Sonntag 13.04.14, 09:51 Uhr
Der Weg des Plakatmalers Friedrich Wessel

„Durch den Kamin gehen“


Am Dienstag, dem 15.04.2014 findet um 19.00 Uhr im Haus der Rosa Strippe, Kortumstraße 143 ein Vortragsabend statt, der die Geschichte der Verfolgung schwuler Männer während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft nachzeichnet. In der Einladung wird daran erinnert: »Seit Beginn ihrer Arbeit 1980 beschäftigt sich die Rosa Strippe e.V. mit der Verfolgung schwuler Männer zwischen 1933 und 1945. Schätzungen gehen von 5.000 bis 15.000 homosexuellen lnhaftierten in den damaligen Konzentrationslagern aus. Sehr viele wurden dort ermordet. Außerdem wurden mehr als 50.000 Männer mittels des von den Nationalsozialisten verschärften §175 verurteilt. Nach 1945 setzte sich auch die juristische Verfolgung bis 1969 unvermindert fort. Erst 1969 wurde die nationalsozialistische Fassung des §175 entschärft und einvernehmliche Beziehungen zwischen erwachsenen Männern damit straffrei.
Und erst im Jahr 1994 wurde der §175 im Zuge der Wiedervereinigung insgesamt aufgehoben. Am 18.07.2012 wurde auf Initiative der Rosa Strippe e.V. im Vorraum des Krematoriums des ehemaligen KZ Buchenwald eine Metalltafel angebracht, die an Friedrich Wessel aus Bochum- Wattenscheid (6. Juli 1902 bis 7. Mai 1942) und Julius Schmidt aus Wuppertal-Elberfeld (27. Juni 1908 bis 17. März 1942) erinnert, die im Jahr 1942 im Lager starben. Sie wurden als Homosexuelle verfolgt- und das verschweigt die Tafel nicht.
lm Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Lebensgeschichte und die Ermordung von Friedrich Wessel. Ergänzt wird der Vortrag durch zahlreiche Schautafeln zur Verfolgung von Schwulen und Lesben in der NS-Zeit und in der Bundesrepublik Deutschland. Referent ist des Abends ist Jürgen Wenke, Dipl.-Psych., der seit mehreren Jahren die Lebensgeschichten und die Verfolgung schwuler Männer recherchiert und auf dessen Initiative im Ruhrgebiet mehrere Stolpersteine durch den Künstler Gunter Demnig verlegt wurden.«