Am 28. August zeigt Amnesty International im Endstation Kino bei freiem Eintritt den Film „Shahid“ als Teil einer ausführlichen Reihe zum Thema Iran. Im Anschluss findet ein Filmgespräch mit Regisseurin Narges Shahid Kalhor und der Bochumer Filmemacherin Solmaz Gholami statt.
In der Pressemitteilung dazu heißt es: »Als sich im Herbst 2022 am Tod von Jina Mahsa Amini nach ihrer Festnahme durch die iranische Sittenpolizei die Bewegung „Frau Leben Freiheit“ entzündete, schienen für eine Weile Freiheit und Gleichberechtigung im Iran zum Greifen nahe zu sein. Doch es kam bekanntlich anders: das Regime ließ die Proteste brutal niedergeschlagen.
„Für zahllose Protestierende, die seitdem in Irans Gefängnissen einsitzen, ist internationale Aufmerksamkeit der einzige Schutz vor Folter und Hinrichtung“, erklärt Hans Christoph Hudde von der Bochumer Amnesty International Gruppe. „Auch deshalb haben wir uns entschlossen, mit einer Filmreihe die Erinnerung an die Proteste wach zu halten.“
Die Auswahl der Filme erfolgte in Kooperation mit Solmaz Gholami, die 2016 von Teheran nach Bochum emigrierte und seit 2022 Medienwissenschaften an der Ruhr-Uni lehrt. So macht die Filmreihe das deutsche Publikum auf unterschiedlichste Art mit den verschiedenen Facetten des Landes vertraut: vom Gholamis eigenem Dokumentarfilm „Träume haben keinen Duft“ über die Protestbewegung bis hin zu Spielfilmen wie „Orca“, in dem sich eine iranische Leistungsschwimmerin zurück ins Leben kämpft. Filmgespräche mit wechselnden Gesprächspartnern bieten im Anschluss an die Filme Gelegenheit, die Einblicke zu vertiefen.
Am Mittwoch ist mit „Shahid“ ein geradezu aberwitziges Werk zu sehen: irgendwo zwischen Realität und Fiktion, zwischen Theater und Musical. Die Protagonistin möchte das Wort „Shahid“ (Märtyrer) aus ihrem Familiennamen tilgen. Doch da taucht ihr Urgroßvater auf, dessen Heldentat seinen Nachkommen diesen Namen beschert haben. Er versucht, die Urenkelin von ihrem Plan abzubringen, und begleitet ihre Wege von nun an mit seinen tanzenden Kumpels. Doppelbödig und autofiktional, mit Bilderbögen, Liedern und Gedichten stellt der Film eine tragikomische, widerständige Selbstermächtigung im Exil dar. Zum anschließenden Filmgespräch wird Regisseurin Narges Shahid Kalhor online zugeschaltet.«
Die verbleibenden Termine der Filmreihe:
- 28. August – Shahid / Märtyrer
- 25. September – Träume haben keinen Duft
- 23. Oktober – Raving Iran
- 28. November – Teheran Tabu 18. Dezember – Orca
Beginn jeweils 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Endstation Kino, Wallbaumweg 108, 44894 Bochum.
