Presseerklärung des Kreisvorstandes der VVN-Bund der Antifaschisten, Bochum
Neonazis entgegentreten ! Protest gegen antijüdische Hetze Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-Bund der Antifaschisten) ist empört über die Schändung des jüdischen Friedhofs in Bochum. Vor wenigen Tagen haben Neonazis an über 50 Grabsteine Aufkleber angebracht, die den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß verherrlichen. Aufkleber dieser Art verteilt die NPD z. Z. auch in Wattenscheid, wo diese neonazistische Partei im Rahmen der Kommunalwahl für die Bezirksvertretung kandidiert. Es ist befremdlich mit welch großem Eifer die Bochumer Polizei gegen Antifaschisten vorgeht, aber bei der Verfolgung von neonazistischen Straftätern erfolglos ist. So sind die zahlreichen Schändungen des jüdischen Friedhofes oder die perfide Beschädigung des PKW des Bochumer Rabbiners durch ein Hakenkreuz bis heute nicht aufgeklärt. Wir sind auch enttäuscht über die bisherigen Reaktionen der politischen Parteien, der Gewerkschaften, der Kirchen und der Stadt Bochum auf die neonazistischen Aktivitäten. Soll denen die Straße überlassen werden, die einen Synagogenbau in Bochum verhindern wollen? Die offene und verdeckte neonazistische Propaganda gegen den Synagogenbau ist in dieser Form einmalig in der Bundesrepublik und hat für die NPD offenbar Modellcharakter. Die VVN-Bund der Antifaschisten ruft auch zum Protest gegen die Kandidatur der neonazistischen NPD in Wattenscheid auf. 66 Jahre nach der Vernichtung der jüdischen Gotteshäuser in Bochum und Wattenscheid wollen geistig Verwandte der damaligen Brandstifter in ein Bochumer Kommunalparlament einziehen. Auf diese Provokationen ist eine machtvolle Antwort aller demokratischen und antifaschistischen Kräfte notwendig. |