Zum kommenden Programm im Endstation schreibt das Kino: »In dieser Woche ab Donnerstag, den 09.11. zeigt das endstation.kino den Spielfilm Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste. Als sich Ingeborg Bachmann und der Schweizer Schriftsteller Max Frisch 1958 in Paris begegnen, ist es der Anfang einer leidenschaftlichen und zerstörerischen Liebesgeschichte. Vier Jahre lang führen beide eine aufreibende Beziehung, die in Paris beginnt und über Zürich nach Rom führt. Doch künstlerische Auseinandersetzungen und die verschlingende Eifersucht von Max Frisch beginnen, die Harmonie allmählich zu zerstören. Jahre später lässt Ingeborg Bachmann die Erinnerung an ihre Liebe zu Max Frisch nicht los. Bei einer Reise in die Wüste versucht sie, ihre Beziehung zu Max Frisch zu verarbeiten und sich langsam davon zu lösen.
Nach Rosa Luxemburg und Hannah Arendt widmet sich Margarethe von Trotta in Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste erneut einer weiblichen Lichtgestalt des 20. Jahrhunderts: Unverändert gilt die österreichische Lyrikerin, die vor 50 Jahren im Alter von nur 47 Jahren unter tragischen Umständen aus dem Leben schied, als eine der bedeutendsten Dichterinnen des 20. Jahrhunderts. Mit Vicky Krieps (Corsage, Bergman Island) und Ronald Zehrfeld (Barbara) in den Hauptrollen, zeichnet von Trotta nach eigenem Drehbuch die toxische Beziehung von Ingeborg Bachmann und dem Schweizer Literaten Max Frisch nach, in einem ebenso eleganten wie aufwühlenden Film, der unter großem Aufwand in sechs Ländern entstand.
Ebenfalls ab Donnerstag, 09.11. ist im endstation.kino der Film Joyland zu sehen. Haider ist der jüngste Sohn einer sehr konservativen pakistanischen Großfamilie. Während seine zielstrebige Frau Mumtaz als Kosmetikerin Geld verdient, ist er schon eine Weile arbeitslos. Er kümmert sich zwar um seine Nichten und pflegt seinen Vater – doch ohne Einkommen und ohne Nachwuchs entspricht Haider in keinster Weise den Vorstellungen seiner Familie. Als er eines Tages unverhofft doch zu einem Job kommt, ändert sich Haiders Leben schlagartig: Heimlich tritt er nachts als Background-Tänzer in der Show der charismatischen transsexuellen Tänzerin Biba auf. Aus anfänglicher Faszination entwickeln sich schnell tiefere Gefühle und Haider gerät in ein moralisches Dilemma – denn seine Familie erwartet sehnsüchtig einen Enkel von ihm, während er von seiner Freiheit träumt…
Mit Joyland gibt Regisseur Saim Sadiq sein Spielfilmdebüt und erzählt eine vielschichtige, explosive Liebesgeschichte, in der es um Tradition, Familie und die eigene Freiheit geht. Joyland feierte seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Cannes 2022 – und war damit der erste pakistanische Film, der auf dem Fest debütierte – wo er mit dem Jurypreis von Un Certain Regard und der Queer Palm ausgezeichnet wurde. Der Film wurde außerdem bei den Independent Spirit Awards 2023 als bester internationaler Film nominiert und schrieb Geschichte als Pakistans erster Film, der es bei den Academy Awards in die Oscar-Shortlist für den „Besten Internationalen Spielfilm“ schaffte.
Am 12.11. zeigt das endstation. Kino als Preview zum Europäischen-Kinotag den Animationsfilm Die Sirene.
1980. Abadan, die Ölmetropole des Iran, steht vor der irakischen Belagerung. Der jugendliche Omid bleibt bei seinem Großvater nachdem er vergeblich versucht hat, sich als Soldat zu verpflichten. Auf seinen Streifzügen durch die Stadt trifft er auf ungewöhnliche Charaktere, die trotz des drohenden irakischen Einmarschs alle ihre Gründe haben in der Stadt zu bleiben. Darunter ist auch eine berühmte Diva und ihre Tochter Pari, in die sich Omid verliebt. Als sich die Situation verschlechtert, entdeckt und repariert er ein veraltetes Boot, einen Lanj. Bietet dieser Fund Omid die Chance, sich und alle Menschen, die ihm wichtig sind, zu retten?
Regisseurin Sepideh Farsi beleuchtet mit ihrem Animationsfilm die Epoche nach der iranischen Revolution, in der das Land eine Zeitenwende erfuhr deren Ausläufer es bis heute prägen. Der Animationsfilm ist im Grunde ein Abenteuermärchen, gezeichnet in der Tradition der Ligne Claire von Hergé, mit klaren Konturen und flächiger Farbe, dennoch lebendig und dynamisch.
Der Europäische Kinotag ist der Feiertag des europäischen Films und aller leidenschaftlichen Kinobetreiber:innen. Kinos sind eine kulturelle Bereicherung – für Alt und Jung, auf dem Land und in der Stadt. Und sie bringen Menschen zusammen unabhängig von Herkunft, Bildung und Einkommen. Mit über 100 Millionen Besucher:innen leisten Arthouse-Kinos einen wertvollen Beitrag für die programmatische Vielfalt, die Entdeckung und Förderung junger Talente und den kulturellen Austausch innerhalb Europas.
Ebenfalls als Preview zum Europäischen-Kinotag zeigt das endstation.kino am 12.11. den Spielfilm Elaha. Die 22-jährige Elaha ist verlobt. Als die Hochzeit näher rückt, wird sie immer mehr mit den Erwartungen ihres Umfelds konfrontiert. Zwischen bedingungsloser Liebe zu ihrer Familie und dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben hin- und hergerissen, muss sie eine schwerwiegende Entscheidung treffen.
In ihrem Langfilmdebüt begleitet Milena Aboyan mit einem differenzierten Blick eine junge Frau, die sich selbstermächtigt und die Deutungshoheit über ihren eigenen Körper erlangt. Elaha feierte seine Weltpremiere auf der diesjährigen Berlinale.
Im KinderKino zeigt das endstation.kino am Sonntag um 16.00 Uhr Checker Tobis und die Reise zu den fliegenden Flüssen.«
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