Seit 2013* zeigt die Initiative Religionsfrei im Revier am Karfreitag in Bochum die Filmkomödie „Das Leben des Brian“. Das Feiertagsgesetz NRW verbietet an sogenannten stillen Feiertagen jegliche Unterhaltungsveranstaltungen. Mehr als 700 Filme dürfen z. B. am Karfreitag nicht gezeigt werden. Das „Leben des Brian“ gehört dazu. Die Stadt Bochum verhängte ein Bußgeld, als der Film trotzdem gezeigt wurde. Gegen diese klerikale Zensur wurde vor dem Bundesverfassungsgericht geklagt. Das Gericht nahm die Klage aber nicht an, weil der Rechtsweg nicht ausgeschöpft worden sei und schrieb, dass die Initiative mit guten Chancen eine Ausnahmegehmigung hätte beantragen können. Diesen Hinweis nimmt die Bezirksregierung seitdem ernst und genehmigt damit in Bochum die einzige legale Unterhaltungsveranstaltung am Karfreitag in NRW, verbietet aber gleichzeitig Theateraufführungen z. B. in Dortmund und Bochum, die überhaupt nicht lustig sind.
Jedes Jahr besuchen viele Menschen die Bochumer Protestveranstaltung gegen die klerikale Bevormundung durch das Feiertagsgesetz. Einige kommen regelmäßig und finden, dass zehn Mal den Film anzuschauen nun genug ist. In diesem Jahr wird deshalb ein zweiter Film gezeigt. „Wer früher stirbt, ist länger tot“, wird von Religionsrei im Revier als fast so unterhaltsam, wie „Das Leben des Brian“ bewertet. Beide Filme laufen gleichzeitig im Bahnhof Langendreer und im angeschlossenen Kino Endstation. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Ab 19 Uhr läuft ein Vorprogramm, das u.a. die Abschaffung des alten Gotteslästerung-Paragrafen 166 StGB fordert.
Der Eintritt ist frei.
Das Feiertagsgesetz NRW:
https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?sg=2&menu=1&bes_id=3367&aufgehoben=N&anw_nr=2
Eine Chronik des Protestes gegen die Bevormundung durch das Feiertagsgesetz:
https://www.bo-alternativ.de/category/das-leben-des-brian-am-karfreitag/