Montag 06.03.23, 09:49 Uhr

Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!


Der DGB Bochum nimmt den bevorstehenden 8. März zum Anlass, auf die nach wie vor bestehenden schlechten Bedingungen für die Erwerbstätigkeit von Frauen aufmerksam zu machen: »Ohne Frauen wird der Fachkräftemangel nicht zu beheben sein. Darauf weisen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März hin. „Bei den Frauen liegt ein enormes Beschäftigungs­potenzial: Viele Frauen sind aufgrund familiärer Sorgeverpflichtungen nur in Teilzeit oder gar nicht erwerbstätig – trotz guter Qualifikation. Dieses Potenzial liegen zu lassen können sich Arbeitgeber*innen einfach nicht mehr leisten!“,macht Bettina Gantenberg, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bochum, deutlich.

Die Steigerung der weiblichen Erwerbsbeteiligung wird jedoch alles andere als ein Selbstläufer sein. „Die Hürden für Frauen am Arbeitsmarkt sind hoch: Schlechte Vereinbarkeit, niedrige Entgelte, eine hohe Arbeitsbelastung und Sexismus am Arbeitsplatz – und die Aufzählung ließe sich weiter fortsetzen – behindern die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Arbeitswelt“, so die Gewerkschafterin. Arbeitgeber*innen und Politik müssen jetzt handeln. „Es ist Tempo gefragt in Sachen Gleichstellung: Die Hürden für Frauen am Arbeitsmarkt müssen zügig abgebaut werden. Ansonsten droht der Fachkräftemangel zum Bremsschuh von Wandel und Wohlstand in diesem Land zu werden“.

Bei der Förderung der Frauenerwerbstätigkeit geht es um mehr Arbeitszeitsouveränität und Umverteilung von unbezahlter Sorgearbeit. Es geht um die Beseitigung steuerlicher Fehlanreize wie dem Ehegatten­splitting und der Steuerklasse V. Und es geht darum, die Entgeltlücke zu schließen. „Jetzt heißt es auch: Rauf mit den Löhnen, gerade in den frauendominierten Berufen. Denn eine Erwerbstätigkeit muss nicht nur mit Sorgeverantwortung vereinbar sein. Sie muss auch die Existenz von Frauen sichern“, betont Gantenberg.

Grundsätzlich müssen künftig alle politischen Vorhaben daraufhin geprüft werden, ob sie die Gleichstellung von Männern und Frauen vorantreiben. „Wir müssen sicherstellen, dass die Lebens­wirklichkeiten von Frauen in der Politik ausreichend Berücksichtigung finden. Die Implementierung eines Gleichstellungschecks in Bund, Ländern und Kommunen ist da ein notwendiger Schritt“, unterstreicht Gantenberg.«