
Aus einer Mitteilung der Grünen Jugend teilen wir mit:
»Die Grüne Jugend Bochum verfolgt besorgt die aktuelle Aggression Russlands gegen die Ukraine. Seit acht Jahren findet der bewaffnete Konflikt im Osten der Ukraine nun schon statt und die Bedrohung einer Eskalation wurde in den letzten Wochen immer realer. Nach Putins Anerkennung der Unabhängigkeit der aufständischen Regionen Donezk und Luhansk vor einigen Tagen wird die Situation jetzt offensichtlich zu einer weiteren Eskalation genutzt. Seit wenigen Stunden greift Russland die Ukraine an mehreren Stellen an.
Wir wollen nicht länger zusehen und rufen deshalb gemeinsam mit den JuLis, Jusos und der Jungen Union zu einer Kundgebung am 25.02.2022 um 15:30 Uhr vor dem Rathaus auf, um unserer Solidarität mit den Menschen in der Ukraine Ausdruck zu verleihen.
Wir würden uns freuen, viele von Euch zu sehen und gemeinsam ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine zu setzen.«
Inzwischen haben sich wohl auch einige andere Organisationen dem Aufruf angeschlossen.
Nichts gelernt?
Das ich das noch erleben durfte. Früher, also zu Beginn der 80er Jahre, bemühte man sich um eine deeskalierende Friedenspolitik bei den Grünen. Dies im Sinne der Ent-Militarisierung der Politik, De-Eskalation, Abrüstung, keine Waffenexporte, keine Entsendung von Truppen oder gar Großmachtstreben. Statt dessen Abschaffung von Militärdienst, des Militärs und der militärischen Logiken überhaupt. Hin zu einer zivilen Auseinandersetzung und humanistischen Lösungen. Keine Kriegsrhetorik und -propaganda usw. usf.. Eines der Mottos dieser Jahre „Frieden schaffen ohne Waffen“. Die Älteren erinnern sich noch?
Ich schon. Denn ich war als Theologiestudent Mitglied der Friedensbewegung und Mitglied der Grünen.
Und die Jüngeren? Schon mal vom Nato-Doppelbeschluss und Stationierung der Pershing-Raketen gehört? Friedensdemo in Bonn? Ja, das waren die Jahre des Kalten Krieges, als man sich noch an die Politik des BRD-Vorgänger-Staates erinnerte und hinsah was die NATO in aller Welt anrichtete. Was Militarismus an und für sich bedeutet.
Ich kann mich noch an das Jahr 1999 und das Ja der Grünen zum Kosovo-Krieg der NATO erinnern. Damals erschien ich im Büro der Bochumer Grünen, wo das Friedensplenum tagte und forderte diese auf, bei der anstehenden Demonstration nicht nur durch die Stadt, sondern auch vor dem Grünen-Büro und dem SPD-Büro zu demonstrieren, sowie sich weiterhin nicht im Grünen-Büro als Kriegs-Partei zu treffen. In der Nacht malte ich noch das Fronttransparent der Demonstration und hielt vor dem Grünen Büro eine (zugegeben schlechte) Spontanrede. Dafür wurde ich dann von den Grünen ganz friedlich abgestraft und bekam noch eine Anzeige (von der Polizei).
Heute, nach den 90er Jahren mit Joschka Fischer als Außenminister einer Grünen Partei der er lernte die Bombe zu lieben und mit der er bewaffnet (ein zweites) Ausschwitz (der Anderen) in der ganzen Welt verhindern wollte…
Heute ruft nicht ein Bündnis pazifistischer Jugendorganisationen, heute ruft eine Grüne Jugend mit JuSos, JuLis und JU zum Schutze der Ukraine auf. Die kapitalistische Staats- und NATO-Jugend wirft sich ins Gewand der Friedensrhetorik und findet eine Werbeoberfläche für ihr Begehren auf Bo-Alternativ.
Bo-Alternativ: Allen Ernstes? Nichts gelernt?
Herzlichen Dank für diesen Kommentar.
Für die Politik der fortgeführten Aufrüstung nach dem sog. Fall des eisernen Vorhangs ist auch die gen. Ökopartei mitverantwortlich.
Jetzt dieses ganze Gelabber über die politische und militärische Souveränität der Staaten der NATO-Osterweiterung.
Die richtige Politik der Ökopartei wäre die Forderung nach einer weitestgehenden Entmilitarisierung all dieser Staaten gewesen. Im Gegenzug hätte die Russische Förderation ihre Truppen aus den Grenzgebieten zu diesen keinem Militärbündnis zugehören Staaten abziehen müssen.
Ach so, fast hätte ich es vergessen, die Bundesrepublik ist immer noch auf Platz 3 der Länder mit den größten Waffenexporten. Wenn ich dann Olaf Scholz in seinem schwarzen Anzug sehe bekomme ich ganz feuchte Augen.
Ja zur Solidarität mit den Menschen der Ukraine , die in Frieden wollen :
Erklärung der Ukrainischen Pazifistischen Bewegung
Ukrainian Pacifist Movement condemns all military actions on the sides of Russia and Ukraine in the context of current conflict. We call the leadership of both states and military forces to step back and sit at the negotiation table. Peace in Ukraine and around the world can be achieved only in a nonviolent way.
War is a crime against humanity. Therefore, we are determined not to support any kind of war and to strive for the removal of all causes of war.
Also Nein zur Mobilmachung von Selenskyj . Weiße Bettlaken wären besser und wirkungsvoller.
Und vor allem Nein zu dem Scheiß, den unsere kriegslüsternen Regierenden und eure zündelnden Parteibonzen treiben. Schon jetzt reden sie von demnächst stärkerer Finanzierung der Rüstung der Bundeswehr und wollen weiteres US-Militär aufmarschieren lassen, wovon wir jetzt schon den Schaden haben .
Mit Wehmut denke ich an die Zeit zurück, als ich so 300 Verhandlungen für KDVer (Gewissens-TÃœV mit den ach so liberalen Ausschuss- und Kammervorsitzenden -https://www.youtube.com/watch?v=Kyzbn7pvsX0 – mitgemacht habe (als Beistand der Ev. Landeskirche). Da konnten meine Leute was über Theodor Eberts Formen des gewaltlosen Widerstands und potenzieller Einübung desselben erzählen und beispielhaft auf den gewaltlosen Widerstand der Bürger:innen der CSSR verweisen, als Teile des sog. Warschauer Paktes mit ihren Truppen die CSSR besetzten. Und dieser Widerstand fand ohne jede vorherige Einübung statt. Die Zahl der Toten und materieller Schäden war minimal. Was wäre gewesen, wenn die Armee der CSSR sich militärisch gewehrt hätte? Oder die Bürger:innen der CSSR hätten sich mit Waffen gewaltsam gewehrt?? Viele viele Tote und Prag z.B. ein Trümmerhaufen. Und heute wurde auf der SPD-Veranstaltung zur Ukraine von fast allen Teilnehmer:innen die Forderung einer sicher verzweifelten Ukrainerin an die Bundesregierung beklatscht, bloß bald Waffen in die Ukraine zu schicken. Soll das eine Friedensveranstaltung gewesen sein?
Es kommt wie vorhersehbar, jetzt am 2. Tag dieses Krieges beginnt der Häuserkampf in Kiew.
Einen der extremsten Häuserkämpfe in der jüngeren Geschichte Europas führten die Juden im Warschauer Ghetto. Es gab nur sehr wenig Überlebende. Wenn die Armee der Ukraine und die Bevölkerung so kämpfen will dann wird dass ein gewaltiges Blutbad.
Stimmt die Darstellung im unten gen. TAZ-Artikel, ist der Vormarsch der Russischen Truppen nicht so schnell wie von der Regierung gewünscht. Die Verluste der Russischen Armee sind bereits recht hoch. Die Ukraine besitzen laut dem Artikel Kampfdrohnen die ihnen der Türkische Potentat verkauft hat. Hat die Ukrainische Armee genug Munition für die Drohnen wird der Straßenkampf um so erbitteter, da „Luftunterstützung“ durch Fernlenkwaffen vorhanden ist.
Aus dem TAZ-Artikel
„“In einer weiteren Videobotschaft rief er später alle Europäer mit Kampferfahrung dazu auf, nach Kiew zu kommen, um Europa zu verteidigen. Großbritannien und Estland kündigten militärischen Nachschub für die Ukraine an.““
Die meinen es ernst.
Angriff auf die Ukraine: Schlacht um Kiew beginnt
Russische Truppen rücken am Freitag in Richtung der ukrainischen Hauptstadt vor.
Dort mobilisiert die Bevölkerung zum Straßenkampf.
TAZ – 25.02.2022
https://taz.de/Angriff-auf-die-Ukraine/!5835174/