Montag 30.12.24, 15:08 Uhr
Update zum 14. Klimanotstandsbrief des Bochumer Klimaschutzbündnisses

Silvesterböllerei in Bochum: Alles wie gehabt?


Das fragt sich das Bochumer Klimaschutzbündnis angesichts des bevorstehenden Jahreswechsels in seinem Update zum 14. Klimanotstandbrief (vom 2. Januar 2023) und schreibt dazu: »Wir befürchten ja! Dass sich nämlich in dieser Silvesternacht in unserer Stadt nur wiederholt, was wir schon kennen: das neue Jahr wird mit Detonationen, Dreck und Rauch begrüßt werden, als gäbe es sie nicht, die Kriege mit ihrer unsagbaren Gewalt, die Toten und Verletzten, Angst und Traumatisierung, Zerstörung und Flucht.
Und auch viele andere Argumente, die gegen dieses Treiben sprechen, liegen schon lange auf dem Tisch:

Unfallbedingte Verletzte, Schwerverletzte und sogar Todesfälle

  • Zunehmende Aggression gegen Rettungskräfte, Polizei und Passanten
  • Lärmbelastung, Gehörschäden
  • Luftverschmutzung, Feinstaub
  • Müllberge, Gewässerbelastung
  • Stress für Wildtiere, Haustiere und die Tiere in Ställen und Pferchen
  • Unmenschliche Arbeitsbedingungen und Arbeitsunfälle bei der Produktion der
    Feuerwerksartikel
  • Unnötige Kosten und zusätzlicher Aufwand der öffentlichen Hand bei den
    Notdiensten, in Krankenhäusern, bei Straßenreinigung und Müllbeseitigung


Wir bleiben dabei, wir wollen von diesem sinnlosen, zerstörerischen Treiben los und gerne zu einem friedlichen Silvester und Neujahrsfest kommen:

1) Was wir tun können:
Auf Böller und Raketen verzichten. Unsere Kommunal- und Bundespolitiker fragen, wie sie dazu stehen. Die Petition #böllerciao der Deutschen Umwelthilfe mit einer Unterschrift unterstützen.

2) Was der Einzelhandel tun könnte:
Auf den Verkauf von Böllern und Raketen verzichten und damit werben. Denn die Mehrheit in unserem Land lehnt die private Böllerei ab.

3) Was die Stadtverwaltung tun könnte:
Sie könnte sich ansehen, welche Best Practise Beispiele es in anderen Großstädten gibt und daraus ein Konzept auch für Bochum erarbeiten (vgl. München, Regensburg Innenstadt, Düsseldorf Altstadt etc.)

4) Was die Kommunalpolitiker tun sollten:
Sie sollten bitte unserer zwei Jahre alten Forderung nach einem Bürgerentscheid nachkommen. Denn die Entscheidung darüber, wie in Bochum Silvester gefeiert wird, sollten Bochums Bürger:innen treffen. Ihnen sollte vom Rat unserer Stadt eine Alternative zur bisherigen wilden Böllerei im Rahmen eines sogenannten Ratsbürgerentscheids zur Wahl gestellt werden. Vgl. dazu Pkt 3). Der Ratsbürgerentscheid könnte gemeinsam mit der Kommunalwahl im nächsten Herbst durchgeführt werden.
Und sie sollten sich bitte umgehend Gedanken machen und in ihrem künftigen Kommunalwahlprogramm auf das Thema der Silvesterböllerei eingehen.
Deshalb lautet unser erster Wahlprüfstein für die Kommunalwahl am 14. September 2025 wie folgt:
Wünscht sich Ihre Partei eine Veränderung zur bisherigen Praxis der privaten Silvesterböllerei in Bochum? Und, falls ja, besitzt sie ein entsprechendes Konzept und wie sieht es ggf. aus?«

Zum 14. Klimaschutznotstandbrief