Die Initiative demokratischer Konföderalistmus (IdK) lädt zum 2. „Rat von unten“ ein und schickt gleichzeitig einen Bericht vom 1,, der im Juni stattfand.
»Der erste Rat von unten wurde ins Leben gerufen
An einem sommerlichen Samstag im Juni ruft die Initiative Demokratische Konföderalismus gemeinsam mit 50 weiteren Interessierten und aktiven der Stadt Bochum den sogenannten „Rat von unten“ aus. Die Stimmung im Studio 108 im soziokulturellen Zentrum Bahnhof Langendreer ist vor Beginn der Veranstaltung ruhig und gelassen. Offenheit für Neues und eine gute Portion Neugierde scheinen viele Besucher*innen an diesem sonnigen Nachmittag in die fensterlose Veranstaltungshalle geführt zu haben. Eröffnet wird die Veranstaltung von einer jungen Aktivistin, die zunächst alle begrüßt und betont dass der Glaube an eine Postkapitalistische Gesellschaft und die Suche nach lokalen Lösungen in internationaler Verbundenheit die Teilnehmer*innen dazu bewegt habe der Einladung einen außerparlamentarischen Rat zu gründen nachzukommen. Bevor auf die Idee des Rates weiter eingegangen wird wagt die Aktivistin gemeinsam mit dem Publikum einen Blick in die Vergangenheit. Historische Geschehnisse mit der Geschichte des Bahnhof Langendreer in Zusammenhang stehen und im Kontext internationaler Solidarität und dem Erkämpfen von Freiräumen gelesen werden können werden benannt. Mit glänzenden Augen präsentiert die Sprecherin Beispiele wie die erste Frauen, Lesben Party im Ruhrgebiet Ende der 80er Jahre, die kritische Bochumer Monatsschau die von 89 bis 99 vor den Filmvorführungen im Endstation Kino gezeigt wurden und verschiedenste soziale Bewegungen wie die Sozialforumsbewegung, Friedensbewegung, Antiapartheidbewegung oder Solidaritätsarbeiten zwischen Europa und Lateinamerika , die in Langendreer auch stattfanden. Mit dieser kleinen Einführung wurde zur Begrüßungsrede übergeleitet in der schließlich die Beweggründe der Veranstaltung dargelegt wurden. Voller Überzeugung und klarer Sprache wird benannt, dass die Bochumer Linke einen etablierten und langfristig geplanten Ort der Vernetzung und des Austausches bräuchte. Alle seien willkommen und es sei an der Zeit „der Zersplitterung der Linken etwas entgegen zu setzen“ und Widersprüche innerhalb der außerparlamentarischen Linken lernen auszuhalten. Deutlich berührt von ihren eigenen Worten schließt die Rednerin mit dem Appell gemeinsam und hoffnungsvoll nach vorne zu Blicken, für eine gesellschaftliche Veränderung Seite an Seite zu stehen und das Fortbestehen des Rates von unten gemeinsam zu beschreiten. Darauf folgt eine umfassender Redebeitrag über unterschiedlichste politischen Entwicklung sowohl auf lokaler, als auch globaler Ebene. Dabei wird die Krisenhaftigkeit der vorherrschenden Systeme betont, das Festhalten an nationalstaatlichen Denken kritisiert, die Stimmung der militärischen Aufrüstung verurteilt und das Erstarken der rechten Kräfte als Notwendigkeit der eigenen Organisierung benannt. Mit viel Applaus und ein paar Ergänzungen aus dem Publikum geht dieser erste Abschnitt der Sitzung zu Ende. Während der Pause waren Alle eingeladen verschiedenste Pinnwände mit Moderationskarten zu befüllen und sich passiv aktiv einzubringen. Schließlich setzen sich die Teilnehmer*innen für gemeinsame Diskussionen über eine Stunde an Thementische, die von verschiedensten Bochumer Gruppen moderiert werden: das Friedensplenum, der feministische Stammtisch Mächtig Gezofft, die Stadtteilgewerkschaft, die Antiableistische Aktion gemeinsam mit der Oval Office Bar und auch die Partei die Linke die gemeinsam mit der Organisierung vom Rat von unten einen Thementisch gestaltete um über die weitere Entwicklung des Stammtisches zu diskutieren. Zu Gast neben vielen Interessierten waren Delegierte der Freien Arbeiter*nnen Union und Ende Gelände. In einem gemeinsamen Abschluss bringen alle ihre wichtigsten Punkte im großen Plenum Zusammen. Ganz besonders wird auf die Kürzung der Gelder für das queere Café Fluid und die momentan laufende Petition aufmerksam gemacht und der 1. September als internationaler Antikriegstag als wichtiger Termin vom Friedensplenum angekündigt. Sichtlich zufrieden wird die erste 4 stündige Ratssitzung geschlossen und gleichzeitig der nächste Termin verkündet. Geplant ist der 28. September.
Einladung zum 2. Bochumer Rat von unten
Die Initiative Demokratischer Konföderalismus lädt zu einem außerparlamentarischen Rat am 28.09. von 16 – 20 Uhr im Studio 108 im Bahnhof Langendreer ein: »Du wohnst in Bochum und willst deine Stadt gern aktiv mitgestalten? Ihr seid als Gruppe oder Initiative schon länger in Bochum aktiv und seid es leid, dass im Stadtrat ständig Entscheidungen gegen die Interessen der einfachen Leute getroffen werden?
Ihr wollt nicht weiter dabei zusehen, wie die Natur und wir selbst ausgebeutet werden und euch stattdessen mit euren Mitmenschen zusammenschließen, um Alternativen aufzubauen? Du hast manchmal das Gefühl damit alleine zu sein oder gar nicht mitzubekommen woran andere Gruppen und Initiativen in Bochum gerade arbeiten? Dann kommt zum ersten außerparlamentarischen Rat am 28.09. von 16 – 20 Uhr im Studio 108 im Bahnhof Langendreer . Wir, die Initiative Demokratischer Konföderalismus, wollen einen langfristigen Ort schaffen, an dem wir unsere Visionen einer demokratischen Selbstverwaltung miteinander teilen können, einen Ort, an dem wir zusammenkommen, um uns besser kennenzulernen, lebhaft zu diskutieren, uns zu vernetzen und Kräfte zu bündeln. Wir wollen verschiedene Perspektiven zusammen bringen und dabei auch lernen Differenzen auszuhalten. Denn obwohl wir nicht immer einer Meinung sein werden, ist uns bewusst, dass wir der fortschreitenden Privatisierung unserer Stadt nur kollektiv etwas entgegensetzen können. Egal ob Einzelperson, organisierte Gruppe, Stadtteilladen oder Kulturverein, alle sind willkommen, für die der Kapitalismus nicht alternativlos ist und die in internationaler Verbundenheit lokale Lösungen suchen möchten. Als Initiative Demokratischer Konföderalismus wollen wir langfristig eine Selbstverwaltung in unserer Stadt auf der Grundlage von Geschlechterbefreiung, sozialer Ökologie und Basisdemokratie aufbauen und dafür demokratische Kräfe in Bochum zusammenbringen und neue Organisierung vorantreiben. Der Rahmen der Veranstaltung sieht wie folgt aus:
1. Eröffnungsworte
2. Historische Einordnung
3. Aktuelle politische Lage
4. Open Mic (Mögliche Redebeiträge aus Gruppen) + Vorstellung der Thementische
5. Kleingruppen/Diskussionsrunde
6. Abschluss/Ausblick
Organisatorisches
Bitte meldet euch bis zum 20. September unter bochum@i-dk.org an, ihr könnt auch ohne Anmeldung kommen, aber erleichtert die Planung wenn ihr uns kurz schreibt. Wenn ihr noch weitere Fragen habt, meldet euch gerne. Bei Bedarf würden wir dieses Mal auch eine Kinderbetreuung organisieren, auch dafür meldet euch gerne.«