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Thema „Zwangsarbeit” zu den Akten? Am 27. Januar 2003 wird wieder in Feierstunden im Bundes-
und Landtag der Opfer der Nazis gedacht. NaziOpfer waren auch die Millionen Menschen, die als Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter während des Krieges unter
menschenunwürdigen Bedingungen schuften mussten. |
Viele starben an Erschöpfung und Hunger, nicht wenige verloren ihr Leben durch die unmenschliche Arbeitshetze und unzureichende Sicherheitsvorkehrungen. Das Thema
„Zwangsarbeit“ wurde monatelang in den Zeitungen und in der Öffentlichkeit behandelt. Seit geraumer Zeit ist es sehr still um dieses Thema geworden. Wir möchten hier in unserer Zeitung doch noch einmal einen
Blick zurückwerfen. |
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Demonstration vor Mercedes Lueg im April 2000 |
In Bochum war es die VVN Bund der Antifaschisten, die auf einer Pressekonferenz am 8. Dezember 1999 über die Lage der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter während des
Krieges in den Bochumer Betrieben berichtete. Wir wollten mit dieser Pressekonferenz die Bochumer Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren. Die Resolution des Bochumer Stadtrates vom 27. Januar
2000 und die Veranstaltung im Kulturbahnhof Langendreer am gleichen Tag zum Thema „Zwangsarbeit in Bochum”, auf der es zur Bildung der Bürgerinitiative „Entschädigung jetzt!” kam, waren als positives Zeichen
zu werten. Dagegen stellte sich die Bochumer Wirtschaft taub und war kaum zu bewegen, sich ihrer Verantwortung zu stellen. Erst nachdem auf die Firmen, die während des Krieges Sklavenarbeiter ausbeuteten,
öffentlicher Druck ausgeübt wurde, waren diese bereit, der Stiftung der deutschen Wirtschaft beizutreten und einen entsprechenden finanziellen Beitrag zu leisten. Rückblickend können wir heute
feststellen, dass insbesondere die Initiative „Entschädigung jetzt”, die VVN Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Bochum und nicht zuletzt die Gesellschaft Bochum Donezk, zu dem
Thema „Zwangsarbeit” in unserer Stadt Entscheidendes geleistet haben. Dabei soll auch das Bochumer Stadtarchiv erwähnt werden. |
Ein Höhepunkt der Tätigkeit der Initiative war die Herausgabe des Buches „....und die Erinnerung tragen wir im Herzen” Briefe ehemaliger
Zwangsarbeiter Bochum 1942 1945. Wenn auch die Frage der Entschädigung im Augenblick nicht mehr im Mittelpunkt der Arbeit der Initiative steht, so gibt es doch noch einige Aspekte zum
Thema Zwangsarbeit, die in Angriff genommen werden müssten, so z.B.: |
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Demonstration vor Mercedes Lueg im April 2000 |
- Konzipierung einer Ausstellung zum Thema „Zwangsarbeit in Bochum” - Erarbeitung eines Stadtrundganges bzw. einer Stadtrundfahrt „Zwangsarbeiterlager”
- Schaffung eines Dokumentationszentrums - Errichtung einer Stiftung „Bochumer Zukunftsfond” mit konkreten Projekten in Bochum und Donezk, besonders im Kinder und JugendbereichFür die Errichtung dieser Stiftung müssten die Bochumer Wirtschaft, insbesondere Firmen, die Zwangsarbeiter ausbeuteten, sowie die Stadt Bochum entsprechende finanzielle Mittel
aufbringen. Für uns ist das Thema „Zwangsarbeit” noch lange nicht ad acta gelegt. Wir werden uns auch weiterhin damit beschäftigen. Klaus Kunold
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