Das endstation.kino zeigt ab Donnerstag, den 21.09. den Dokumentarfilm Vergiss Meyn nicht und schreibt zu dem Film und dem sonstigen Programm: »Am 24.09. ist einer der drei Regisseur:innen, Kilian Kuhlendahl, für ein Filmgespräch zu Gast. Wieso gefährden Menschen ihr Leben für politische Zwecke? Und wo trifft Utopie auf schmerzhafte Realität? Angetrieben von einer Faszination für Aktivismus und dem Glauben an eine bessere Gemeinschaft begibt sich der junge Filmstudent Steffen Meyn 2018 in den Hambacher Wald.
Dort stellen sich Aktivist*innen der Rodung des Waldes durch den Konzern RWE entgegen. Rasch findet er durch seine offene, herzliche Art Anschluss in ihren Baumhäusern. Er begleitet die Protestaktion als Journalist mit seiner 360° Kamera und filmt die Räumungsversuche der Polizei live aus den Wipfeln. Bis es zur Tragödie kommt: Er stürzt in die Tiefe und verstirbt noch vor Ort. Seine Freund*innen haben aus Steffens hinterlassenen Aufnahmen diesen Dokumentarfilm geschaffen, der eine eindrucksvolle Studie von Aktivismus ist, bei dem der Einsatz des eigenen Körpers als letztes Mittel erscheint.
Ab Donnerstag, den 21.09. zeigt das endstation.kino außerdem Christopher Nolans neuen Film Oppenheimer. In einer Anhörung über seinen Widerspruch gegen die Entziehung seiner Sicherheitsfreigabe blickt der Physiker Julius Robert Oppenheimer zurück: Auf seine Anfänge, sein Privatleben und vor allem auf die Zeit, als ihm während des Zweiten Weltkriegs die wissenschaftliche Leitung des Manhattan-Projekts übertragen wird. Im Los Alamos National Laboratory in New Mexico sollen er und sein Team unter der Aufsicht von Lt. Leslie Groves eine Nuklearwaffe entwickeln. Oppenheimer wird zum „Vater der Atombombe“ ausgerufen, doch nachdem seine tödliche Erfindung folgenschwer in Hiroshima und Nagasaki eingesetzt wird, stürzt den gerade noch so jubelnden Oppenheimer in ernste Zweifel.
Der Film basiert auf dem Pulitzer-Preis-prämierten Buch J. Robert Oppenheimer: Die Biographie von Kai Bird und dem verstorbenen Martin J. Sherwin. Gedreht wurde Oppenheimer auf einer Kombination aus IMAX®-65mm- und 65mm-Großbildfilm und zum ersten Mal in der Filmgeschichte mit einigen Sequenzen auf IMAX®-Schwarz-Weiß-Analogfilm.
In der Queerfilmnacht zeigt das endstation.kino am Samstag, den 23.09. um 20.15 Uhr den britischen Spielfilm Blue Jean. England, 1988. Die Sportlehrerin Jean sieht sich zu einem Doppelleben gezwungen: Margaret Thatcher hat mit ihrer konservativen Parlamentsmehrheit gerade Section 28 verabschiedet – ein homophobes Gesetz, das „die Förderung von Homosexualität“ verbietet. Deswegen darf in der Schule niemand wissen, dass Jean lesbisch ist – andernfalls könnte sie ihren Job verlieren. Ihre kämpferische Partnerin Vic unterstützt sie zwar, würde sich aber etwas mehr Mut von Jean wünschen. An den Wochenenden tauchen sie zusammen in das queere Nachtleben Newcastles ein. Als Jean in einer Lesben-Bar einer ihrer Schülerinnen begegnet, muss sie eine schwerwiegende Entscheidung treffen…
Packend und vielschichtig erzählt Regisseurin Georgia Oakley in ihrem Debütfilm von einer zutiefst repressiven Zeit in Großbritannien, in der die Leben von zahllosen Lesben und Schwulen durch politische Entscheidungen maßgeblich eingeschränkt oder gar zerstört wurden. Zugleich zeugt Blue Jean aber auch von der widerständigen Kraft einer queeren Gemeinschaft, die sich in Opposition gegen die Eiserne Lady und ihre konservative Regierung erst richtig formierte.
Bei seiner Weltpremiere in Venedig erhielt das mitreißende Drama und Zeitporträt den Publikumspreis der Sektion Giornate degli Autori. Bei den British Independent Film Awards 2022 wurde Blue Jean in 13 Kategorien nominiert und vier Mal ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis „Beste Hauptdarstellerin“ für Newcomerin Rosy McEwen.
Am Sonntag, den 24.09.2023 um 14 Uhr feiert der Kurzfilm Treppenhausgeschichten (AT) im endstation.kino seine Kurzfilmpremiere. Entstanden ist der ca. 12-Minütige szenisch-experimentelle Film (work in progress) im intergenerationellen Filmworkshop über einen Zeitraum von 6 Monaten (April bis September 2023). Die jüngste Teilnehmerin des Workshops ist 12 Jahre alt, die älteste 70. In vier generationsübergreifenden Kleingruppen ist das Drehbuch des Films entstanden. Jede Geschichte bildet eine Miniatur des Gesamtwerks. Die Filme können allein für sich stehen oder verbunden in Kombination mit den anderen Filmen gezeigt werden.
Ein Treppenhaus steht für den roten Faden des Films. Hier öffnen sich Türen, durch die man in wundersame, magische und fantasievolle Welten eintauchen kann. War alles nur ein Traum? Grenzen verschwimmen zwischen Realität und inneren Erlebnissen. Das Projekt Lebenswege – intergenerationeller Filmworkshop ist in Kooperation mit dem Seniorenbüro Bochum-Ost enstanden und wird gefördert von dem Fonds Kultur und Alter des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW und dem Stadtteilfonds Werne/ Langendreer-Alter Markt.
Im KinderKino zeigt das endstation.kino am Sonntag um 16.00 Uhr Lou – Abenteuer auf Samtpfoten.«