Pressemitteilung des Arbeitskreises Verkehr der Bochum-Agenda 21:

LKW-Lärm an der Castroper Straße: Runder Tisch brachte Verbesserungen /
Agenda-Arbeitskreis wurde aktiv

Weniger Lärm durch den Lkw-Verkehr der Stahlwerke Bochum an der Castroper
Straße - darum bemüht sich der Arbeitskreis Verkehr der Bochum-Agenda 21.
Jetzt wurden erste Ergebnisse erzielt.

Von vorne der Krach der Castroper Straße, von hinten die Stahlwerke, auch
die nicht gerade leise. Wer in dieser Gegend Bochums lebt, dem glaubt man
gerne, daß er sich vom Lärm geschädigt fühlt. "Rund um die Uhr fahren die
Lkw über den ehemaligen Parkplatz gegenüber der Einmündung der
Josephinenstraße auf das Gelände der Stahlwerke Bochum", weiß Anwohner
Werner Altegoer. Das brachte das Fass zum Überlaufen. "Wegziehen kommt für
uns nicht in Frage, wir leben hier schon seit über 70 Jahren".

Der "Parkplatz" wurde vor Jahren zur Werkseinfahrt umfunktioniert. Die
zahlreichen parkenden Lkw ließen aber bis vor kurzem eher eine Abstellfläche
als eine Zufahrt vermuten. "Das wäre nicht so schlimm, wenn sie nicht
permanent den Motor laufen lassen würden", so der lärmgeplagte Altegoer,
"zumal dort ständig auch viele Lkw parkten, die gar nichts mit den
Stahlwerken zu tun haben."

Bei einem vom Arbeitskreis Verkehr durchgeführten Diskussionsabend zum
Verkehrslärm in Bochum kamen Anwohner und Arbeitskreis in Kontakt. Seitdem
arbeitet man zusammen an einer Lösung. Unterstützung fanden die
Agenda-Akvien bei Bezirksvorsteher Dieter Heldt, der zu einem Runden Tisch
mit Anwohnern, Stahlwerken, Politik, Verwaltung und Arbeitskreis lud. Nach
vier Sitzungen und einem Ortstermin wurde nun Bilanz gezogen.

Auf dem "Parkplatz" wurde es mittlerweile wirklich etwas ruhiger. Die
Stahlwerke haben ihren "Parkplatz" durch den Einbau von Leitplanken zu einer
richtigen, wenn auch noch immer sehr groß dimensionierten Einfahrt
umgestaltet. Ein Container-Unternehmen lädt nicht mehr lautstark seine
Container auf und ab, sondern fährt dazu auf das Firmengelände. Fremdparker
sind weitgehend verschwunden.

Trotzdem bleibt noch einiges zu verbessern: "Es wäre natürlich schön, wenn
der Lkw-Verkehr wenigstens in der Nacht ruhen könnte", so
Arbeitskreissprecher Niels Funke und macht gleich wenig Hoffnung, denn "die
Stahlwerke arbeiten rund um die Uhr und Lagerhaltung ist nicht mehr
angesagt". Wünschenswert bleibt aber, daß die Lkw-Fahrer beim Warten auf dem
Parkplatz wenigstens ihren Motor abstellen. Und die Gesamtlärmbelastung ist
nach wie vor sehr hoch. Deutlich wurde auch, daß in Bochum Abstellplätze für
Lkws benötigt werden, die aber abseits von Wohngebieten liegen sollten.

Der Arbeitskreis Verkehr setzt sich als einer der acht Arbeitskreise der
Bochum-Agenda 21 für eine deutliche Stärkung des Umweltverbundes aus
Zu-Fuß-Gehen, Radfahren und ÖPNV-Nutzung ein. Bisherige Projekte sind u.a.
ein Faltblatt mit Sprit-Spar-Tips beim Autofahren, die erfolgreiche Anregung
eines Aufklebers zur Lösung der Tür-Auf-Problematik bei den
Niederflur-Straßenbahnen und eine Foto-Ausstellung zu 50 Jahren Bochumer
Innenstadtverkehr. In der letzten Zeit rückten zudem Lärmbelastungen in den
Vordergrund.