Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) im ver.di-Bezirk Mittleres Ruhrgebiet ruft die Beschäftigten der Knappschaft-Kliniken in Bochum, Gelsenkirchen, Recklinghausen und Bottrop sowie ihre Tochtergesellschaften und die Beschäftigten der LWL Kliniken und Wohnverbund Marl, Herten sowie der LWL Universitätsklinik Bochum am Donnerstag, den 6. März zum Warnstreiktag auf. »Die Arbeitgeber mauern sich bei den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes ein. Auch in der zweiten Verhandlungsrunde haben sie ein Angebot verweigert. Darauf geben die Beschäftigten mit bundesweiten Warnstreiks die einzig richtige Antwort«, erklärte Dorothea Rensmann, ver.di-Gewerkschaftssekretärin.
Rensmann weiter:»Die Beschäftigten der Krankenhäuser und anderer Gesundheitseinrichtungen arbeiten jeden Tag an der Belastungsgrenze und oft darüber hinaus. Vor diesem Hintergrund sind Arbeitgeberfantasien über eine Nullrunde oder einen Tarifvertrag mit extrem langer Laufzeit ein Affront und Ausdruck massiv fehlender Wertschätzung.«
Die Arbeitsniederlegungen in den aufgerufenen Kliniken werden zu deutlichen Einschränkungen führen. »Die Versorgung von Notfällen ist aber sichergestellt«, betonte Dorothea Rensmann. Ein guter Tarifabschluss sei am Ende auch im Interesse von Patient*innen und Angehörigen. »Im Gesundheitswesen fehlt es überall an Personal. Nur mit besseren Arbeitsbedingungen und einer angemessenen Bezahlung lassen sich Menschen für diese so wichtigen Berufe finden und halten.«
ver.di fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein »Meine-Zeit-Konto« sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können. Speziell in Krankenhäusern will ver.di unter anderem bezahlte Pausen in Wechselschicht, wie es in andern Bereichen des öffentlichen Dienstes bereits üblich ist, sowie eine bessere Eingruppierung von Hebammen und eine höhere Vergütung von Praxisanleiter*innen durchsetzen. Im kommunalen Rettungsdienst soll die wöchentliche Höchstarbeitszeit von 48 auf 42 Stunden reduziert werden.
»Wir sind diejenigen, die oft unter schwierigen Bedingungen täglich alles geben, um unsere Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen«, erklärte Anja Kögler, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende in den Knappschafts-Kliniken Universitätsklinikum Bochum. »Wir haben mehr Anerkennung verdient. Und das fängt damit an, die Bezahlung deutlich anzuheben, um die weiterhin hohen Preise auszugleichen. Ebenfalls wichtig sind gute Arbeitsbedingungen und mehr Zeit für Erholung.« Ihre Forderungen werden die Beschäftigten der aufgerufenen Kliniken mit einer Demonstration und einer Streik-Kundgebung untermauern:
Donnerstag, 6. März 2025, 09:30 Uhr Start der Demonstration am ZOB Bochum