Die Linke Liste an der RUB lädt ein:

Montag, 05.12.06
19:30, KulturCafé an der Ruhr-Uni

Die Naziszene im Ruhrgebiet
Ergebnis von "Verwahrlosung"?


Wer neu in das Ruhrgebiet zieht kommt um eine Erkenntnis nicht herum, an welche zu viele Alteingesessene sich offenbar schon gewöhnt haben: Im Ruhrgebiet hat sich eine zahlenmäßig starke militante Neonaziszene herausgebildet.

Mehr oder weniger diskret, in jedem Fall aber öffentlich bekunden Jungnazis ihre Befürwortung von Antisemitismus, Rassismus und autoritären Ideen. Mit Konzerten, Aufmärschen und Treffpunkten schaffen sie sich eine Szene, in der sie ihre Ablehnung seitens des politischen Mainstreams gelassen zur Kenntnis nehmen können.
Denn die etablierte Politik- und Medienlandschaft ist unwillig oder unfähig, das Handeln der extremen Rechten wirksam zu unterbinden oder auch nur zu erklären - wie eine Dokumentation des Westdeutschen Rundfunk zeigt und vorführt.
In der WDR-Doku "Nebenan der braune Sumpf" führen Obernazis stolz ihr Fußvolk vor und zeigen sich unbeeindruckt von polizeilichen Interventionsversuchen und von gelegentlichen Haftstrafen gegen einzelne Nazikader. Gleichermaßen gelassen tritt ein Polizeipräsident auf, der milde lächelnd gleichermaßen das Treiben der Nazis wie auch seiner BeamtInnen beobachtet.

"NIEMAND KÜMMERT SICH"

Als "Kosten der Freiheit" will der Polizeichef Naziaufmärsche verstanden wissen und seine Gelassenheit wirkt zynisch in Anbetracht einer Tatsache, die auch das WDR-Team nicht verschweigt: Die Naziszene im Ruhrgebiet schreckt auch vor Mord nicht zurück. Auf der Suche nach den Ursachen des blutigen Treibens gerät das WDR-Team jedoch auf Abwege. Die Nazis erscheinen als ein Aspekt eines Problembündels aus Verwahrlosung, Drogenkonsum und - man höre und frau staune - Einwanderung. Da sind "die Ausländer" also wohl selber schuld an rassistischer Gewalt? Dabei geht aus der Doku - wenn auch eher unfreiwillig - klar hervor: Antisemitismus, Antiamerikanismus und vor allem Rassismus schlagen die Brücken zwischen den Nazis und der weißen deutschen Mehrheitsbevölkerung.

IST DAS SO?

Die Linke Liste lädt dazu ein, anhand der WDR-Dokumentation über Ursachen und Zustand der extremen Rechten im Ruhrgebiet zu diskutieren und Gegenstrategien zu erörtern. Was gilt es zu tun und was zu unterlassen? Was kann die Hochschule und was sollten die verfassten StudentInnenschaften, die Fachschaften und der AStA tun?

Angehörige der extremen Rechten haben keinen Zutritt.