Die AG Kritik mit Fernbedienung zeigt am Dienstag, 19.12., um 18.00 Uhr in der Freien Universität den Film „The Corporation“. Wikipedia beschreibt „The Corporation“ (R: Mark Archbar, Jennifer Abbott) als „ein[en] kanadische[n] Dokumentarfilm aus dem Jahr 2003, der besonders kritisch den modernen Konzernen und dem Kapitalismus gegenübersteht“. Der liberale The Economist schreibt zu diesem durchaus populären Film jenes Jahres: „Beide Lager der Globalisierungsdebatte sollten aufmerken. The Corporation ist ein überraschend rationaler und intelligenter Angriff auf die wichtigste Institution des Kapitalismus“. mehr…
Ein weiteres Gespräch zwischen Uni-Leitung, AStA und Freier Uni hat heute Nachmittag eine Annäherung der Standpunkte gebracht. Die Uni-Leitung hat ihre Räumungsandrohung zunächst einmal ausgesetzt und der Freien Uni einen alternativen Raum angeboten. Hierbei handelt es sich um einem Raum, der bisher für den AStA-Deutsch-Sprachkurs genutzt wird. Der Sprachkurs soll ein Alternativangebot erhalten. Für den morgigen Vormittag ist eine Besichtigung des Raumes vorgesehen.
Im Laufe des Tages soll dann geprüft werden, wo der Sprachkurs untergebracht werden soll. Am Dienstag Abend wird dann das FUB-Plenum beraten, ob es unter diesen Bedingungen bereit ist, das Querforum zu räumen.
Die Freie Uni Bochum „bedankt sich ganz herzlich für die riesige Solidarität in und um die FUB, die als sichtbares und beeindruckendes Zeichen erst die Vorraussetzung dafür geschaffen hat, dass die Uni-Leitung keine unmittelbare Räumung durchsetzen konnte. Das ist ein Erfolg. Gleichzeitig bleibt die Situation angespannt und schwierig, denn aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“ Die Erklärung der Freien Uni im Wortlaut.
Nachdem die Freie Uni Bochum heute Morgen ein Ultimatum erhalten hat, solidarisiert sich das Bochumer Sozialforum noch einmal nachdrücklich mit der Freien Uni Bochum: „Wir fordern die Unileitung auf zu einer konstruktiven Diskussion zurückzukehren.
Das Ansehen der Uni hat durch die Räumung der Senatssitzung im Mai und die folgenden Handlungen des Rektorats enorm gelitten. Die völlig unangemessene Räumung der Freien Uni hätte ein verheerendes Signal für den Zustand der Ruhr-Uni. Die AktivistInnen der FUB haben unserer Ansicht dagegen für das Image der Ruhr-Uni als Ort kritischen Denkens und kreativen Handelns gesorgt. Gleichzeitig haben sie Brücken zwischen der Ruhr-Uni und der Stadt geschlagen, deren Fehlen sonst immer beklagt wird. Insbesondere zu Sozialen Bewegungen in Bochum und den Nachbarstädten pflegt die Freie Uni intensiven Kontakt.
Das Sozialforum lädt daher heute Abend aktive sozialer Bewegungen zu seinem monatlichen Plenum ein. Das wichtigste Thema dabei wird die konkrete Unterstützung der FUB sein.“
„Die Entwicklungen rund um die Freie Universität Bochum spitzen sich dramatisch zu, “ schreibt der AStA. „In einem Gespräch am heutigen Montag zwischen VertreterInnen des AStA und der FUB mit dem Rektorat zeigte sich, dass die Hochschulleitung nicht bereit ist weiter zu verhandeln. Stattdessen wurde den Aktiven in der FUB ein Ultimatum gestellt: Bis heute, 14 Uhr soll das Querforum West geräumt werden.
Nachdem VertreterInnen des AStA und der FUB im Vorfeld zugesagt worden war, gemeinsam einen alternativen Raum und damit eine für alle Seiten befriedigende Lösung zu finden, schlägt das Rektorat nun einen fatalen Kurswechsel ein. In einem offenen Brief an die „Gruppe FUB“ scheint es, als solle der legitime Protest gegen Studiengebühren kriminalisiert werden. Eine der im offenen Brief formulierten Forderungen ist bereits erfüllt worden: Die FUB hat sich offiziell als „Vereinigung von Mitgliedern an der RUB“ in die Matrikel eingetragen.
Auch ein Raumangebot seitens des Rektorats liegt nun vor. Kurioserweise bietet der Rektor den Aktiven der FUB das AusländerInnen-Zentrum (AZ) hinter dem KulturCafe an, ein Raum der bereits seit langem von der Studierendenschaft genutzt wird. „Der Vorschlag den ausländischen Initiativen einen Raum zu entziehen, um ihn der FUB zur Verfügung zu stellen, ist im Hinblick auf die vorangegangenen Gespräche eine Zumutung“ erklärt die AStA-Vorsitzende Stefanie Konetzka. „Hier sollen offensichtlich die unterschiedlichen studentischen Initiativen gegeneinander ausgespielt werden“ so Konetzka weiter. mehr…
Attac Campus Bochum schreibt: „Attac Campus Bochum solidarisiert sich mit der seitens des Rektorats von der Räumung bedrohten Freien Uni Bochum. Die FUB hat sich seit ihrer Gründung zu einem Raum für kritische Wissenschaft, selbstbestimmtes Lernen und auch studentischer Kultur entwickelt, für die es bisher auf dem Campus wenig Platz gegeben hat. Wie die Reaktion des Rektorats, sich mit vorgeschobenen Brandschutzargumenten einer kritischen Gruppe zu entledigen, zeigt, wird der Protest der AktivistInnen der FUB auch durchaus ernst genommen.
Wenn das Rektorat nun versucht, in „gute FUB“ und „böse HausbesetzerInnen“ zu trennen, wollen wir doch daran erinnern, daß es sich beim Querforum West um ein für sehr viel öffentliches Geld gebautes Gebäude handelt, welches ohne die FUB leer stehen würde und durch die BesetzerInnen wieder sinnvoll genutzt wird. Warum sollten sich StudentInnen nicht nehmen, was ihnen sowieso gehört?“
In einem Gespräch der Freien Uni und des AStA mit der Leitung der Ruhr-Uni hat es keine Annäherung gegeben. Rektor und Kanzler suchen offensichtlich die Konfrontation. Sie haben die Freie Uni aufgefordert, dass Querforum West bis 14.00 Uhr zu verlassen, ohne – wie bisher versprochen – Ersatzräumlichkeiten anzubieten. Auf der Webseite der Ruhr-Uni haben Rektor und Kanzler einen offenen Brief an die Freie Uni veröffentlicht.
Für BeobachterInnen der Uni-Szene ist schwer zu erkennen, ob der neue Rektor die Situation wirklich nicht durchschaut, oder ob er sich wissentlich etwas naiv gibt. Er versucht eine Trennung zwischen Freier Uni und BesetzerInnen zu konstruieren, die abstrus ist. Er wirft z. B. der Freien Uni vor, dass sie sich nicht als Gruppe an der RUB registrieren lässt, sondern hierfür eine „Gesellschaft der FreundInnen der Freien Uni“ gegründet hat. Dieses Argument scheint vorgeschoben, da gerade das Querforum West zeigt, wie im Hochschulbereich mit einer Reihe von Gesellschaften wie AkAFö oder BLB aber auch in anderen Bereichen mit der Gesellschaft der Freunde der Ruhr Uni effektiv gehandelt wird. Eine nicht hierarisch organisierte Struktur, die täglich im Plenum ihre Position verändern kann, wie die Freie Uni, dürfte nur schwerlich eine Verhandlungspartnerin für die Ruhr-Uni sein. Wenn die Freie Uni eine verbindliche Struktur für Verhandlungen anbietet, dann ist es zumindest nicht souverän, wenn die Unileitung das Angebot nicht ernsthaft prüft. Die Freie Uni bittet FreundInnen und UnterstützerInnen, möglichst umgehend in das Querforum West zu kommen!
Die von Räumung bedrohte Freie Uni Bochum (FUB) ist im Laufe des Wochenendes mit Solidaritätsbekundungen und konkreten Hilfsangeboten überschüttet worden. Am Abend fand erneut ein Soli-Konzert statt. Viele FreundInnen und UnterstützerInnen haben sich in der FUB eingefunden, um die Nacht gemeinsam auf dem Campus zu verbringen. Am Montag früh soll die Universitätsleitung erneut an ihre bisherigen Zusagen erinnert und zu Verhandlungen eingeladen werden.
Auf einer Pressekonferenz wird dann am Montagmittag über den Stand der Verhandlungen informiert. Parallel ist ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm für die nächsten Tage vorbereitet worden. Außerdem haben Gruppen ihre Treffen als Zeichen der Solidarität in die FUB verlegt. Morgen Abend trifft sich z. B. das monatliche Plenum des Bochumer Sozialforum nicht wie gewohnt im Sozialen Zentrum, sondern tagt ab 19.30 Uhr in der FUB.
Die Leitung der Ruhr-Uni hat am Freitag eine „nicht mehr zu vertretenden Brandlast“ in der Freien Uni festgestellt und die Räumung des Gebäudes angedroht. Die Freie Uni reagiert heute Nachmittag um 17.00 Uhr darauf mit einer Veranstaltung mit dem Titel: „Was tun, wenn’s brennt?“ Fachkundige Tipps gibt allerdings nicht die Feuerwehr, sondern die Rote Hilfe. Es wird also beraten, welche rechtlichen Dinge nach dem Schreiben der Uni-Leitung zu bedenken sind.
Das Rektorat der Ruhr-Uni hat offensichtlich den Senat, das höchste Entscheidungsgremium der Uni, am Donnerstag hintergangen. Als in der Senatssitzung über die Freie Uni diskutiert wurde, hat das Rektorat verheimlicht, dass es für den nächsten Tag eine Räumungsandrohung bereits beschlossen und vorbereitet hat. Die Inszenierung war mit Feuerwehr und Haustechnik abgesprochen. Selbst das Fotoshooting für die Webseite (Foto) war wahrscheinlich während der Senatssitzung schon geplant. Der AStA der RUB schreibt in einer Erklärung: „Die Aufforderung [zur Räumung] kommt besonders deswegen völlig unerwartet, weil auf der gestrigen Senatssitzung ausführlich über die Freie Uni diskutiert worden ist. Im Vorfeld hatte das Rektorat immer verkündet, auf eine Verhandlungslösung zu setzen. Dazu sollten der Freien Uni Ersatzräumlichkeiten angeboten werden. Kanzler und Rektor haben auf der Senatssitzung die bevorstehende Kehrtwende in ihrer Politik verheimlicht.“ mehr…
Die Freie Uni Bochum (FUB) bedankt sich in einer Erklärung für die große Unterstützung und die vielen Solidaritätserklärungen, die sie seit der gestrigen Räumungsaufforderung erhalten hat. Auf der spontanen Soli-Party am Freitag Abend haben über 150 Gäste in der Freien Uni gefeiert. Die Stimmung unter den Aktiven ist gut. „Nach wie vor freuen wir uns über jede Form von Solidarität – seien es Unterstützungserklärungen, Lebensmittelspenden, oder aktive Mithilfe in den FUB-Räumlichkeiten.“ Das Veranstaltungsprogramm in der Freien Uni werde aufrecht erhalten. Weiter schreibt die Freie Uni: „Wer das FUB-Programm mit Vorträgen, Workshops oder anderen Veranstaltungen bereichern will, kann sich per Mail an den AK Veranstaltungen unter fub-programm@bo-alternativ.de melden. Besuche in der Freien Uni sind jederzeit herzlich willkommen.“Weiter weist die FUB darauf hin, dass der Angriff auf die Freie Uni Bochum in diesen Tagen nicht der einzige auf alternative Bildungsstrukturen in NRW ist. In Bonn organisieren aktive Studierende alternative Lehrveranstaltungen unter den Namen „Offene Uni“, haben sich aber anders als in Bochum noch keinen eigenen Raum erkämpft. Die Universität Bonn hat diesen Studis jetzt mit Klage gedroht. Der Grund: Die Internetseite www.offene-uni-bonn.de verstoße gegen Namensrechte der Uni.
Das Protestkomitee gegen Studiengebühren schreibt: »Völlig überraschend hat die Verwaltung der Ruhr-Universität am heutigen Freitag den Aktiven der Freien Uni ein von RUB-Rektor Elmar Weiler und Kanzler Möller unterschriebenes Schreiben übergeben. Im Schreiben fordert die Uni-Leitung die sofortige Räumung der Freien Uni Bochum. Damit bricht die Uni-Leitung die Absprachen mit der Freien Uni: Erst vor einigen Tagen haben die Aktiven der Freien Uni einen Antrag darauf gestellt, eine Vereinigung in die Matrikel der Hochschule eintragen zu lassen. Entgegen der Zusagen hat das Rektorat den Studierenden kein Angebot für Alternativräumlichkeiten vorgelegt. Das Angebot hatte Rektor Elmar Weiler schon für vergangenen Montag angekündigt. Stattdessen schickt sich die Uni-Verwaltung jetzt offensichtlich an, das in dieser Form bundesweit einmalige Zentrum für selbstorganisierte studentische Kultur und Wissenschaft zu zerschlagen. Die Aktiven der Freien Universität setzen weiter auf Verhandlungen. „Auch für die kommenden Tage sind natürlich diverse Veranstaltungen geplant – heute Abend zum Beispiel gibt es ein Konzert mit zwei lokalen Bands“, so ein Aktiver der Freien Universität. „Wir werden nicht akzeptieren, dass das Rektorat alle Zusagen bricht und in dieser Form gegen die Freie Uni vorgeht.“ Deswegen fordern die Aktiven der Freien Uni alle FreundInnen und UnterstützerInnen des lebendigen und bunten Projekts auf, zur Freien Universität (Querforum West) auf dem Campus der Ruhr-Uni Bochum zu kommen. mehr…
Am kommenden Montag, 18.12., findet um 19.00 Uhr im Sozialen Zentrum das Dezember-Plenum des Bochumer Sozialforums statt.
Themen diesmal sind unter anderem: G8 – Mobilisierung und Veranstaltungsreihe; Freie Uni Bochum und 1.Mai in Bochum. Die Einladung.
Rektor und Kanzler der Ruhr-Uni haben ihren Pressesprecher König in die Freie Uni geschickt, um eine Erklärung abzugeben, dass die Freie Uni sofort zu räumen sei.
Seit einigen Wochen demonstriert die Uni täglich, dass das Gebäude grundsätzlich zu beheizen ist. Für ca. eine halbe Stunde pro Tag werden die Heizkörper des Gebäudes im Querforum West angestellt, um anschließend wieder Kälte in das Gebäude einziehen zu lassen. In der Kälte des Gebäudes hatte sich vor einigen Tagen durch die Dampfentwicklung beim Kochen ein Brandalarm ausgelöst. Dies ist jetzt der offizielle Vorwand, mit dem das Gebäude geräumt werden soll. Die Freie Uni ruft alle FreundInnen auf, sich zu solidarisieren und zur Freien Uni zu kommen!
Die Freie Uni Bochum schreibt: »Nur einen minimalen Teilerfolg für die Studierenden brachte die Sitzung des Senats der Ruhr-Universität Bochum (RUB) vom 14.12.: Lediglich einer von fünf studentischen Anträgen fand im 25köpfigen höchsten Uni-Gremium eine Mehrheit. So wurde das Hauptanliegen einer Rücknahme allgemeiner Studiengebühren gegen die Stimmen der Studierendenfraktion abgelehnt. Die zusätzlichen Gebühren sollen in Höhe von 1000 Euro pro Jahr ab Sommersemester 2007 erhoben werden.
Immerhin hat sich eine deutliche Senatsmehrheit auf Antrag der Studierenden zum Fächererhalt an der größten Revier-Uni bekannt. Der Senat fordert im Beschluss den „Erhalt und den Ausbau der Hochschullandschaft im Ruhrgebiet“ und macht klar, dass die RUB weiterhin eine „Volluniversität“ bleiben muss. Damit widerspricht das höchste Uni-Gremium den Aussagen von Rektor Elmar Weiler, der in der Presse mit der Forderung zitiert wird, die Ruhr-Uni müsse sich von ihren „chronischen Schwächen trennen“. mehr…