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Dieses stellt jedoch „keine soziale Schieflage” dar, behauptet Bundesarbeitsminister Riester. Stimmt, das ist im herrschenden System normal, das die Reichen immer reicher, die Armen immer
ärmer werden. Während Riester die Zahlen über wachsende Armut veröffentlicht, hat Kanzler Schröder die Diskussion über weitere soziale Umverteilung eröffnet. Mit seinen Bemerkungen über „Sozialschmarotzer” und Mißbrauch
bei der Sozialhilfe hat er der CDU und den Unternehmern Schützenhilfe gegeben. Wen kann Schröder nur gemeint haben? Die Sozialhilfeempfänger, die Rentnerinnen, die alleinerziehenden Frauen und arbeitslosen Jugendlichen
wohl nicht. Da schon eher einen Minister Samland, der vergisst 100.000 DM zu versteuern (wer kann das schon?), die er eigentlich an die Hans-Böckler-Stiftung geben sollte oder Schatzmeister Kiep, der eine Millionen DM
auf seinem Konto findet (schon mal auf dem eigenen Konto nachgeguckt, ob da nicht auch vielleicht eine herrenlose Millionen liegt?)Steuergeschenke in Milliarden Höhe sollen Banken und Versicherungen bekommen. Diese
dürfen nämlich Veräußerungsgewinne aus Firmenverkäufen unversteuert behalten. Arbeitslose dagegen sollen nach Plänen der CDU und der Unternehmer künftig nur noch Essensgutscheine erhalten. Die deutsche Wirtschaft
fordert ein weiteres Senken der Sozialhilfe. Die SPD plant die Abschaffung der Arbeitslosenhilfe. Arbeitslose, die nicht bereit sind jede Arbeit anzunehmen, müssen Kürzungen des Arbeitslosengeldes hinnehmen. Während
real der Mißbrauch von Sozialleistungen abnimmt, wahre Not zunimmt, werden weitere Kürzungen vorgenommen. Die Diskussion über Sozialschmarotzer verdeckt nur eine Kürzung der Sozialleistungen. Diese sind nicht für die
davon Abhängigen gefährlich, sondern auch für alle Arbeitenden. Sinken Sozialleistungen, steigt die Angst vor Arbeitslosigkeit. Durch den Zwang zu Arbeiten zu jedem Preis, sinken Mindest- und Tariflöhne. Deshalb sind
Sozialschmarotzer-Debatte und Arbeitslosengeldkürzungen gegen jeden Beschäftigten gerichtet. pom |