Freitag 19.05.23, 16:49 Uhr

Zwei Gegenkundgebungen?


Das Bündnis gegen Rechts schreibt: »Da es einige Verwirrung darüber gibt, wieso es morgen zwei Gegenkundgebungen zum „NRW erwacht“-Aufmarsch gibt, möchten wir darüber informieren, wie das gelaufen ist.
Wir hatten für den 9. Mai zu einer Beratung über die Gegenaktivitäten eingeladen. Zu diesem Treffen sind ca. 25 Teilnehmende gekommen. Das Spektrum der vertretenen Organisationen und Initiativen war ziemlich groß. Sehr platt formuliert: Von den beiden großen Kirchen bis zur autonomen Antifa. Unter den Anwesenden war u. a. auch die Vorsitzende der Bochumer Grünen Claudia Stein. Sie hat konstruktiv an der Diskussion teilgenommen. Es wurde vereinbart, dass die Gegenkundgebung möglichst in Hörweite von „NRW erwacht“ stattfinden soll.

Ein zweites Treffen wurde für diese Woche Dienstag vereinbart, um die technischen Einzelheiten zu klären. Hier berichtete dann jemand zur Überraschung der anderen Anwesenden, dass Claudia Stein für die Grünen inzwischen zu einer weiteren Kundgebung neben dem Rathaus aufgerufen hat. Das Bündnis gegen Rechts hat sie nicht informiert oder gar eingeladen. Auf dem Einladungs-Flugblatt fehlen auch der DGB, ver.di, IG-Metall, der Kinder und Jugendring oder die VVN. Die Linkspartei wurde als einzige Rathauspartei nicht eingeladen.

Die GEW hat es offensichtlich nicht für möglich gehalten, dass die Grünen den Protest gegen den Nazi-Aufmarsch bewusst spalten und zu einer weiteren Kundgebung mobilisieren und steht mit auf dem grünen Flugblatt. Die GEW hat mittlerweile mitgeteilt, dass sie zur Teilnahme an unserer Kundgebung vor dem Bergbau Museum aufruft.

Auf ihrem Flugblatt verwenden die Grünen eine Hand als grafisches Element, das sehr stark dem ähnelt, das die Kampagne Parlamente Nazifrei verwendet. Diese Kampagne wird vom Bündnis gegen Rechts, den Gewerkschaften und dem Kinder- und Jugendring initiativ getragen und es gelang vor allen Wahlen in den letzten Jahren, ein sehr großes Spektrum von Organisationen zu Aktivitäten gegen die Wahl von AFD, NPD etc. zu motivieren. Wahrscheinlich hat die Verwendung dieses Symbols zur Verwirrung beigetragen.

Inzwischen haben sich Gliederungen und Mitglieder von SPD, Grünen und Kirchen gegen diesen Spaltungsversuch positioniert und rufen zur Kundgebung vor dem Bergbaumuseum auf.
Wir hoffen, dass wir in Zukunft wieder gemeinsam sagen: „Kein Platz für Nazis in Bochum – Nirgendwo!“.«