Deutscher
Gewerkschaftsbund
Region
Ruhr-Mark
Büro Bochum
03.03.06
DGB befürchtet Verschlechterung der Arbeitsbedingungen im Handel
durch Fußballweltmeisterschaft
Angesichts der bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft und einem
wackligen Ladenschlussgesetz befürchten der DGB Ruhr-Mark und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di für
die Beschäftigten im Einzelhandel längere und vor allem spätere Arbeitszeiten.
"Wegen des hohen Anteils weiblicher Beschäftigter im Handel
ist es unverantwortlich, wenn Eltern kleiner Kindern bis tief in die Nacht und auch an Wochenenden arbeiten müssen", so DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund .
"Der Handel hat ohnehin mit einer schwierigen Umsatzsituation zu kämpfen.
Die Angst vor dem Verlust des eigenen Arbeitsplatzes und unsichere Zukunftsaussichten dämpfen die Konsumlust
der Menschen", betont Helmut Süllwold, zuständiger ver.di-Gewerkschaftssekretär
für den Bereich Handel im Bezirk Bochum-Herne.
In dieser allgemein schwierigen Situation würden Arbeitgeber versuchen, Standards und Rechte der Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer abzubauen.
"Neben den harten Arbeitsbedingungen haben wir es im Handel mit einem
massiven Druck auf die Beschäftigten und einem Angriff auf bestehende Arbeitszeitregelungen zu tun" beschreibt der ver.di Sekretär die Situation.
Um humane Arbeitszeiten im Handel zu gewährleisten, seien starke Betriebsräte unabdingbar.
"Wir stellen in letzter Zeit fest, dass Arbeitgeber immer mehr versuchen,
bestehende Tarifverträge zu unterwandern. Ohne einen Betriebsrat haben die Mitarbeiter dabei schlechte Karten.
Nur wenn ein Betriebsrat existiert, können Beschäftigte ihre Interessen gegenüber dem Arbeitgeber
zur Geltung bringen und sich gegen schlechtere Arbeitsbedingungen wehren. Eine gute und starke Interessenvertretung
ist heutzutage wichtiger denn je", unterstreicht Helmut Süllwold
von ver.di die Notwendigkeit eines Betriebsrates.
Seit dem 01. März laufen bundesweit die Vorbereitungen für die Betriebsratswahlen 2006. Bis zum 31. Mai
sind die Mitarbeiter in Betrieben mit mindestens fünf Beschäftigten dazu aufgerufen in ihrem Betrieb
den Betriebsrat zu wählen. Der DGB Ruhr-Mark und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Bochum-Herne unterstützen
die Wahlen mit zahlreichen Aktionen.
Der DGB hat eine Telefonhotline unter der Nummer 0180 234 00 00 eingerichtet.
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