Aufruf zur Teilnahme an der Kranzniederlegung und Kundgebung an den Gräbern
ermordeter Bochumer Antifaschisten
Nach ihrer Selbstbefreiung am 11. April 1945 gelobten die
Häftlinge auf dem Appellplatz des KZ Buchenwald, alle ihre Kräfte für ein Leben
in Frieden und Freiheit und gegen Unterdrückung und Intoleranz einzusetzen.
Der Schwur gipfelte in der Forderung: Nie wieder Faschismus ‑ Nie
wieder Krieg!
Gegenüber blankem Terror gibt es keinen
hundertprozentigen Schutz. Eine Politik, die den Terrorismus wirksam bekämpfen
und eindämmen will, muß ihm den sozialen, politischen und ideologischen
Nährboden entziehen, in dem er gedeiht. Ein Klima des Hasses und der Intoleranz
und eine Politik, die Gewalt mit Gegengewalt und Gegengewalt mit neuer Gewalt
beantwortet, bereitet auch den Boden für neue Terrorakte. Dem Terrorismus durch
zivile Maßnahmen und durch die Stärkung des Rechts und der Gerechtigkeit den
Boden zu entziehen, ist langfristig das bessere Mittel, als der Gedanke an
Rache und militärische Vergeltung.
Krieg ist keine Lösung ‑ Gewalt und Krieg darf kein Mittel der
Politik sein.
Die rot‑grün‑regierte Bundesrepublik
verändert sich im Schatten des Krieges, die Ausländergesetze sollen verschärft,
die Reste des Asylrechts abgeschafft werden. Gleichzeitig werden auch die Rechte
aller in diesem Land Lebenden eingeschränkt. Dies alles geschieht im Namen von
Freiheit und Sicherheit.
Das Vermächtnis der von den deutschen Faschisten
ermordeten Widerstandskämpfer sieht bestimmt anders aus. Darüber nachzudenken ist
Sinn unserer Veranstaltung. Vielleicht können wir zu etwas Vernunft beitragen.
Wann: Sonntag, den 18. November 2001, 11.00 Uhr
Wo: Friedhof Freigrafendamm, Treffpunkt Haupteingang
Es spricht: Monika Ludwig, Geschäftsführerin ver.di Bezirksverband Bochum
Veranstalter: VVN‑BdA
(Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der
Antifaschisten)
Bochum
V i. S d P. Klaus Kunold, Graffring 39, 44795 Bochum