In ihrer aktuellen Pressemitteilung meldet die Kampagne „Bochum rettet“ einen erfolgreichen Zwischenstand der Spendensammlung und informiert über die geplante „Endspurtkundgebung“ am kommenden Samstag: »Zwei Monate nach dem Start hat die Kampagne „Bochum rettet“ bereits rund 25.000 Euro für die Seennotrettung von Geflüchteten im Mittelmeer durch das deutsche Schiff Sea Eye 4 gesammelt. Nach einem Beschluss des Rates der Stadt Bochum aus 2021 wird jeder gesammelte Euro bis zu einem Spendenaufkommen von 30.000 Euro verdoppelt.
Bericht und Eindrücke von der Verlegung der Stolperschwelle: »Am Sonntag, den 12.06.2022 verlegte der Künstler Gunter Demnig im Appolonia-Pfaus-Park in Bochum eine Stolperschwelle zur Erinnerung an die in der Nazizeit verfolgten und ermordeten Sinti und Roma, für die die OMAS GEGEN RECHTS Bochum & West die Patenschaft übernommen hatten.
Ein besonderes Ereignis im endstation.kino am kommenden Samstag, denn dann wird in einer Uraufführung der erste vom Kino selbst produzierte Langfilm „Alles was kommt“ präsentiert. Dieser ist im Rahmen eines Langfilmworkshops mit Jugendlichen entstanden. Das ganze Programm von Kino Endstation in dieser Woche: »Wie erklären wir unseren Kindern, dass wir eines Tages alle sterben müssen? Müssen wir das überhaupt? Endlich unendlich, zum Bundesstart ab Do., 16.6. im endstation.kino zu sehen, geht der Frage nach, ob wir Geburt, Krankheit und Tod als natürlichen Verlauf unseres Lebens akzeptieren müssen und trifft jene Visionäre, die unsere Evolution bereits jetzt selbst in die Hand nehmen. Der Film zeigt die Stars und Vordenker der Transhumanistenbewegung in den USA und Großbritannien, die durch ihre fortgeschrittenen Experimente mit eigenen oder fremden Körpern nach einer Optimierung des menschlichen Daseins streben. Das anvisierte Ziel ist schlichtweg die menschliche Unsterblichkeit – das ewige Leben im Hier und Jetzt.
Das Fritz Bauer Forum hat die schwedische Reichstagsabgeordnete Amineh Kakabaveh zu einem Vortrag am Freitag, den 17. Juni um 19 Uhr im Q 1, Halbachstraße 1, eingeladen: »Bereits im Juli 2021 ruhte das Schicksal der schwedischen Regierung zwei Wochen lang auf den Schultern einer der offensten und unabhängigsten Abgeordneten des Landes. Amineh Kakabaveh, eine ehemalige kurdische Peshmerga (Guerillakämpferin) mit Wurzeln im Iran, sie hat ein dramatisches und beeindruckendes Leben. Die willensstarke und kämpferische Frau, eine Sozialistin, hat ihr ganzes Leben lang für Freiheit und Gerechtigkeit gekämpft, insbesondere für die Rechte von Frauen in traditionellen Kulturen und gegen Ehrverbrechen und religiösen Fundamentalismus. Durch Amineh Kakabavehs Stimme wurde Madgalena Andersson 2021 zur Ministerpräsidentin von Schweden gewählt.
Das Museum an der Kortumstraße kündigt interessante personelle Veränderungen an: »Nachdem Noor Mertens (*1984) im vergangenen Jahr die Direktion des Kunstmuseums übernommen hat, erweitern in diesem Jahr Eva Busch (*1988) und Julia Lerch Zajączkowska (*1985) im Duo als Kuratorinnen und stellvertretende Direktorinnen die programmatische Mitgestaltung des Hauses. Sie folgen auf Sepp Hiekisch-Picard, der als langjähriger Kurator und stellvertretender Direktor in den Ruhestand geht. Leonie Böhmer (*1984) übernimmt im Sommer die Presse- und Öffentlichkeitsstelle. «
Im Rahmen der Stolperstein-Verlegung am Dienstag, den 14 Juni, lädt das Kohlengräberland-Projekt zu einer Gedenkveranstaltung ein: »Um 16°° Uhr werden „Stolpersteine“ zum Gedenken an die zur NS-Zeit aus Bochum-Gerthe vertriebene, jüdische Familie Müntz auf der Lothringer Straße 30 verlegt. Im Anschluss daran findet um 17°° Uhr in der gegenüberliegenden Christuskirche (Lothringer Straße 29 in 44805 Bochum) eine Gedenkveranstaltung des „Kohlengräberland-Schulprojekts“ der Herner Erich-Fried-Gesamtschule und der „Geschichtswerkstatt Unterm Förderturm der Zeche Lothringen“ mit musikalischer Begleitung durch das ZeitgeistEnsembleRuhr statt. An der Stolpersteinverlegung und der anschließenden Gedenkveranstaltung werden auch überlebende Angehörige der Familie Leo Müntz teilnehmen.«
Auch in diesem Jahr bietet das Theater Traumbaum ein kostenloses Projekt für Kinder und Jugendliche in den Sommerferien an: „Geschichte(n) aus aller Welt“ werden auf die Bühne gebracht. Ort des bunten Geschehens ist das KulturMagazin in Bochum Gerthe. Die Ankündigung: »Verschiedene Räumlichkeiten stehen zur Verfügung, um sich kennenzulernen, zu spielen, zu proben: Dass das Ganze auf der Bühne landet ist natürlich nicht zu verhindern.
Auch in diesem Jahr haben die Omas gegen Rechts Bochum & West in Kooperation mit dem Theater Löwenherz zur Erinnerung an die Bücherverbrennung am 09.06.1933 auf dem Imbuschplatz eine Lesung durchgeführt. Sie schreiben: »Mit sehr bewegenden zeitgenössischen Texten wurde der politischen Verfolgung und des Verbotes von Schriftsteller*innen während der Nazizeit gedacht und der Bogen geschlagen zu aktuellen politischen Ereignissen in Russland beispielhaft zur politischen Verfolgung der Frauenband Pussy Riot. Zum Abschluss hielt die junge Rita in ihrer Sprache ein zu Herzen gehendes Plädoyer für Frieden und Freiheit in der Ukraine. Ein großes Dankeschön geht an unseren Regisseur Hendrik Becker!«
Die VVN-BdA hat die Patenschaft für einen Stolperstein übernommen, der an Walter Stern erinnert. Er wurde am 29. Juni 1888 in Niederntudorf – heute ein Stadtteil von Salzkotten im Kreis Paderborn – geboren. Seine Eltern Henriette und Levi Stern hatten sechs Kinder und eröffneten um 1900 einen Laden für Kolonialwaren. 1915 wurde Walter Stern für den Ersten Weltkrieg als Soldat eingezogen. Walter Stern kandidierte 1919 bei den Wahlen zur Nationalversammlung für die USPD. In der Folgezeit organisierte er öffentliche Versammlungen für die USPD und wurde Vorsitzender der Ortsgruppe der Partei. 1920 trat er der KPD bei, wurde Unterbezirks-Vorsitzender und stand unter Beobachtung der politischen Polizei.
Bochum war Gauhauptstadt während des Faschismus, zahlreiche Gebäude aus dieser Zeit sind heute noch sichtbar. Einige davon sind bekannt und werden wieder genutzt; unbekannt und übersehen werden andere. In Kooperation mit der VHS lädt das Bochumer „Bündnis gegen Rechts“ zu einer Fahrradtour in der Bochumer Innenstadt zu unterschiedlichen Stationen, die die Unterdrückungspolitik des Faschismus widerspiegeln.
Im umstrittenen Bebauungsplanverfahren „Dietrich-Benking-Straße Ost“ findet zurzeit die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung statt. Das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung fürchtet, es könne zu weiteren Flächenversiegelungen im Hiltroper Feld kommen und wiederholt seine Forderung, die Fläche auf ihre ökologische Wertigkeit und Klimarelevanz überprüfen zu lassen.
Seit der Rat im November 2017 das „Handlungskonzept Wohnen“ beschloss, hat sich der Wohnungsbau in Bochum deutlich belebt. Das selbstgesteckte Ziel von 800 Wohnungen jährlich wurde jedoch in keinem einzigen Jahr erreicht, 2021 waren es 660. Insbesondere die 200 angestrebten Sozalwohnungen wurden stets deutlich verfehlt. Hier sieht auch die IG bau ein Defizit und fordert, stärker auf Umbau zu setzen.
Das Bochumer Bündnis gegen Rechts hat nach 2019 – damals für Franz Vogt – in diesem Jahr wieder eine Patenschaft für einen Stolperstein übernommen. Alfred Jurke (Bild) war Mitglied der Konsumgenossenschaft „Wohlfahrt“ an der Königsallee, gewerkschaftlich aktiv und Mitglied der KPD. Er konnte 1936 nach Holland flüchten und dadurch der Verhaftung durch die Gestapo entgehen, wurde aber nach dem Überfall der Wehrmacht erneut verhaftet vom Volksgerichtshof wegen „Hochverrat“ angeklagt und 1942 in Plötzensee hingerichtet. Der Stolperstein für Alfred Jurke erinnert an einen Menschen, der den Faschismus aktiv bekämpft hat. Wegen Baumaßnahmen an der Königsallee kann der Stolperstein in diesem Jahr nicht verlegt werden. Die Firma G Data ist aber bereit, ein Treffen am Verlegeort zu unterstützen, stellt dafür einen Raum zur Verfügung.
v.l.n.r.: Gisa Knepper, Christina Seidenstücker, Marcus Müller, Detlef Kühlborn, Foto: Wasserwelten
Die Freibad-Initiative Langendreer übergab am 7. Juni 1.857 Stellungnahmen, die bisher zum Erhalt des Freibades auf der Seite der Online-Petition eingegangen sind, an den Geschäftsführer der Wasserwelten, Marcus Müller und berichtet: »Insgesamt wurde die Petition bisher von fast 6.300 Menschen gezeichnet. Die Kommentare geben ein Bild darüber ab, warum Menschen der Meinung sind, dass eine Schließung des Langendreer Freibades aus ihrer Sicht nicht passieren soll. Die Spannbreite der Unterzeichner reicht von ganzen Schulklassen aus dem Bochumer Osten über Anwohner bis Funktionsträger. Beispielhaft seien hier zwei Kommentare zitiert:
Jugendforen in den Bochumer Stadtbezirken sind ein Partizipationsangebot für Kinder und Jugendliche und sie sollen eine Beteiligung an Entwicklungen in der Stadt ermöglichen. Zu den Jugendforen laden die AGOT (Arbeitsgemeinschaft Offener Türen) und der Kinder- und Jugendring gemeinsam ein. Am 22. Mai 2022 hat ein Jugendforum im Bezirk Wattenscheid stattgefunden. Anregungen der Jugendlichen: »In Wattenscheid sollte es zusätzliche bezahlbare Freizeitangebote (Kino, Grillplätze, Kegelbahnen) und neue, überdachte Treffpunkte mit Sitzgelegenheiten für junge Menschen geben. Damit mehr Jugendliche schwimmen lernen, müsste das Schulschwimmen ausgebaut werden. Die (jugend)kulturellen Angebote im Bezirk sollten erhalten und erweitert werden.