Demonstration "Wiederaufbau der Synagoge unterstützen -
Neonazi-Aufmarsch verhindern"


Grußwort der Jüdischen Gemeinde Bochum – Herne - Hattingen
Wehret den Anfängen!


Bereits im 17.Jahrhundert , als Bochum noch ein kleines Dorf war, war es den damaligen Chronisten wichtig darauf hinzuweisen, dass es jüdisches Leben in Bochum gab.

Im 19. Jahrhundert wurde dann eine neue Synagoge an der heutigen Huestr. errichtet.

Damals war Bochum geprägt von religiöser Vielfalt. Es gab katholische, evangelische und jüdische Gemeinden in Bochum.Durch den Zuzug von Mitbürgern moslemischen Glaubens gibt es heute eine noch größere Reichhaltigkeit der Religionen.

Während der Nazizeit wurden dann viele Menschen, sei es aus religösen oder anderen Gründen ausgegrenzt und millionenfach ermordet, ein tiefer schmerzender Einschnitt in das deutsche Leben, der heute noch ein belastendes Element ist.

Lange Zeit sah es so aus, als hätten die Nazis es geschafft, jüdisches Leben in Deutschland zu verbannen und zu vernichten. Umso wichtiger ist es für alle Bochumer zu zeigen, dass das Naziunrecht keinen Bestand hat und wieder ein sichtbares Zeichen für jüdisches Leben in Bochum zu setzen. Eine Möglichkeit der kulturellen Begegnung, denn Synagoge ist nicht nur Gotteshaus sondern Zentrum jüdischen Kultur. Die Demo der Rechten gegen den Bau der Synagoge richtet sich gegen das Recht der jüdischen Mitbürger auf ein gleichberechtigtes Leben. Wir müssen uns gegen die ewig gestrigen und neuen Rechten auflehnen. Ein Ja für ein Leben in Bochum in kultureller Vielfalt mithin auch eine religiöse Reichhaltigkeit. Wir begrüßen alle Initiativen, die sich gegen Rassisten und Naziwiedergeburten richten.