
Der ADFC schreibt: »Die Planenden des Tiefbauamts der Stadt haben einen Plan für die Strecke der Veloroute 2 veröffentlicht. Darüber müssen jetzt die politischen Gremien entscheiden. Der ADFC Bochum begrüßt den Plan. Einige Engstellen stellen noch Herausforderungen dar. Für mehr Sicherheit im Straßenverkehr müssen in Teilbereichen der Route, die wegen dauerparkender Autos nicht nutzbar sind, Fahrbahnen freigegeben werden. Damit wird ein staufreies Durchfahren durch enge Straßen für alle Verkehrsteilnehmenden ermöglicht. Die bisherige Parkplatznutzung kann in bisher zweckentfremdete Garagen, Car-Sharing und neue Quartiersparkhäuser verlegt werden.
Diese Neugestaltung der Veloroutenstraßen ergibt sich unmittelbar aus den Standards, die in dem von Verkehrsexpertinnen und -experten erarbeiteten und im Rat beschlossenen Radverkehrskonzept stehen. Velorouten sollen demnach möglichst abseits der großen Straßen sicheres Radfahren ermöglichen. Dafür soll durchgehend eine Fahrgeschwindigkeit von mindestens 20 km/h erreicht werden und eine Straßenbreite von mindestens 5,5 Metern gegeben sein.
Der ADFC Bochum ist daher über Äußerungen aus der SPD verwundert, die als Vorgabe setzen, dass möglichst keine Parkplätze wegfallen sollen. Dies widerspricht dem auch von der SPD beschlossenen Radverkehrskonzept.
Weitere Herausforderungen sind die Nutzung gemeinsamer Geh- und Radwege. Diese würden zu Konflikten führen und entsprechen nicht den Kriterien für Velorouten. Der schmale Weg entlang des Langendreer Bachs zwischen Wittener Straße und Waterfuhrweg ist für Velorouten aufgrund mangelnder Breite nicht geeignet. Zudem ist für Velorouten die Trennung von Fuß- und Radverkehr unumgänglich.
Insgesamt erhofft sich der ADFC mehr Tempo beim Veloroutenbau, der weitgehend durch einfache Ummarkierungen zu bewerkstelligen ist, wie es im Fall der über 4 km langen Veloroute 11 auf der Essener Straße geschehen ist. Zwei Jahre nach dem Beschluss im Rat bewegt sich wenig für die Verkehrswende. Hier ist insbesondere die Kommunalpolitik gefordert, nicht erneut wie bei der Veloroute 1 neun Monate für ein einfaches Votum vergehen zu lassen.«