Mittwoch 04.10.23, 11:02 Uhr

Uno di noi — Ein antifaschistisches Graffiti aus Bochum 3


Die nächste Veranstaltung des Antifa Café am Mi 11.10.23 19h im sozialen Zentrum: >>Nachdem wir beim letzten Café einen Film über die Ermordung des italienischen Antifaschisten „Dax“ gezeigt haben wollen wir nun den Film »Uno di noi« (Einer von uns) zeigen. Der halbstündige Film begleitet die Entstehung eines Wandbildes in Bochum. Antifaschistische Jugendliche verewigten hier im Dezember 2008, zusammen mit Sprüher:innen, die Konterfeis von sechs Antifaschisten aus ganz Europa, die in den 00er Jahren neonazistischer Gewalt zum Opfer fielen.


Die DIY Doku aus dem Jahr 2009 porträtiert Antifaschist:innen aus Techechien, Italien, Spanien, Russland und Deutschland, die durch faschistische Gewalt ihr Leben verloren. Er macht deutlich, dass faschistische Gewalttaten und Morde ein europäisches Problem sind. Zudem zeigt der Film auch, dass sich nicht nur die Gewalt ähnelt, sondern auch das Verhalten seitens Justiz, Polizei und Presse im Nachgang solcher Taten.

Wann: 11.10.23, Einlass ab 18:30 Uhr, Beginn 19 Uhr ;
wo: soziales Zentrum, Josephstrasse 2, Bochum

Anschliessend wie immer Küfa gegen Spende.<<


3 Gedanken zu “Uno di noi — Ein antifaschistisches Graffiti aus Bochum

  • Einer von Azzoncao, ein Poli-Cafè

    Die Geschichte antifaschistischer Gegenkultur in Bochum wird mal wieder umgeschrieben

    Lol, lol, lol
    „Antifaschistische Jugendliche verewigten hier im Dezember 2008, zusammen mit Sprüher:innen, die Konterfeis von sechs Antifaschisten aus ganz Europa,“
    Nope, nope, nope…

    Als ich vor einigen Jahren in Warschau mit unterschiedlichen AntifaschistInnen aus vielen Ländern zusammen auf einem Seminar war, zeigte ich den Film „unodinoi“ und eine Frau aus Weiß-Russland freute sich jemanden kennenzulernen, der bei der Erstellung des „Filmes „unodinoi“ beteiligt war. In Weiß-Russland wäre der Film einige Jahre zuvor durch die Antifa-Szene abgefeiert worden. Ich fragte sie, wer ihrer Meinung nach diesen Film gemacht hätte? Sie meinte, die Jugendlichen, die auf diesen Bildern zu sehen seien. Ich verneinte. Sie hätte nur die Personen vor der Kamera gesehen, nicht die, die das Graffito erdacht, ermöglicht und den Hauptanteil der Arbeit gemacht hätten. Geschweige denn den Film, den sie darüber gesehen hätte. Ich erklärte ihr:
    Der Film „unodinoi“ wurde von zwei Männern jenseits der 40er gedreht, geschnitten, mit Texten unterlegt, die Musik organisiert, in sechs Sprachen übersetzt und als internationale Fassungen erstellt. Der RAP im Film entstand, weil einer von ihnen, die Jugendlichen dazu an einem Wochenende ins Auto lud und mit ihnen die Sequenzen filmte, usw.. (Flo und Jo waren auch kurz nach dem Graffito nicht mehr bei dieser Gruppe Jugendlicher aktiv und gingen ihrer eigenen Wege. Von hier einen Gruß an meine Lieblings-Reimer „Die zwei Rapper von der Bordsteinkante“). An der Erstellung des Filmes und seiner sechs Versionen, der über ein halbes Jahr dauerte waren nicht einmal zu einem Prozent die abgefilmten Jugendlichen beteiligt. Einmal mit aus dem Auto filmen, einmal einen Text lesen. That`s was it! Trotz allem wurden sie im Abspann benannt. Diese Erwähnung sollte zum Aufbau einer Jugendgruppe in Bochum dienen.

    Die Idee zur Ermöglichung zu einem antifaschistischen Graffito in Bochum kam von einem Sozialarbeiter. Der Sprayer war ein bekannter Sprayer, der seit den 80er Jahren dabei ist. Der Netzwerker, Ideenstifter für den Inhalt und Organisator für die Texte, Bilder und Stencils, der Fotograf des Graffito, der Initiator und Regisseur des Films, der Autor der Texte, der Interviewer in Italien, Spanien und Russland und vieles Andere war ein Antifa aus den 80er Jahren. Der Filmemacher und Cutter war ein Hochschuldozent. Alle diese Männer waren 40 plus X Jahre alt. Den Anstoß gab der Sozialarbeiter. Diese fragte damals den old school Antifa nach Jugendlichen und so kam der Kontakt zu Azzoncao und Co zu Stande.
    Ohne diese „alte weißen Männer“ wäre weder das Graffito, noch die Indymedia-Beiträge, noch der Film entstanden. Diese Jugendlichen hätten sich nie vor einer Kamera, noch später in der allgemeinen Aufmerksamkeit sonnen können.
    Von wegen Jugendliche… lol.

    Außerdem waren es sieben, nicht sechs ermordete Antifas an die in dem Graffito erinnert wurde.

    Einer von Azzoncao, ein Polit-Cafè

    p.s.: vermutlich startete mit diesem Graffito und unserem Probelauf an der Wasserstraße (https://linksunten.archive.indymedia.org/node/13051/index.html) so etwas wie eine antifaschistische Graffito -Art an Bochums Wänden. Ein Fakt, der vielleicht auch für die Graffiti-Szene interessant ist.

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    Für Leute, die sich mehr für Geschichte alternativer Gegenkulturen interessieren und wenig Lust haben, sich überarbeitete und umgeschriebene Geschichte kredenzen zu lassen. Hier ein kleiner Ausschnitt dazu:

    Proyecto Memoria – Der faschistische Mord an Carlos Yavier Palomino / Madrid
    https://linksunten.archive.indymedia.org/node/6622/index.html
    Proyecto Internacional – Interview mit der Coordinadora Antifascista und La plataforma aus Madrid
    https://linksunten.archive.indymedia.org/node/6686/index.html
    Proyecto Memoria – Der faschistische Mord an Renato Biagetti / Rom
    https://linksunten.archive.indymedia.org/node/6511/index.html
    Proyecto Memoria – Der faschistische Mord an Davide Cesare / Mailand
    https://linksunten.archive.indymedia.org/node/6647/index.html
    Proyecto Memoria – Der faschistische Mord an Feodor Vasilevich Filatov in Moskau
    https://linksunten.archive.indymedia.org/node/12199/index.html
    Proyecto Memoria – Der faschistische Mord an Timur Kacharava in St. Petersburg
    https://linksunten.archive.indymedia.org/node/12338/index.html
    Proyecto Internacional – Antifaschistischer Reisebericht: Einmal „Moskau – St. Petersburg“ und zurück
    https://linksunten.archive.indymedia.org/node/12403/index.html
    Uno di noi – eine Auswertung des gleichnamigen Films und blogs
    https://linksunten.archive.indymedia.org/node/13049/index.html
    In Erinnerung an Ivan Khutorskoy – uno di noi
    https://linksunten.archive.indymedia.org/node/20828/index.html

    • P

      Und wo genau hast du dich jetzt in diesem Ankündigungstext angegriffen gefühlt?

      Es wird nichts darüber geschrieben unter welchen Umständen der Film entstanden ist oder welche Menschen dabei noch beteiligt waren. Es wird nur geschrieben, worum es in dem Film geht.
      Von wie vielen Filmen kennen wir die Menschen hinter der Kamera? Ist es nicht immer so, dass wir in erster Linie die Menschen vor der Kamera kennen und mit ihnen die Geschichten und die Filme verbinden?
      Wer im Abspann genannt wird entscheiden dann, nun ja, die Producer ;) und natürlich sollten darstellende auch hier genannt werden. Ich gehe davon aus, dass die anderen Personen auch genannt wurden. Oder?

      Du beziehst hier gerade eine Aussage einer Person auf die Veranstaltung des Antifa-Cafés.
      Du wirst den Veranstaltenden „alte weiße Männer-bashing“ vor weil „nur“ eine Filmbeschreibung dort steht und nicht noch dazu geschrieben wurde „gedreht von Männern über 40“

      Niemand schreibt die Geschichte um. Es wird ein Film gezeigt an dem du, so klingt es in deinem Text, beteiligt warst. Es ist keine Veranstaltung zu der beteiligte des Films eingeladen wurden.

      Die Namen der Menschen die noch an diesem Film beteiligt waren, werden ja dann im Abspann stehen ;)

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