Dienstag 14.01.14, 19:22 Uhr
Eine Bilanz der Unfähigkeit von Politik und Verwaltung

Die desolate Lage des Radverkehrs


Der ADFC Bochum schreibt: »Das fängt ja gut an: Die Stadt Bochum hat nicht gehalten, was sie mehrfach versprochen hat. Auch im Januar 2014 gibt es weder einen Radverkehrsbericht 2013 noch eine AGFS-Bewerbung. Der letzte Radverkehrsbericht stammt aus dem April 2012. Im Jahr 2011 hatte die Politik die Verwaltung eindringlich an ihre Pflicht erinnert, jährlich einen Radverkehrsbericht vorzulegen. Das hat die Verwaltung in der Folge genau einmal getan, im April 2012. Der ADFC Bochum hat im Juli 2013 den fehlenden Radverkehrsbericht angemahnt und die schriftliche Zusicherung erhalten, „dass der Radverkehrsbericht Bochum 2012/2013 dem zuständigen Ausschuss zum Jahreswechsel vorgelegt wird.“ – auch im Hinblick auf die Bewerbung bei der AGFS (Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V.), an der die Stadt seit 2009 arbeitet.
Die Bewerbung bei der AGFS war 2012 definitv für das Jahr 2013 beschlossen worden. Die Verwaltung hatte bereits 2009 den Auftrag erhalten, „die Bewerbungsunterlagen zur Aufnahme in die AGFS zur endgültigen Beratung vorzulegen.“ Bis heute liegt nicht einmal ein Konzept für die Bewerbung vor.
Der Leitantrag von SPD und Grünen zur „Verbesserung der ‚Fußgänger- und Fahrradfreundlichkeit‘ im Rahmen eines modernen Mobilitätsmanagements“ vom Januar 2013 hatte mehr versprochen: „Der Beitritt in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte wird daher durch die Realisierung der vorstehenden Maßnahmen angestrebt und die Aufnahme im Jahr 2013 beantragt.“
Die Situation spiegelt die desolate Lage des Radverkehrs in Bochum. Die Stadt hat kein Radverkehrskonzept und die Verwaltung agiert ziel- und planlos. Der politische Wille, die Situation zu ändern, ist nicht erkennbar. Solange sich das nicht ändert, bleibt Bochum, was es seit Jahrzehnten ist: die „Radfahrer-Hölle Bochum“ (WAZ 21.8.2013)
Das Ziel, „Bochums Position als ‚Aufsteiger‘ im Sinne des Nationalen Radverkehrsplans zu festigen.“ (Leitantrag 2013) kann man so nicht erreichen. Dazu müsste man erst mal eins werden: Aufsteiger.
Diese Stadt muss sich bewegen – am besten mit dem Rad.«