Donnerstag 10.02.11, 12:40 Uhr

Faire Blumen zum Valentinstag!?


Die Einführung des Valentinstages durch die Blumenindustrie ist eine der erfolgreichen Geschäftsideen der letzten Jahrzehnte. Die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), die für diese Sparte zuständig ist verweist in diesem Zusammenhang auf Alternativen im Bereich Blumen und wirbt für die Gütesiegel „Fair Flowers Fair Plants“ (FFP) oder „Flower-Label-Program“. „Wie bei Kaffee, Tee und Schokolade gibt es auch bei Schnittblumen einen fairen Handel. Das Gütesiegel gewährleistet, dass sie unter menschenwürdigen und umweltschonenden Bedingungen produziert werden“, sagt Gerhard Kampschulte, Bezirksvorsitzender der IG BAU Bochum-Dortmund.
„Nur jede fünfte Rose, Nelke oder Lilie, die bei uns über den Ladentisch geht, stammt aus heimischer Produktion. Der Rest wird importiert – vorwiegend aus Afrika und Lateinamerika. Dort sehen die Arbeitsbedingungen vielfach alles andere als rosig aus“, sagt Kampschulte. Gemeinsam mit dem Handel, mit Menschenrechtsorganisationen und Kirchen habe die IG BAU daher die beiden Gütesiegel ins Leben gerufen, um Standards für die Arbeitsbedingungen festzulegen.
„Die Gütesiegel verlangen von den Produzenten, dass sie auf Kinder- und Zwangsarbeit verzichten, Gewerkschaften akzeptieren, den Gesundheitsschutz und die Arbeitssicherheit gewährleisten und Umweltstandards einhalten“, so Kampschulte. Genau wie bei Lebensmitteln lohne es sich, beim Valentinsstrauß auf fair gehandelte Ware zu achten. Denn die FLP- und FFP-Blumen wachsen ohne den Einsatz hochgiftiger Pflanzenschutzmittel. Das kommt allen zugute: den Arbeiterinnen in Übersee ebenso wie den Floristinnen und Kunden in Bochum.
Eine Liste der Floristengeschäfte, die Blumen mit den Gütesiegeln FFP und FLP anbieten, gibt es im Internet unter www.fairflowers.de und www.fairflowersfairplants.com.