Am 8. Mai jährt sich zum 80. Mal der Jahrestag der Befreiung und in Bochum ist das Anlass für eine Reihe von Aktivitäten, so vom Bochumer Bündnis gegen Rechts, der Fritz-Bauer-Bibliothek und dem Schauspielhaus. Und am 9. Mai findet wieder der antifaschistische Kampftag vor der KoFabrik statt. Die Aktivitäten im Einzelnen: Am 8. Mai veranstaltet das Bochumer Bündnis gegen Rechts gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendring Bochum den traditionellen Gedenkrundgang auf dem Friedhof am Freigrafendamm (Beginn 17 Uhr). In der Ankündigung heißt es: „Am 08. Mai 2025 begehen wir mit einem Gedenk-Rundgang auf dem Friedhof Freigrafendamm den 80. Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg.
Der Zweite Weltkrieg endete am 08. Mai 1945 in Europa mit der Kapitulation der Wehrmacht und der Nationalsozialismus war endlich besiegt. Zwölf Jahre sind Juden, Sinti und Roma, Behinderte, Homosexuelle, Widerstandskämpfer_innen und weitere Opfergruppen brutal von den Faschisten verfolgt worden. Der Sieg der Alliierten bedeutete jedoch nicht das Ende von menschenfeindlichen und antidemokratischen Einstellungen. Zahlreiche Täter konnten weiter ihren Berufen nachgehen, mit geringen oder gar keinen Strafen rechnen oder im Ausland untertauchen.
Beim Gedenk-Rundgang berichtet Felix Lipski vom „Klub Stern“ über das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen.
Der Widerstand gegen das faschistische Regime steht im Mittelpunkt des Beitrages der VVN-BdA. Die Jugendtheatergruppe der Quartiershalle und das Theater Löwenherz präsentieren zum Abschluss ein szenisches Spiel frei nach dem Buch „Heul doch nicht, du lebst ja noch“ von Kirsten Boie. Vier junge Menschen mit unterschiedlichen Erinnerungen und Erlebnissen versuchen im Frühsommer 1945 zu überleben. Seit wenigen Wochen herrscht Frieden, glauben können es noch wenige, wirklich begreifen kann es niemand.“ Einladung zum Gedenk-Rundgang
Ebenfalls am 8. Mai findet im Fritz-Bauer-Forum eine Buchvorstellung und ein Gespräch mit Tobias Fetzer über sein Buch „Geschichten vom Widerstand im Ruhrgebiet“ statt. Zum Inhalt heißt es:
„In Zeiten des vollzogenen Rechtsrucks und von Faschist*innen in deutschen Parlamenten heben die Geschichten in dem Band einmal mehr die Bedeutung des Widerstands gegen diese Bewegungen hervorheben. Die Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus steht in Deutschland meist in Verbindung mit Orten wie Berlin oder München, die Wenigsten denken dabei an das Ruhrgebiet. Doch auch hier wurde Widerstand geübt, oft mit dramatischen Konsequenzen.“ siehe
Das Schauspielhaus veranstaltet unter dem Titel „Erinnerung ist Arbeit an der Gegenwart“ ein dreitägiges Programm und dazu heißt es in der Pressemitteilung: „Zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs veranstaltet das Schauspielhaus Bochum ein vielstimmiges Programm, das Räume der Begegnung und der Reflektion eröffnet. Unter dem Titel Erinnerung ist Arbeit an der Gegenwart werden vom 8. bis 10. Mai bei freiem Eintritt Diskussionsrunden, Gespräche, Lesungen, Konzerte und Fahrten zu lokalen Erinnerungsorten angeboten.
Zu erleben sind unter anderem ein neuer Text von Elfriede Jelinek sowie ein Konzert der griechischen Sängerin Maria Farantouri. Neben Ensemblemitgliedern des Schauspielhauses Bochum und Musikerinnen der Bochumer Symphoniker beteiligen sich Wissenschaftlerinnen verschiedener Fachrichtungen und zahlreiche Persönlichkeiten aus der Bochumer Stadtgesellschaft. Das Programm richtet sich ausdrücklich auch an die jüngere Generation; für Schulklassen gibt es ein spezielles Angebot vom Jungen Schauspielhaus.“ Zum kompletten Programm
Am 9. Mai findet der Antifaschistische Kampftag statt und startet mit einer Zubringer-Demo am 17:30 Uhr vom Hauptbahnhof und ab 18:00 Uhr geht es dann weiter mit einer Kundgebung und einem Kulturprogramm in der Stühmeyerstr. vor der KoFabrik. In der Einladung heißt es: »Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Nazidiktatur, deswegen gilt der 8. Mai als „Tag der Befreiung” – Wir kommen zusammen, um den Verfolgten des Faschismus zu gedenken und uns zu freuen, dass Deutschland besiegt wurde. Gemeinsam wollen wir auch dem Leben und politischen Wirken der Auschwitz-Uberlebenden, Antitaschistin, Jüdin und Kommunistin Esther Bejarano gedenken. Als Zeitzeugin des Naziregimes setzte sie sich als Aktivistin, Autorin und Musikerin unermüdlichen gegen das Vergessen ein. Wir möchten ihren Kampf gegen den Faschismus weiterführen. Stets nach dem Motto: „80 Jahre Befreiung – Verteidigt sie mit Klauen und Zähnen”« Der Flyer zu der Veranstaltung