Sonntag 04.12.22, 20:48 Uhr
Update: Klima schützen und soziale Gerechtigkeit herstellen!

Demo: Wir frieren nicht für Eure Profite


Mehr als 100 – vor allem jüngere – Menschen sind am Samstag dem Aufruf der Initiative „Genug ist Genug“ gefolgt und haben gegen die aktuelle Regierungspolitik demonstriert. „Unser Ziel ist es, Menschen unterschiedlicher Nationalität, Religion und Herkunft zusammenzuführen, um gemeinsam für eine solidarische und gerechte Gesellschaft zu streiten,“ wurde gleich zu Beginn der Auftaktkundgebung klar gemacht und eine klare Abgrenzung gegen Rechts vorgenommen: „Sozialer Protest muss antifaschistisch, ökologisch, international und integrierend sein.“ Der vollständige Redebeitrag. Ein Vertreter von Fridays for Future erläuterte, wie eng soziale Krise und Klimakrise verknüpft sind. „Wir müssen aufhören, das Ende des Monats gegen das Ende des Jahrzehnts auszuspielen. Wir brauchen systemische Veränderungen, die das Klima schützen und soziale Gerechtigkeit herstellen“, lautete die Forderung. Der vollständige Redebeitrag.

Im Redebeitrag der Bezirksschüler*innenvertretung wurde beschrieben, wie katastrophal sich Kinderarmut auf das Lernen auswirkt. Außerdem: „Armut heißt, dass viele Schüler*innen in Bochum unter Stress und Unsicherheit leben, das kann sie körperlich und psychisch krank machen. Kinderarmut ist strukturelle Gewalt. Kinder und Schüler*innen gehören zu den größten Verlierer*innen der gegenwärtigen Krisen. Doch diese Krisen haben ihre Armut nicht ausgelöst, sondern sie verstärken sie. Selbst die neoliberale Bertelsmann Stiftung stellt fest: „Die Kinder- und Jugendarmut verharrt seit Jahren auf […] hohe[m] Niveau.“ Der vollständige Redebeitrag.

Die Sprecherin von Attac forderte, dass eine Grundversorgung aller Bürger:innen mit Energie zur Daseinsvorsorge gehört und nicht Teil der Profitwirtschaft sein darf. „Allein in diesem Jahr wird RWE seinen Milliarden-Gewinn verdoppeln. Es ist doch unfassbar, was da auf unsere Kosten, auf Kosten unserer Gesundheit, unserer Kinder verdient wird.Da ist eine Übergewinnsteuer doch wohl das Allermindeste! Wir meinen, dass die Energie aus den Händen dieser Konzerne genommen werden muss.“ Der vollständige Redebeitrag.

Die erste Demonstration von „Genug ist Genug“ deutete an, dass hier gut organisierte Kräfte zusammen wirkten. Die Route mitten durch den Weihnachtsmarkt war optimal gewählt. Mehrere Tausend Leute nahmen den Demozug mit seinen witzigen Sprechchören war. Die Reden waren äußerst kurz und abwechslungsreich und die Teilnehmenden machten am Abschluss den Eindruck, dass sie beim nächsten Mal wiederkommen.

Auch Stadt für Alle beteiligte sich mit einem Redebeitrag, in dem insbesondere auf Forderungen gegenüber der Stadt Bochum eingegangen wurde. Die Rede im Wortlaut

Bilder der Demonstration: