Montag, 14. Mai, 20.00 Uhr,
Konrad Adenauer Platz
(vor dem Mandragora)

Demonstration


Flugblatt Nr. 1 / Sommer 2001

SAME PROCEDURE AS LAST YEAR !?

In den letzten Tagen gab es in Bochum wieder mindestens drei Angriffe von Nazis auf MigrantInnen und linke Jugendliche:

In Bochum Grumme haben acht Nazis am Donnerstag, dem 08. 05. 2001 an der Josephinenstraße zwei junge Frauen aufgrund ihres „ausländischen" Aussehens zusammengeschlagen. Zuvor hatten sie die beiden bedroht und als „Scheisskanacken" beschimpft. Erst als sich zu viele gaffende PassantInnen ansammelten, ohne jedoch einzugreifen, ließen die Nazis von den Frauen ab. Ein weiterer Vorfall ereignete sich in einer Bochumer U-Bahn. Eine libanesische Frau wurde von vier Nazis zumindestens angepöbelt. Außerdem sind Jugendliche, die nicht in das Weltbild der Nazis passen, in letzter Zeit verstärkt angepöbelt worden. So wurde sogar ein Jugendlicher auf offener Straße mit einem Messer bedroht. Diese Häufung von Naziangriffen ist kein Zufall. Im letzten Sommer gab es dies fast wöchentlich.

Nach unserer Einschätzung stehen wir dieses Jahr vor der gleichen Situation. Wir sehen im Gegensatz zu den der WAZ bekannten „Kennern der (Nazi-) Szene" (WAZ 12.05.) keinen „positiven Klimawechsel", was die Aktivitäten der Nazis angeht. Für uns war es nur eine Frage der (Jahres-)Zeit, bis die Nazis wieder Leute angreifen - nicht nur in der Innenstadt. Denn die Kneipen und die Stadt haben bisher nicht mit dem in der WAZ beschriebenen „Ernst" gehandelt. Vielmehr haben sie sich gedrückt, es verharmlost, und selbstbestimmtes antifaschistisches Engagement kriminalisiert. Wenn nun in den letzten Monaten eilig etwas „gegen Rechts" unternommen wird („Fremde sind Freunde", „Vielfalt statt Einfalt"...) so sind das für uns größtenteils nur Lippenbekenntnisse. Die gesamte „staatliche Antifaschismuskampagne", in der sich die Aktivitäten „gegen Rechts" der Stadt Bochum und deren Kneipenwirte nahtlos einreihen, sind höchstens geeignet, um das Ansehen des Wirtschaftsstandorts Deutschlands bzw. Bochums zu retten. An dem alltäglichen gesellschaftlichen Rassismus ändern sie nichts. Wer Nazis bekämpfen will, muss so konsequent sein, auch gegen rassistische Sondergesetze, Abschiebungen und rassistische AusländerInnenstigmatisierungen vorzugehen , die den alltäglichen Rassismus erst ermöglichen. In diesem Sinne wird dieses Flugblatt leider nicht das letzte in diesem Sommer sein.

Greift ein bei Naziübergriffen!

Weg mir den Nazi-Treffpunkten!

Grenzen auf für alle! Kommt vorbei zum nächsten Antifaplenum!

Dienstag 15. 05. 2001, Bahnhof Langendreer, um19.30 Uhr