Samstag 07.01.23, 10:15 Uhr
Bezirksschüler:innenvertretung Bochum:

Unsere Bildung gehört nicht in den Container 1


Die Bezirksschüler:innenvertretung Bochum fordert vernünftige Schulgebäude: »In Bochum werden 44 Lerngruppen bereits in Containern unterrichtet, 31 weitere Container- Klassen sind dem Ausschuss für Schule und Bildung zufolge bereits geplant. Grund für den steigenden Trend seien laut Schulverwaltungsamt die Sanierung von Schulgebäuden und der wachsende Schulraumbedarf durch den Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz ab 2026.

Die Bezirksschüler*innenvertretung (BSV) Bochum kritisiert die fehlende Perspektive in den Plänen der Stadt. “Als Übergangslösung sind die Container zwar nötig, aber langfristig müssen dringend neue Schulgebäude geschaffen werden“, meint Lukas Horstmann- Hartung, Bezirksvorstandsmitglied der BSV.

Es muss die Frage gestellt werden, welches Zeichen wir an die Schüler*innen senden, indem sie in provisorischen, unwohnlichen Containermodulen unterrichtet werden. Patrycja Jedrzejewski aus dem Bezirksvorstand fasst zusammen: “Ich frage mich, welchen gesellschaftlichen Stellenwert wir Schüler*innen haben, wenn uns zur Beschulung keine angemessenen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Unsere Bildung gehört nicht in den Container.” Einer für die Demokratie wichtige Institution wie die Schule sollte ein festes Gebäude zustehen.

Dazu kommt, dass die in den Containern verwendeten Elektroheizungen energetisch ineffizient sind. Das widerspricht den Klimaschutzzielen der Stadt und kann dadurch kein langfristiger Standard bleiben.

Das Schulverwaltungsamt rechnet mit steigenden Schüler*innenzahlen in den kommenden Jahren. Auch der Sozialbericht sagt einen Anstieg in den nächsten zehn Jahren um ca. 5.000 Schüler*innen voraus. Hinzu kommt auch der Anstieg an schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen, die aufgrund des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine nach Bochum gekommen sind. Stand September 2022 betrifft dies 600 Schüler*innen.

Es ist also ein langfristiger Anstieg zu erwarten. Dem nicht mit “provisorischen” Containern begegnet werden kann. „Es muss in unsere Bildung investiert werden, neue Schulen müssen gebaut werden. Beispielsweise wäre in Wattenscheid eine neue Grundschule längst überfällig. Container sind keine Dauerlösung”, fordert Elias Bala, Vorstandsmitglied der BSV Bochum.«


Ein Gedanke zu “Unsere Bildung gehört nicht in den Container

  • Mikätzchen

    die stadt hat am baubestand vieler schulen in bochum seit jahrzehnten keine wesentlichen verbesserungen vorgenommen. als aufgrund der geänderten schulgesetze ein rechtsanspruch für förderschüler*innen zur beschulung an einer sog. regelschule, inklusive beschulung, eingeführt wurde, war die stadt über jede förderschule froh die geschlossen werden konnte, war mein eindruck. weil weniger kosten für die sanierung von schulgebäuden in denen seit den 70zigern nicht mehr viel passiert war.
    nicht nur baulich gesehen sind schulen in der regel unterfinanziert. die ururalte forderung der dgb-gewerkschaften, moderate erhöhung der bildungsausgaben um 1 bis 2% würde diese probleme abmildern. real passiert jedoch kaum etwas.

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