Aus den bisherigen Beiträgen auf dieser Kundgebung ist klar geworden: die Regierung in Berlin braucht einen heißen Herbst. Attac ist mit der Losung: „Warme Hütten – kalte Paläste“ dabei. Täuschen wir uns nicht: Auch wenn sie plötzlich aus einer Gasumlage einen Energiepreisdeckel machen – die Frage steht klar im Raum, wer dafür zahlen soll. Wir brauchen einen heißen Herbst, wenn wir eine Klimawende haben wollen – sonst werden sie fossil und atomar weitermachen. Sie brauchen aber auch einen heißen Herbst, weil sonst der soziale Kahlschlag droht. Inflation und Energiepreise führen zu einer dramatischen Verschlechterung der Lebenslage – und deshalb müssen wir darüber reden, wer dafür zahlen soll.
Antonio Guterres spricht von einem Sturm der Krisen: Klimakrise, globale Ernährungskrise, Pandemie und ihre wirtschaftliche Folgen, Energiekrise, soziale Krise und Krise durch Krieg, Vertreibung und Flucht. In einem Interview sagt er „Unser Planet brennt! Die Menschen leiden – und die Verletzlichsten leiden am meisten!“ Wir wollen hier noch die Krise der Menschenrechte anfügen. Diese Krise fordert täglich Todesopfer, von denen wir hier nicht viel mitbekommen.
Ich stehe hier als Beschäftigte im Gesundheitswesen. Nach dem Streik der Unikliniken in den letzten Wochen und dem Erstreiten des Tarifvertrags Entlastung sind viele der Meinung, es wäre jetzt alles gut in deutschen Krankenhäusern, außerdem wurde ja geklatscht und in so ziemlich jeder Talkshow des Landes über Überlastungen der Kliniken gestritten… jetzt müsse es mal gut sein.
Liebe Menschen, in unserem Text thematisieren wir u.a. Gewalt gegen FLINTA, daher wollen wir an dieser Stelle eine Triggerwarnung aussprechen. „Jin, jiyan, azadî“ = Frau, Leben, Freiheit , dieser Dreisatz ist weltweit keine Selbstverständlichkeit. Ein Leben in Freiheit ist für viele FLINTA auf der Welt eine Utopie. Feministische Utopien müssen erkämpft werden. Das ist uns in den letzten Tagen nochmal sehr schmerzlich bewusst gemacht worden.
„Bochum solidarisch“ macht zu Beginn des neuen Monats darauf aufmerksam, dass einige Drittstaatsangehörige, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, seit über vier Monaten ohne jeglichen Leistungsbezug durch Jobcenter oder Sozialamt sind und schreibt dazu: »Grund dafür ist eine sehr spezielle, durchaus wohlwollend gemeinte, aufenthaltsrechtliche Konstruktion des Bochumer Ausländerbüros, auf deren Basis das Jobcenter seit über 4 Monaten die Leistungen verweigert. Das Bochumer Sozialamt hält sich für nicht zuständig. Mittlerweile zeichnet sich zwar dank Vermittlung des Kommunalen Integrationsmanagement eine Lösung ab, aber die existiert bislang nur in der Theorie. Die Praxis in Bochum zeigt aber, dass das Jobcenter der „Knackpunkt“ ist, wenn es um die Umsetzung solcher Vereinbarungen geht. Die Negativliste ist leider lang.
Heiko Koch, Barbara Jessel (Die Grünen, Bochum) und die unterstützende Galerie Januar e.V. laden am 5. Oktober um 12.30 Uhr vor der Jahrhunderthalle zu einer Kunstaktion ein. Der Künstler Klaus Dauven wird eines seiner bekannten Reverse-Graffito* im Bochumer Westpark anfertigen. Dies macht er, um an Josef Anton Gera zu erinnern, der vor 25 Jahren auf dem damals brachliegenden Industriegelände aus homophoben Motiven von zwei Rechtsradikalen erschlagen wurde. In der Einladung heißt es: »Klaus Dauven ist weltweit bekannt für seine Reverse-Graffiti auf Staumauern, die er in Zusammenarbeit mit der Firma Kärcher in Japan, Süd-Korea, Frankreich und Deutschland angefertigt hat. Nicht weniger interessant sind seine Arbeiten auf Brücken, Kaimauern, Unterführungen, Fabrik- und Häuserwänden. Bei der Kunstform des Reverse Graffito entsteht eine Zeichnung aus dem Kontrast von gereinigter und ungereinigter Fläche, also durch das gezielte Abtragen von Verschmutzungen mit dem Hochdruckreiniger.
Der Studienkreis Film, das Kino in der Ruhr Uni, hat sein Programm für das Wintersemester vorgestellt und schreibt über seine Vorstellungen: „Mit einem Preis von 2,50 € pro Vorstellung + 0,50 € beim ersten Besuch im Semester (gilt auch für alle Nicht-Studierenden) und Snacks/Getränken fast zum Einkaufspreis, bieten wir eine kostengünstige Chance Filme zu sehen, die wir als kulturell oder politisch wertvoll erachten. Außerdem unterstützen wir mit unseren Kooperationen mit dem autonomen Schwulenreferat der RUB und der Vorführung eines Musicals einer lokalen Theatergruppe kleine Organisationen und bieten eine kostenlose Vorstellung in Kooperation mit UNICEF an, deren Einnahmen gespendet werden.“ Das Programm:
Für das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung erklärt Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt zur Bürgerbeteiligung für die Überarbeitung der Grün- und Parkanlage „Auf der Heide“: »Der Rat hat in seiner Sitzung im Juni 2022 ein Konzept für die Nutzung des vorübergehend zur Unterbringung von Geflüchteten umgenutzten Sportplatzes „Auf der Heide“ in Altenbochum als „Vorratsfläche für Krisen und Katastrophenfälle“ beschlossen, u.a. für eine mögliche Unterbringung für Zuflucht suchende Menschen. Das Netzwerk meint: Gut, dass die Verwaltung auf zukünftige Ereignisse vorbereitet sein will, müssen Geflüchtete zurzeit doch wieder – wie schon 2015 – in Turnhallen untergebracht werden. Schlecht aber, dass wieder einmal eine Entscheidung ohne Beteiligung der Bürger*innen erfolgt ist.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum 25. Todestag von Josef-Anton Gera lädt die Antifaschistische Linke Bochum in Kooperation mit der Kulturfabrik Bochum am Dienstag, den 4.10. um 19:00 Uhr im Sozialen Zentrum zu einer Veranstaltung ein zum Thema „Keine Tür zum Schließen – Dimensionen von Wohnungslosigkeit“: »Was bedeutet Wohnungslosigkeit für Betroffene? Wie wird man eigentlich wohnungslos – und warum ist der Weg von der Straße oft so schwierig? Wo sind Hürden, Ausschlüsse – und wie sehen Hilfen und politische Maßnahmen aus? Alexandra Gehrhardt ist Redakteurin beim Straßenmagazin bodo. Im Vortrag spricht sie über die Dimensionen von Wohnungslosigkeit, über Sicht- und Unsichtbarkeiten, Zugänge und Ausschlüsse, Bürokratie und gesellschaftliche Ausgrenzung – und über mögliche Auswege aus der Wohnungslosigkeit.«
Die Redaktion des Straßenmagazins bodo kündigt für ihre Oktober-Ausgabe folgende Beiträge an: »Mit ihrer mitreißenden Art verbindet Ximena León in Bochum Menschen aller Generationen und Kulturen. Ihr Engagement wurde schon vom Bochumer Oberbürgermeister ausgezeichnet. Ihre Mittel sind ein selbst erfundener Tanz und das Format „Speed-Talking“. 400.000 Wohnungen sollen jährlich in Deutschland gebaut werden. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) glaubt daran, ebenso wie an das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 Wohnungs- und Obdachlosigkeit zu überwinden. Im Interview erklärt sie, wie sie das anstellen will.