Nach Informationen der Initiative Freibad Langendreer sollen bereits am kommenden Montag, 5. September, die Bagger anrücken um die Becken zuzuschütten. Um 12.00 Uhr wird sich die Bürgerinitiative mit einer Kranzniederlegung vor dem Freibad von diesem verabschieden. Weitere „Trauernde“ sind herzlich eingeladen.
Die Initiative schreibt: »Jetzt ist das „Aus“ für das Freibad Langendreer wohl nicht mehr zu verhindern. Wie aus „gut unterrichteten Kreisen“ übermittelt wird, sollen bereits am Montag, den 5. September die Bagger anrollen, um die Becken zuzuschütten.
Selten wurde ein Vorhaben in Bochum so kurz nach seiner Verkündigung in die Tat umgesetzt. Wichtige Sanierungen von Schulgebäuden oder Lehrschwimmbecken ziehen sich über Jahre hin; es müssen Baugenehmigungen und Gutachten eingeholt werden und es ist kein Geld vorhanden. Wenn es aber darum geht, ein beliebtes Freibad „baden gehen zu lassen“, geht alles ganz schnell. Der Grund scheint klar zu sein. Die Verantwortlichen wollen Ruhe haben vor den Protesten, vor dem Bürgerwillen, den sie wieder einmal mit Füßen getreten haben.
Keine echte Bürgerbeteiligung, keine Antwort auf viele berechtigte Fragen, keine wirkliche Kommunikation mit der Initiative, keine Berücksichtigung des Willens der Bezirksvertretung. Noch am 28.9. erklärte Dezernent Dieckmann, er könne nun doch keine Fragen beantworten und außerdem habe ja der Rat so entschieden. Danke, Herr Dieckmann, dass wusste die Öffentlichkeit bereits. Alle Verantwortlichen können angeblich keine Antwort auf die Frage geben, wieviel Geld jährlich eingespart wird, wenn zukünftig ein Freizeitpark statt eines Freibades betrieben wird, die Wasserwelten können bis heute nicht sagen, wie hoch der Eintrittspreis für den Freizeitpark sein wird. Aber alle Verantwortlichen glauben zu wissen, dass es ein Erfolg wird – ohne vorherige Marktanalyse oder sonstige Untersuchung. Für ein Wirtschaftsunternehmen wirkt das alles recht unprofessionell.
Aber das wahrscheinlich spielt keine Rolle, da es von Anfang an nur darum ging, ein weiteres Bochumer Freibad zu schließen und dieses Unterfangen möglichst geräuschlos über die Bühne zu bringen. Da lässt man sich auch nicht von fast 7000 Unterschriften, einer Demonstration und lästigen Fragen abbringen. Jetzt träumt OB Eiskirch davon, dass sich die Bochumer in den nächsten Jahren bei den zu erwartenden Hitzeperioden im „Haus des Wissens“ abkühlen oder in privaten Pools.
Am Montag, den 5. September um 12.00 Uhr wird sich die Bürgerinitiative mit einer kleinen Aktion (Kranzniederlegung) vor dem Freibad von diesem verabschieden. Weitere „Trauernde“ sind herzlich eingeladen.
Bereits jetzt steht auch fest, dass sich die BI nicht auflösen, sondern weitermachen wird. Wir melden uns wieder.«
Schade, dass an dieser Stelle nicht gesagt wird was anstelle des alten Freibades entsteht:
https://urbanblue.wasserwelten-bochum.de/
Ich persönlich freue mich sehr auf diese Bereicherung für Bochum!
Ein Urban Blue, in dem die Freibadbecken weiterhin Bestandteil gewesen wären, wäre eine Bereicherung für Bochum gewesen. Ein kostenpflichtiger Wasserspielplatz, Kneipbecken und Sportgeräte sind es nicht, denn ich kann dies an anderer Stelle vielfach umsonst nutzen. In Zukunft werden wir in Langendreer bei 35 °C Außentemperatur in einer Halle schwimmen, um uns anschließend auf einer Wiese abzukühlen – oder in einem schon jetzt überfüllten Freibad Werne dicht mit anderen in einem Becken stehen. Das Urban Blue ist eine teure Fehlplanung gegen den gesunden Menschenverstand und gegen jeden Bürgerwillen. Warum man das Freibad Langendreer nicht erhält und mit einem Wasserspielplatz, Sportangeboten und weiteren attraktiven Angeboten aufwertet, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Das in Zeiten des Klimwmawandels! Ich freue mich nicht!