Für das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung erklärt Wolfgang Czapracki- Mohnhaupt: »Am 18.03.2025 wird in der Bezirksvertretung Süd entschieden, ob die Julius-Philipp-Trasse zwischen Universitätsstraße und Steinkuhlstraße zum Radfahren frei gegeben wird. Die Verwaltung hat ihre Vorlage unter dem Eindruck der im Januar 2025 durchgeführten Bürgerversammlung zwischenzeitlich aktualisiert: Sie schlägt nun vor, die Trasse nicht freizugeben. Neben der Verwaltungsvorlage stehen in der Sitzung im Bezirk Süd noch zwei Einwohner-Eingaben zur Entscheidung an – eine für eine Freigabe und eine dagegen. Die auch in der Bürgerversammlung geltend gemachten unterschiedlichen Belange bestätigen: Öffentlichkeitsbeteiligung ist erforderlich!
Eine solche wollte die Verwaltung aber zunächst nicht. Sie musste erst durch die Bezirksvertretung Süd aufgrund einer „Einwohner-Eingabe“ im November 2024 mit der Durchführung einer Bürgerversammlung beauftragt werden.Zu dieser Veranstaltung hat die Verwaltung dann ausschließlich über Aushänge auf der Trasse eingeladen, aber keine Pressemitteilung geschaltet oder sonstige Werbung betrieben. Erst durch Pressearbeit des Netzwerks für bürgernahe Stadtentwicklung konnten die Medien und Radfahrorganisationen und weitere Kreise der Zivilgesellschaft erreicht werden.
Ein Mitunterzeichner der „Einwohner-Eingabe“ für die Informationsveranstaltung, zugleich Mitglied im Netzwerk hat mit seiner Stellungnahme im Rahmen der zusätzlich zur Bürgerversammlung eingeräumten Online-Beteiligung die verspätete Beteiligung und die auf wenige Adressaten beschränkte Einladung kritisiert. Gerade diese Stellungnahme hat die Verwaltung aber nicht in ihre umfangreiche Dokumentation zur Vorlage für die Sitzung am 18.3.2025 aufgenommen. In ihrer Antwort-Mail begründet sie das damit, die Stellungnahme habe keinen direkten Bezug zur Fragestellung „Radfahren auf der Trasse der Julius-Philipp-Bahn?“ genommen. Sie sei aber intern weitergeleitet worden, um dies bei zukünftigen Projekten frühzeitig berücksichtigen zu können. Im Übrigen sei es in Bochum im Rahmen einer Bürgerbeteiligung bei der Adressatensuche nun einmal üblich, die Nutzenden/Anwohnenden der frei zu gebenden Trasse zu befragen, da nur sie örtlich (überwiegend) betroffen sein dürften.
Wie nun wohl die Einladung zur Informationsveranstaltung zur Umleitung der bereits im Bau befindlichen Opeltrasse am 24.03.2025 aussehen wird?«