Deutscher
Gewerkschaftsbund
Region
Ruhr-Mark
Büro Bochum

16.3.2006



RUB Studie bestätigt Notwendigkeit von Betriebsräten

Die Geschäftsleitung von Betrieben beurteilt die Zusammenarbeit mit ihren Betriebsräten größtenteils positiv.

Der Lehrstuhls für Organisationssoziologie und Mitbestimmungsforschung an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) untersuchte unter der Leitung von Professor Dr. Ludger Pries die Zusammenarbeit von Unternehmen und Betriebsräten im Rahmen des Projektes "Betriebliche Interessenregulierung - Strukturanalyse und Survey" (BISS).
In 3.254 Betrieben der Privatwirtschaft wurde die Struktur der betrieblichen Interessenvertretung analysiert. Dabei bewerteten 72 Prozent der befragten Unternehmen die Zusammenarbeit mit der Interessenvertretung (Betriebsrat oder Mitarbeitervertretung nach Kirchenrecht) als gut oder sehr gut. 24 Prozent beurteilten die Zusammenarbeit als "teils-teils" und nur vier Prozent als schlecht oder sehr schlecht.
Das Projekt der Ruhr-Universität kann mit dieser Untersuchung einen wichtigen Beitrag zur Mitbestimmungsdebatte leisten, stehen die Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer nicht selten in der Kritik. Gerade von neoliberaler Seite wird häufig eine Einschränkung der Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer gefordert.
"In Zusammenhang mit den aktuellen Betriebsratswahlen hat die Studie der RUB einen besonders hohen Stellenwert. Zeigt das Ergebnis doch, dass die Kritik an der betrieblichen Mitbestimmung oftmals den Bezug zur Realität vermissen lassen" kritisiert der Vorsitzende der DGB Region Ruhr-Mark Michael Hermund die Forderung nach einem Abbau von Arbeitnehmerrechten.
"Vielmehr zeigt die Untersuchung, dass Betriebsräte ganz offensichtlich einen positiven Beitrag zur konstruktiven Problemlösung in Unternehmen haben. Umso wichtiger ist es für die Beschäftigten, dass in ihrem Betrieb überhaupt ein Betriebsrat existiert, denn nur so können Arbeitnehmerrechte bei Veränderungen im Betrieb effektiv zur Geltung gebracht werden" unterstreicht Hermund die Wichtigkeit von Betriebsräten.
Der DGB-Vorsitzende ruft daher alle Arbeitnehmer in Bochum dazu auf, sich an den Betriebsratswahlen zu beteiligen oder selbst einen Betriebsrat zu gründen.
Der Bochumer DGB unterstützt die Wahlen mit zahlreichen Aktionen und hat für Fragen eine Info-Hotline unter der Nummer 0180 - 234 00 00 eingerichtet.

zu den aktuellen Nachrichten von www.bo-alternativ.de