Am Freitag, den 10. November lädt der Bahnhof Langendreer um 20 Uhr zu einem Vortrag von Markus Günnewig zum Thema „Die Gestapo und ihr Verbrechen“ ein: »Ausnahmezustände und Kontrollverlust in den ab 1943 mehr und mehr zerstörten deutschen Städten kompensierte die Gestapo durch zunehmend entgrenzte Gewalt. Hauptopfergruppe blieben bis zuletzt sowjetische Zwangsarbeiter, die immer häufiger durch die Gestapo
exekutiert wurden. Markus Günnewig zeigt auf, wie die am Ende des Ersten Weltkrieges orientierten Revolutionserwartungen, Rassismus und radikale Kriegsideologie dazu führten, dass die Unterschiede zwischen politischer Gegnerschaft und anderen Formen abweichenden Verhaltens verschwammen.
Für die Gestapo zählte nur die (erwartete) Störung der Ordnung an der „Heimatfront“, deren Stabilität als kriegsentscheidend gedeutet wurde und daher mit allen Mitteln zu erhalten war. Als die Alliierten das Reichsgebiet erreichten, waren mobile Gestapo-Kommandos für das Halten der Fronten zuständig. Noch vor der Räumung deutscher Städte ermordeten sie zahlreiche Häftlinge – so auch in Bochum.
Markus Günnewig ist Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in Dortmund. Das Thema des Vortrags ist Gegenstand seiner Doktorarbeit. «