Sonntag 28.07.19, 19:11 Uhr

Radtortur durch Bochum 5


Die Radwende berichtet über die am vergangen Freitag durchgeführte Mängeltour: »Trotz der Hitze waren wir 30 Radler*innen. Unsere kleine Tour ging wie geplant über die Viktoriastraße bis zum Schauspielhaus und zurück. Allein in diesem kurzen Bereich gab es zahlreiche Mängel zu begutachten. Das Hauptproblem ist sicher die Zerstückelung der Strecke, die aus ungefähr 5 verschiedenen Bauphasen stammt. Radfahrer*innen sind sehr häufig zum Wechseln der Fahrbahn gezwungen.

Selbst erfahrene Radler*innen sahen sich überfordert, immer regelkonform zu fahren. Es gibt Straßenstücke zu befahren, schmale Radstreifen und Fußgängerbereiche, die für das Radfahren frei gegeben sind. Manche Radstreifen enden ohne regelkonform auf die Straße wechseln zu können. Viele Radstreifen sind nach alten Regelungen gebaut und viel zu schmal. In manchen Stellen stehen Blumenkübel quasi auf der Fahrbahn, an zwei Stellen stehen mitten auf dem Radweg gar Laternenmasten. Zudem gibt es viele durch Wurzeln untergrabene Radwege, die zu Stürzen führen können. Das Wechseln über Straßen müssten eigentlich über Absenkungen in Fahrbahnhöhe gewährleistet sein. Leider müssen Radler aber häufig bis zu 5 cm Bordsteine „überspringen“.

Im Bereich der Schauspielkreuzung ist die Radfahrstrecke kaum ergründbar. Zudem erschweren die Ampelschaltungen das Überqueren. Radfahrer können daher teilweise nur bis zur Fahrbahnmitte radeln und stehen dann auf einer schmalen Verkehrsinsel halb auf der Straße.


5 Gedanken zu “Radtortur durch Bochum

  • Martin

    Gibt es auf dieser Strecke irgendwo einen benutzungspflichtigen Radweg? Wenn nicht, würden erfahrene RadlerInnen nicht regelkonform einfach die ganze Strecke auf der Straße fahren können? Bei der Masse an Autos, die dort unterwegs sind, ist es natürlich ein bisschen gruselig. Aber es wäre eine interessante Information, finde ich.

  • R. Boehm

    Guten Morgen.
    Auch ich bin überzeugter Alltagsradfahrer und gehe mit den meisten Bildern und auch dem Text konform.

    Ich bin aber der Meinung, dass das Foto von einem Bereich der Kreuzung Königsallee/Oskar-Hoffmann-Str. sowie das Detailfoto die Sachlage nicht korrekt darstellt. Nach meiner Erinnerung (ich werde mir die Stelle in dieser Woche noch genau anschauen) ist die eigentliche Furt, welche für die querenden Radfahrer gedacht ist, noch weiter links von dem Ampelmast angelegt. Sollte dem so sein: Verfälschende Darstellungen sind der (Radfahr-) sache nicht dienlich und werden dazu führen, dass sich die Fronten hier in der Stadt noch deutlich verschärfen werden!

    MfrGr

    • radwende bochum

      R.Boehm hat natürlich recht mit Furt. Die ist links vom Ampelmast allerdings auch nicht breiter. Beim Bild ging es mehr um das Anzeigen der unterschiedlichen Schaltung, die zu Problemen beim Überqueren führt.

  • flaR

    Rad – t o r t u r ist die richtige Beschreibung für diese Straßenbereiche in Bochum. Ich nahm als Nicht-Ortskundiger an der Führung teil. Teilweise wirkt die Kombination aus Radwegen und Beschilderung wie eine Denksportaufgabe zur Überprüfung der koordinativen Fähigkeiten der Nutzer*innen. ;-) Kinder könnten mit dieser Streckenführung oft überfordert sein. Aus meiner Sicht ist das eine Vernachlässigung der Fürsorgepflicht der Verantwortlichen gegenüber dieser Bevölkerungsgruppe und motiviert diese nicht zum Nutzen des Rades als Alltagsverkehrsmittel.

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