
Heute kündigt Verdi Mittleres Ruhrgebiet die nächste Phase von Warnstreiks in Bochum und Gelsenkirchen an und ruft unter anderem die Beschäftigten in Betrieben und Dienststellen in Gelsenkirchen (außer den ÖPNV) und in Bochum die Beschäftigten der Agentur für Arbeit am Donnerstag, dem 13.2., zur Teilnahme auf. Bereits gestern hatte der Nahverkehr hier gestreikt und Bernhard Koolen, Kreissprecher der Bochumer Linken, überbrachte den Streikenden eine kleine Stärkung und erklärte: „Wenn eine klimafreundliche Verkehrswende gelingen soll, braucht es einen erstklassigen Nahverkehr mit hoch motivierten und anständig bezahlten Mitarbeiter:innen. Dass kein Geld da sei, hören die Beschäftigten schon seit Jahrzehnten. Wenn bei den Beschäftigten gespart wird, geht das zu Lasten der Menschen, die auf einen funktionierenden ÖPNV angewiesen sind.“
Bernd Dreisbusch, Bezirksgeschäftsführer im Bezirk Mittleres Ruhrgebiet erklärt zu dem weiteren Streiktag am Donnerstag: „Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen haben die alte Leier der Arbeitgeber satt. Wie in jeder Tarifrunde hören sie: Die Kassen sind leer, die Forderungen zu hoch, dann noch ein paar warme Worte, von denen sich aber niemand was kaufen kann. Und mit denen sich vor allem auch nicht die angespannte Personalsituation im öffentlichen Dienst lösen lässt. An allen Ecken und Enden fehlt Personal. Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten am Limit, damit Kinder in der Kita gut betreut, Patientinnen und Patienten gut versorgt und Anträge rechtzeitig bearbeitet werden können. Warme Worte allein reichen nicht, deshalb erhöhen wir nun den Druck vor Ort. Wir erwarten von den Arbeitgebern, dass sie ihre Hausaufgaben machen und in der nächsten Verhandlungsrunde endlich ein Angebot vorlegen.“
ver.di fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.