AStA entsetzt über Preiserhöhung im Bochumer Schauspielhaus
- Erhöhung unverhältnismäßig hoch - Vor allem geringverdienende Menschen betroffen Der AStA der Ruhr-Universität Bochum hat heute in einem offenen Brief an den Intendanten des Bochumer Schauspielhauses, Matthias Hartmann, sein Entsetzen über die Preiserhöhungen kundgetan. Die Preise in der Preisgruppe 4 sollen demnach um 100% erhöht werden, während in den oberen Preisgruppen die Erhöhung im wesentlich geringerem Umfang vollzogen wurde. Die stellv. AStA-Vorsitzende und Kulturreferentin Dominique Bender: „Wir befürchten, daß das Schauspielhaus ein kritisches, interessiertes, junges Publikum verliert." Gerade die Studierenden der Theaterwissenschaft sind betroffen. Diese müssen nämlich für Inszenierungsanalysen ein Stück mehrfach besuchen, bei fünf Aufführungen kommen da jetzt 50,- DM zusammen, bisher waren es nur 25,- DM. Aber nicht nur Studierende sind betroffen, auch SchülerInnen und Behinderte. Damit wird sozial und finanziell schwächer gestellten Menschen der Zugang zu Kultur in Zukunft noch schwerer ermöglicht. Im offenen Brief äußert der AStA die Befürchtung, daß „das Schauspielhaus Bochum zu einem Haus der Besserverdienenden" gemacht wird. Wenn eine Preiserhöhung tatsächlich notwendig ist, dann sollte sie nach Ansicht des AStAs stufenweise und über alle Preisgruppen sozial gerecht erfolgen. ** Der offene Brief ** An den Intendanten des Schauspielhaus Bochum Matthias Hartmann Bochum, den 18.05.2001 O f f e n e r B r i e f Sehr geehrter Herr Hartmann, als Vertretung der Studierendenschaft der Ruhr-Universität Bochum und somit von ca. 34.000 Studierenden möchten wir unser Entsetzen über die angekündigten Preisänderungen Ihres Hauses kundtun. Seit einigen Tagen kommen Studierende in den AStA, um sich bei uns über das Vorhaben des Schauspielhauses zu beschweren. Den Beschwerden der Studierenden möchten wir uns an dieser Stelle anschließen. Es ist für uns unerklärlich, wie eine Preiserhöhung um 100% des Abonnements in der Preisgruppe 4 erfolgen kann, während die Erhöhung den oberen Preisgruppen geringfügig vollzogen wird. Die Tatsache, daß sozial schwächer gestellte Menschen bzw. geringfügig Verdienende wie SchülerInnen, Behinderte, Studierende in Zukunft das Doppelte bezahlen sollen, hat den Anschein, als wollten Sie das Schauspielhaus Bochum zu einem Haus der Besserverdienenden machen. Unsere Kritik richtig sich hierbei nicht gegen eine generelle Preiserhöhung, dennoch sollte eine solche doch stufenweise und in allen Preisgruppen - also auch bei den finanziell besser gestellten - vollzogen werden. Wir bitten Sie hiermit höflichst darum, Ihr Vorhaben nochmals zu überarbeiten, um ein kritisches, interessiertes, junges Publikum am Schauspielhaus Bochum nicht zu verlieren. Mit freundlichen Grüßen Dominique Bender, René Voss, Johannes Bock |