betonzeit 05: Nazi-Schmierereien und ein Jahr Hartz IV
Kurz vor der Weihnachtspause an der Ruhr-Uni ist die fünfte reguläre Ausgabe der kritischen studentischen Wochenzeitung betonzeit erschienen. Im Aufmacher geht es um die Zunahme von Nazi-Schmiererein an der RUB: "Wer an der Ruhr-Universität den Mut besitzt, die öffentlichen Toiletten aufzusuchen, wird nicht nur mit üblen Gerüchen konfrontiert. Das visuelle Erlebnis ist häufig noch viel erschreckender. Sind homophobe Schmierereien fast schon zum Alltag geworden, beschränkten sich rechtsextreme Pöbeleien an den Toilettenwänden meist auf gesellschaftlich mehrheitsfähige Positionen, die beispielsweise die Abschiebung krimineller Ausländer fordern. In den vergangenen Monaten konnte jedoch eine inhaltliche Verschärfung und ein quantitativer Anstieg der rechten Schriftzüge beobachtet werden. In einer scheinbar abgestimmten Aktion wurden mehrere Toiletten mit rechtsextremen Sprüchen übelster Qualität verschandelt: Da wird der Holocaust befürwortet, das Horst-Wessel-Lied ist zu lesen und MigrantInnen und Homosexuelle werden mit dem Tod bedroht."
Weitere Artikel beschäftigen sich mit den überraschenden Kürzungen der schwarz-gelben Landesregierung bei den Studentenwerken und einem Jahr Hartz IV-Umsetzung in Bochum. Außerdem zu lesen ist ein Hintergrundbericht über die Arbeit der bo-alternativ-Redaktion. Auch organisatorisch geht es vorwärts bei der gerade einmal eineinhalb Monate alten Zeitung: Am Montag hat die zentrale Fachschaftenvertretung der RUB (FSVK) das Zeitungs-Statut verabschiedet und damit offiziell beschlossen, in Zukunft die betonzeit herauszugeben. Damit wächst das kritische Zeitungsprojekt weiter und bekommt eine noch breitere Basis. Bisher wurde betonzeit von einzelnen Fachschaften in Eigenregie herausgegeben.