Sonntag 24.12.06, 18:44 Uhr
Dienstag, 30. Januar, 19.30 Uhr, Soziales Zentrum

Das Versteckspiel – Symbole, Codes und Lifestyle der extremen Rechten


Das Hakenkreuz kennen alle, den Gruß „Heil Hitler“ auch. Doch was, wenn solche Inhalte versteckt werden? Wenn die verbotene Formel „Heil Hitler“ durch eine Zahl ersetzt wird und sich so manche SportlehrerInnen nichts dabei denken, wenn ihre Schützlinge Baketball-Shirts mit der  Rückennummer „88“ tragen? Was nach Außen unauffällig wirkt, hat nicht nur für rechte Jugendliche eine enorme Bedeutung. Die mehr als 120 bekannten Zeichen, die verdeckt oder offen eine politische Orientierung nach rechts mitteilen, sind für die meisten Außenstehenden eine Fremdsprache. Sie sind ebenso wie bestimmte Bekleidungsmarken – wie z.B. Thor Steinar – jedoch nicht nur Erkennungsmerkmal für Gleichgesinnte und vermitteln ein Gruppengefühl, sie transportieren auch eine politische Botschaft. Ähnlich der Funktion neonazistischer Musik für die HörerInnen, kann ein unscheinbares Symbol eine große Bedeutung für seine TrägerInnen haben.
Etliche Leute in Bochum haben erst in der Auseinandersetzung mit dem Nazi-Laden in der Oskar-Hoffmann-Straße realisiert, dass Nazis nicht mehr unbedingt als Springerstiefel-tragende Glatzen rumlaufen. Die Nazi-Szene saugt Leute aus verschiedenen Subkulturen auf, gibt sich aber auch gern ganz adrett und bürgerlich und entwickelt unterschiedliche Identifikations-Codes.
Politische Symbole sind dabei die komprimierte Darstellung der wesentlichen Grundsätze einer Weltanschauung. Ihre Wiedergabe vermittelt zwar einen bestimmten Inhalt, ist jedoch gerade bei jugendlichen TrägerInnrn erst einmal „nur“ Ausdruck eines rechten Lebensgefühls. Die politische Botschaft kann sich in der Aufwertung des Eigenen und der Ablehnung alles Fremden erschöpfen.
Ein Referent des „Antirassistischen Bildungsforums Rheinland“ (ABR) beleuchtet die Codes, Symbole und Marken rechter Jugendlicher und analysiert sie im Kontext eines entsprechenden Lifestyles.