt
worden. Kneipenbesitzer und Stadt haben versichert, dass es nicht länger Ziel sei, hier Leute zu vertreiben,
die nicht konsumieren wollen. Diese Ankündigung hat sich in den letzten Tagen bewahrheitet. Für nächstes
Jahr liegen bereits Pläne vor, z. B. wieder Bänke aufzustellen und Teile des Platzes nicht mehr an die
Gastronomie abzugeben. Wolfgang Wendland muss sich erst noch mit seinen FreundInnen beraten, wie er mit den monatlichen
Samstagsdemonstrationen weiter verfahren will. Dies will er beim nächsten Termin klären. Wenn
er auf den Platz darf, soll das ganze auch nicht den Charakter einer Demonstration haben.
6.5.
Freitag, 11. Mai, um 19.30 Uhr in der Gaststätte Simplon, Poststr. 43.
Die VVN lädt zu einer Diskussionsveranstaltung ein:
Faschismus ist keine Meinung, Faschismus ist ein Verbrechen. Näheres
5.5.
Wer am heutigen Samstag, 5.5., noch nichts vor hat: Die ANTIFA WAT veranstaltet zusammen mit vier Schulen ein antirassistisches
Fest im KULTURZENTRUM, Linie 302, Centrumsplatz (hinter der Sparkasse). Es gibt Vorträge, Essen, Trinken und
natürlich: Kultur und Musik (u.a. eine afrikanische Rhythmusgruppe). Ab 18.00 Uhr.
4.5.
Zu den äußerst kreativen Vorschlägen der Agenda-Gruppe zum auto-freien Tag (s.u.) gibt es einen
ersten Beitrag, der in die Richtung weiterdenkt: "... ich fände es eigentlich naheliegender, wenn es
endlich einmal an diesem 22.9. eine Beschwerdeführung von Autofahrern gäbe, weil etwa Sparkasse und Balz
noch immer keine Autotrasse ins Geschäft hinein bauen ließen. Es ist ja kaum noch zumutbar, daß
man sein Auto noch immer nicht neben der Umkleidekabine parken kann." Die vollständige
Ideensammlung zum Autotag
4.5.
Donnerstag, 10.5., ab 16 Uhr, vor der Deutschen Bank auf dem Husemannplatz: Entschädigung jetzt!
"Es ist zu befürchten, dass niemand von den ZwangsarbeiterInnen in diesem Jahr auch nur einen Pfennig
aus dem Stiftungsfonds sehen wird, wenn nicht ein starker politischer Druck aus der Bevölkerung auf die Verantwortlichen
in
Wirtschaft und Politik ausgeübt wird!" schreibt die Bochumer Initiative "Entschädigung jetzt!" in ihrem aktuellen
Flugblatt. Dass die Wirtschaft gleichwohl schon jetzt (!)
die steuerlichen Vorteile der noch nicht ausgezahlten Gelder in Anschlag bringen darf, macht diesen Skandal noch
unsäglicher. Die Initiative wird am heutigen Donnerstag, 10.5., ab 16 Uhr, die Deutsche Bank auf dem Husemannplatz
besuchen, um etwas von dem nötigen Druck zu vermitteln - und zwar die Deutsche Bank "als einen derjenigen
Konzerne, die in jeder Hinsicht - sozusagen in historischer Kontinuität - im Zentrum dieser Machenschaften
standen und stehen." Die Initiative hofft auf Unterstützung von weiteren Menschen guten Willens bei ihrer
Aktion.
3.5.
Auto-freier
Tag: Ungewöhnliche Ideen sind gefordert!
Die Agenda-Programmgruppe hat am Mittwoch ihre Vorschläge zum auto-freien Tag der Öffentlichkeit präsentiert:
"Die City-Kaufmannschaft wird aufatmen: Beim auto-freien Tag am 22. September werden keine Innenstadt-Straßen
gesperrt sein", berichten die Ruhr-Nachrichten. Weiter im Text: "Es werden Kontakte um Teilnahme zu Aral und Opel geknüpft."
Die WAZ meldet: "Entgegen
der obersten Leitlinie der EU-Charta wird in diesem Jahr auf Verkehrssperrungen verzichtet. Umgekehrt soll OB Stüber
verbindlich zusagen, als Stadtoberhaupt diese Charta endlich zu unterschreiben."
Die Geschichte ist faszinierend: Ein auto-freier Tag, ohne dass Straßen wirklich auto-frei werden. Eine Charta,
die jetzt unterzeichnet werden kann, weil schon beschlossen ist, dass man sich nicht daran hält. Opel und
Aral sind Highlights des auto-freien Tages. Bo-alternativ ruft dazu auf, diese fantastische Geschichte weiterzudenken.
Ein erster Vorschlag: Hundert ökologie-bewusste Menschen leihen sich an diesem Tag ein Auto und kündigen
an, dass sie vier Stunden lang mit 10 km/h über den Innenstadtring fahren. Weil dies bekannt wird, verzichten
mehr als tausend notorische AutofahrerInnen darauf, mit ihrem PKW in die Stadt zu fahren. Durch die Ökos in
den Autos lernen sie, wie der ÖPNV zu nutzen ist. Weitere Ideen an: AralundOpel@bo-alternativ.de
3.5.
Am Mittwochabend fand eine erste öffentliche Konzept-Diskussion
über bo-alternativ.de statt. Elf Interessierte hatten sich entschuldigt und z. T. recht ausführliche
Anregungen für die Weiterentwicklung dieses Mediums geschickt. Trotz traumhaften Wetters waren acht weitere
Interessierte erschienen und waren sich sofort darüber einig, dass die
Diskussion in den Biergarten verlegt wird. Das Ergebnis: bo-alternativ soll in Zukunft von mehreren Leuten gestaltet
werden, sich für Diskussionen öffnen und viel systematischer darauf achten, welche Themen hier behandelt
werden. Es gibt jetzt eine Mailing-Liste für Leute, die bei bo-alternativ aktiv mitmachen wollen. Am 5. Juni
gibt es ein nächstes Treffen.
Näheres
2.5.
Platz für Jugendliche
Offensichtlich zeigen die Proteste gegen die Privatisierung des Konrad-Adenauer-Platzes Wirkung. Die neue Internetseite
Bermuda-News berichtet: "01.05.2001: Am gestrigen Abend war es seit langem das erste
Mal wieder für alle möglich, den Konrad-Adenauer-Platz zu besuchen und eigene Speisen und Getränke
dort zu verzehren. So waren gestern erstmals auch wieder Bierflaschen und Kisten am Brunnen zu sehen. Die Stimmung
war ausgelassen. Auch das Publikum war entsprechend, so waren seit langem auch wieder viele Jugendliche auf dem
Platz." Weiter wird über starke Nazipräsenz und eine Schlägerei in der Nähe der Brüderstraße
berichtet. Näheres
2.5.
Donnerstag, 10. Mai, 19.30 Uhr, Bahnhof Langendreer
Eckart Spoo: "Ohne Irreführung der Öffentlichkeit, ohne Lügenpropaganda wäre es nicht
möglich gewesen, diesen völkerrechts-widrigen Krieg zu führen."
Einer der beeindruckendsten deutschen Journalisten, Eckart Spoo,
ist am Donnerstag, dem 10.5., zu Gast im Bahnhof Langendreer. Er hat in den letzten zwei Jahren sehr detailliert
nachgewiesen, wie systematisch die rot-grüne Bundesregierung im NATO-Krieg gegen Jugoslawien die eigene Bevölkerung
belogen hat. Mittlerweile hat auch die ARD mit ihrem WDR-Beitrag "Es begann mit einer Lüge" dokumentiert,
wie berechtigt die Vorwürfe sind. Näheres
1.5.
Der Tanz zwischen
den Stühlen hat begonnen
Nach einer Reihe von spontanen und nicht-angemeldeten Demonstrationen in den letzten Monaten, gab es am Montagabend
erstmals wieder eine größere linke angemeldete Kundgebung in Bochum: "Tanz zwischen den Stühlen". Mehr als 600 Leute beteiligten sich an der Gegenaktion zur Biergartensaisoneröffnung
im Bermuda-Dreieck. Höhepunkt der Kundgebung war ein spontaner Wortbeitrag einer Anwohnerin der Brüderstr.
Sie schilderte u. a. einen Naziübergriff, der am letzten Wochenende gegen eine Roma-Frau - unter Wegsehen
der Polizei - stattfand, und welche Angst die AnwohnerInnen der Straße mittlerweile haben. Die Saison sei
eröffnet: Von den Kneipen Drugstore und Secks könnten Nazis ziemlich ungehindert wieder ihre Übergriffe
starten. - Etliche NachbarInnen waren demonstrativ an die Fenster und auf die Balkone getreten, um sich mit Beifall
für diesen mutigen Beitrag zu bedanken.
Die Gewaltbereitschaftpolizei hielt sich im Hintergrund. Einige Zivilbeamte provozierten mit Filmaufnahmen. Einige
Eier und auch eine Bierflasche flogen gegen das Drugstore. Es entstand Glasschaden.
1.5.
Tag der Arbeit
Am 1.Mai feierten die Gewerkschaften den Tag der Arbeit in Bochum auf dem Dr.-Ruer-Platz. Einige konnten es nicht
lassen und legten ein politisches Flugblatt zwischen die Biergläser unter dem Motto:
Erwerbslosen-Hetze: Vom Erwerbslosen zum
Sozialschmarotzer