Im Kino Endstation ist auch in dieser Woche wieder einiges los. Nachdem heute der Dokumentarfilm „VW steht für VerkehrsWende“ – mit anschließendem Autorengespräche – laufen wird geht es dann Sonntag mit einem weiteren Dokumentarfilm weiter und das Kino schreibt dazu: »in Kooperation mit der GEW Bochum zeigt das endstation.kino am Sonntag, den 22.09. um 11.00 Uhr den Dokumentarfilm Favoriten. Der Eintritt ist für GEW-Mitglieder frei, im Anschluss findet ein Filmgespräch statt. Über drei Jahre begleitet die Filmemacherin Ruth Beckermann eine Klasse im Alter von sieben bis zehn Jahren und ihre engagierte Lehrerin in einer großen Schule im Wiener Bezirk Favoriten. Der Film nimmt uns mit in den Unterricht und lässt uns die täglichen Abenteuer, Kämpfe, Niederlagen und Erfolge der Kinder ganz nah miterleben. Der Stadtteil Favoriten war einst ein Arbeiterbezirk, heute spricht ein Großteil der Kinder an den dortigen Grundschulen nicht Deutsch als Erstsprache. Mit großer Sensibilität begleitet der Film die Kinder, während ihre Lehrerin ihnen dabei hilft, einen Platz in einer Welt zu finden, in der sie sich oft nicht zugehörig fühlen. Indem wir die „Favoriten“ kennen lernen, erleben wir mit ihnen eine bewegte Zeit, die ihre Zukunft entscheidend prägen wird.
Ruth Beckermanns neuer Film ist eine Langzeitbeobachtung, die den Blick auf die strukturellen Probleme im Schulsystem lenkt und die Perspektive der Kinder ernst nimmt. Ein erstaunlich heiteres Porträt einer ungewöhnlichen Gemeinschaft, das Fragen stellt, auf die viele von uns eine Antwort suchen. Ein Film über das Lehren und das Lernen und darüber, wie die Zukunft unserer Gesellschaft auch im Klassenzimmer ausgehandelt wird.
Bereits am Samstag, den 21.09. zeigt das endstation.kino in Kooperation mit dem kommunalen Kino der vhs bochum Opus. Der Dokumentarfilm ist ein außergewöhnliches, intimes Künstlerporträt des wegweisenden japanischen Musikers und Filmkomponisten Ryuichi Sakamoto, der kurz nach den Dreharbeiten, am 28. März 2023, verstarb. In vielschichtigen schwarz-weiß Bildern, puristisch und voller Klarheit, lädt OPUS die Zuschauerinnen und Zuschauer ein, einem sehr persönlichen Konzert Sakamotos beizuwohnen und zurückhaltend und voller Respekt einen visionären Musiker durch die Musik, mit der er die Welt beschenkt hat, zu beobachten. Opus ist nicht nur das autobiographische Vermächtnis des Maestros Ryuichi Sakamoto, sondern auch ein stiller, nachdenklicher und berührender Film über das Leben und die Erfüllung durch die Musik. Der Einritt beträgt 5,00 Euro.
Im Rahmen von endstation.goldkante, der Kooperation von endstation.kino und der Bochumer Bar Goldkante stellen die Veranstalterinnen am Dienstag, den 24.09. die neue Themenreihe Teenage Riot vor und starten mit dem Film Rebel Without a Cause von 1955.
Zukunftsangst und Richtungslosigkeit amerikanischer Teenager der 50er Jahre und ihre Rebellion gegen die satte Selbstzufriedenheit ihrer gutbürgerlichen Elternhäuser bestimmen das Klima des Dramas dreier Halbwüchsiger, die ihre Aggressionen als Mitglieder einer motorisierten Bande bei gefährlichen, in einem Fall tödlichen Spielen abreagieren. Ein aufregender und alarmierender Film, mit dem James Dean, der Prototyp dieser Generation, zum Weltstar wurde. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet in der Goldkante, Alte Hattinger Straße 22 statt. endstation.goldkante ist ein Kooperationsprojekt vom endstation.kino und der Goldkante und wird gefördert vom Kulturbüro der Stadt Bochum.
Im Rahmen der Reihe amnesty.kino, die das endstation.kino zusammen mit Amnesty Bochum veranstaltet, ist am Mittwoch, den 25.09. der Dokumentarfilm Träume haben keinen Duft im endstation.kino zu sehen. Zu Gastist die Regisseurin Solmaz Gholami, der Eintritt ist frei.
Träume haben keinen Duft zeigt eindrucksvoll den Einsatz der iranischen Bevölkerung im Kampf für Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenrechte in der großen Protestbewegung „Frau Leben Freiheit“. In fünf Episoden – Hören, Sehen, Fühlen, Schmecken und Riechen – versucht er, das Publikum mit den verborgenen Realitäten und Komplexitäten dieser sozialen Bewegungen vertraut zu machen. Mit einer tiefgründigen Erzählung und lebendigen Bildern von den Bemühungen der Menschen, positive Veränderungen im Land herbeizuführen, verdeutlicht er, wie eine allgegenwärtige Stimmung zur Hoffnung auf Veränderung wird. Träume haben keinen Duft greift eine transformative und inspirierende Erfahrung auf, die alle ansprechen wird, die sehen möchten, wie soziale Veränderungen entstehen.
Ebenfalls am Mittwoch, den 25.09. zeigt das endstation.kino zusammen mit dem kommunalen Kino der vhs bochum und in der Themenreihe USA – die Sekte den Film Suspiria. Kuratiert und moderiert von Riema Al-Khatib aka Little Miss Primetime.
Seit der Jahrtausendwende wird der Kult um die Sekte — die US-Amerikanische Sekte — immer größer; True Crime boomt und auch Hollywood widmet sich wieder und wieder dieser Faszination. Little Miss Primetime macht mit und zeigt fünf kultige Filme, Gehirnwäsche inklusive. Suspiria folgt dem unheimlichen Treiben an der prestigeträchtigen Helena-Markos-Tanzakademie in Westberlin im Herbst 1977, von der US-amerikanische Tänzerin Susie aufgenommen wird. Hinter der respektablen Fassade von Schulleiterin Madame Blanc und den Tanzlehrerinnen lauert aber natürlich etwas Finsteres, das es aufzudecken gilt. Obwohl die Rechte für ein Remake des gleichnamigen italienischen Kult-Originals aus dem Jahr 1977 bereits 2008 erworben wurden, kam es erst Jahre später zur Umsetzung dieser italienisch-US-amerikanische Koproduktion. Vielleicht ist es auch ganz gut so, denn nach dem Erfolg von Call Me By Your Name standen Regisseur Luca Guadagnino ganz neue Türen offen. Die preisgekrönte Musik zum Film stammt von Thom Yorke, dem Sänger der Band Radiohead. Mit einer Einführung vor dem Film.«