Zum siebten Mal laden das antifaschistische Kollektiv non a parole und das Bochumer Bündnis gegen Rechts zur Gedenkaktion am Internationalen Holocaust-Gedenktag ein.
Am Donnerstag, den 27. Januar 2022 erinnern die Gruppen an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtsungslagers Auschwitz durch die Rote Armee.
Die Diskussionen um die Schließung der Freibäder in Langendreer und Höntrop reißen nicht ab. Noch gibt es in Bochum derzeit sieben städtische Schwimmbäder (Hallen- und Freibäder). Doch das könnte sich bald ändern. Für das Netzwerk „Stadt für Alle“ zeigt die Diskussion, wie nötig städtische Infrastruktur ist.
Heute vor drei Jahren demonstrierten erstmals Schülerinnen und Schüler im Rahmen der „Fridays for Future“-Bewegung (fff) für effektiven Klimaschutz. Dr. Ingo Franke vom Arbeitskreis Umweltschutz (AKU) hat die ersten Demos organisiert und erinnert an die Anfänge.
Die Stadtgestalter fühlen sich bei ihrem schon 2015 gemachten Vorschlag, den „hässlichsten Platz der Stadt“, den August-Bebel-Platz im Herzen von Wattenscheid, autofrei zu gestalten, durch ein jetzt vorliegendes Gutachten bestätigt.
Die VVN – BdA berichtet: »Ein Mitglied der VVN teilte Mitte Januar dem Umweltamt der Stadt Bochum per Mail mit, dass Hakenkreuzschmierereien am Ümminger See an einem Glascontainer prangten und bat um Benachrichtigung des Staatsschutzes. Sowohl die ehemalige OB` Scholz als auch der jetzige OB Eiskirch hatten immer versprochen, faschistische Schmiererein innerhalb eines Tages zu beseitigen. Eine Woche später war noch nichts passiert. Auch nach der Veröffentlichung eines entsprechenden Leserbriefs in der WAZ handelte niemand in der Stadt. Wissen die Behörden der Stadt nichts von den Versprechungen ihrer Chefs? Erst eine Mail an den Stadtsprecher führte zum Erfolg. Sofort griff dieser zum Telefon und versprach sofortige Beseitigung des Hakenkreuzes am nächsten Werktag. Und tatsächlich! Am nächsten Tag, ein Samstag (!!!), wurde das Hakenkreuz beseitigt. Alle faschistischen Schmierereien demnächst direkt dem Stadtsprecher melden!«
Die Initiative urbanRadeling berichtet auf ihrer Webseite über die gestrige mahnende Aktion anlässlich eines tödlichen Fahrradunfalls: »Trotz des nasskalten Wetters mit zunehmendem Regen waren 60 (!) Fahrradfahrende gekommen – so viele wie noch bei keinem anderem Ghostbike-Korso zuvor. Das könnte auf ein zunehmendes Interesse der Bevölkerung für das Thema hinweisen. Ein großer Dank an dieser Stelle der Polizei und dem Ordnungsamt Bochum für die unbürokratische und verständnisvolle Genehmigung der Veranstaltung und das gute Zusammenwirken. Marek Nierychlo vom Radentscheid wies in seiner Rede darauf hin, dass es nicht darum ginge, Schuldige zu suchen und zu verurteilen. Fahrradunfälle seien ein strukturelles Problem, wenn die verkehrstechnische Infrastruktur keine menschlichen Fehlleistungen berücksichtigen würde.
Der Kulturrat in Gerthe lädt am 29.1. um 20 Uhr zu einer Veranstaltung zum Auschwitzgedenktag mit Alexandre Fainchtein und Heide Rieck ein: »Begonnen hatte es vor mehr als einem Vierteljahrhundert, genauer gesagt am 8. Mai 1995. Ihr erster Gedichtband „wie leben – hoe leven“ war in Zuidhorn NL erschienen, und er – hinter Büschen einer Steigersiedlung in Gerthe – spielte Klarinette und Saxophon. Im nahenden Sommer sitzen sie im Freien auf lehnenlosen Bänken, die Gäste aus Amerika, Kanada, Israel, lauschen den festlichen Reden und können es nicht fassen, dass sie jetzt wirklich in Bochum sind – bis Klezmermelodien aus Alexandre Fainchteins Klarinette die Tränen der jüdischen Gäste lösen und auch die der Lyrikerin Heide Rieck aus Stettin. In der Folge traten seit jenem Versöhnungstag die so verschiedenen, sich doch ergänzenden Partner mehrere Jahre lang auf, bis der Musiker internationaler Konzerttourneen nach Köln übersiedelte und die Autorin sich dem Schreiben von Prosa zuwandte. Heute treffen sie sich auf der Kulturratbühne wieder, und gestalten gemeinsam die diesjährige Gedenkveranstaltung.«
Für das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung erklärt Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt ein Jahr nach Rücknahme der Satzungsbeschlussvorlage im Bebauungsplanverfahren „Am Ruhrort“: »Am 25.01.2022 jährt sich erstmals der Tag, an dem die Verwaltung ihre Vorlage für einen Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan „Am Ruhrort“ zurückziehen musste, weil die Bezirksregierung Arnsberg als Obere Umweltschutzbehörde – angeregt durch die Recherchen des Netzwerksfür bürgernahe Stadtentwicklung – erhebliche immissionsschutzrechtliche Bedenken angemeldet hatte.
Das Infoportal Antifaschistischer Gruppen aus Bochum ruft zu einer Demonstration am kommende Samstag, den 29. 1. um 14.30 Uhr auf dem Tana-Schanzara-Platz gegenüber vom Schauspielplatz auf: »Am Samstag, den 29.01.2022, möchte die verschwörungsideologische und rechtsoffene Gruppierung “Querdenken 234″ in Bochum eine Großdemonstration veranstalten. Erneut möchten sie ab 15:00 Uhr durch die Bochumer Innenstadt marschieren.
Am 29. 1. um 16 Uhr eröffnet das atelier automatique auf der Rottstraße eine Ausstellung von Arezoo Molaei und Svenja Schaaf. Die Ankündigung: »Die beiden kommen aus Münster zu uns nach Bochum und werden sich mit ihrer künstlerischen Praxis in Malerei, Installation und Skulpturen die Schaufenster aneignen. Sie beschreiben: „Die Unterschiedlichkeit unserer Arbeiten, sowie unsere Wahrnehmung und die Auseinandersetzung mit malerischen Prozessen hat uns neugierig gemacht und gibt uns den Impuls für eine gemeinsame Ausstellung. Wir sind auf der Suche nach einem Dialog – ein Zusammenspiel von Malerei, Raum und Installation und möchten diesen zum Ausgangspunkt unsere Arbeit machen.“« Die Ausstellung ist bis zum 1. 3. zu sehen.
Freitag 21.01.22, 11:43 Uhr
Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
Ein Bündnis aus unterschiedlichen antifaschistischen Organisationen ruft zu der Gedenkveranstaltung am 27. Januar 2022 auf:
„Auch 77 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau haben wir keinen Grund zu feiern, sondern zu trauern und zu gedenken. Antisemitismus zeigt in der deutschen Gesellschaft weiterhin Kontinuität. Die zahlreichen Anschläge auf Jüdinnen*Juden sollten wir als Mahnung nehmen, dass was geschehen ist, wieder geschehen kann.
Daher gedenken wir an dieser Stelle den letzten Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, so wie den unzähligen Opfern des Faschismus:
Erst im Oktober wurde ein „Ghostbike“ in Langendreer aufgestellt
Die Initiative urbanRadeling ruft auf ihrer Webseite zu einer Gedenkaktion am morgigen Samstag für einen tödlichen Fahrradunfall auf: »Zum vierten Mal wird in Bochum ein „Ghostbike“ für einen verstorbenen Fahrradfahrer aufgestellt. Ein trauriger Anlass, zumal erst im Oktober 2021 eines verunglückten Fahrradfahrers gedacht wurde. Weiß lackierte Fahrräder erinnern an Fahrradfahrende, die durch einen Verkehrsunfall ums Leben kamen. Diese stehen nicht nur in Bochum, sondern weisen bundesweit darauf hin, dass das Fahrradfahren im Straßenverkehr besser geschützt werden muss. Nicht ohne Grund fahren unsichere Menschen lieber auf Fußwegen und Bürgersteigen als auf der Straße Fahrrad.
Das Ruhr-Uni-Projekt „Unser Campus“ lädt am 27.1. um 18 Uhr zu einem Online-Vortrag von Laura Chlebos ein zum Thema „Sexismuskritische Hochschule – wie kommen wir dahin?“: »Worum geht es? Die Hochschule ist ein sozialer Raum, indem sich gesellschaftliche Problemlagen und Tabuthemen widerspiegeln – so auch Sexismus und sexualisierte Gewalt. Da der Vortrag eine Einführung in die Thematik darstellt, werden vorab Begriffe, wie Sexismus und sexualisierte Gewalt geklärt und vergeschlechtlichte Machtstrukturen, die Hochschulen durchziehen, besprochen. Ein Fokus liegt hierbei auf der vulnerablen Situation von Studierenden. Anhand von Unser Campus – eine Kampagne gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt werden Awareness- und Präventionsstrategien vorgestellt.
Am 27. Januar um 19 Uhr lädt das Stadtarchiv, Wittener Straße 47 in Kooperation mit dem Bochumer Bündnis gegen Rechts und dem Kinder- und Jugendring Bochum zu einem Vortrag von Jürgen Langowski ein zum Thema: „Argumente gegen Auschwitzleugner“: »Mit Holocaustleugnern kann man nicht reden. Sie sind rationalen Argumenten nicht zugänglich und beharren auf ihren Vorurteilen. Trotzdem ist es wichtig, ihre Propaganda nicht unwidersprochen stehen zu lassen. Jürgen Langowski informiert in seinem Vortrag über die Methoden der sogenannten „Revisionisten“ und zeigt, wie man ihren Fälschungen entgegentreten kann.
Die Bürgerinitiative [BI] „Das Freibad Langendreer darf nicht baden gehen!“ startet eine OnlinePetition und sagt :
>> Das Freibad Langendreer darf nicht baden gehen!
Wieder einmal fühlen sich die Bürger eines Stadtteils düpiert und fragen sich, was es eigentlich in Bochum mit der Bürgerbeteiligung auf sich hat. Seit Bekanntwerden des Ratsbeschlusses über die drohende Schließung des Freibades in Bochum-Langendreer staunen die interessierten Bürger:
‚und wer fragt uns‘? Das Frei- und Hallenbad in Langendreer ist ein wichtiger soziokultureller Bezugspunkt für große und kleine Bewohner des Stadtteils, Schülerinnen und Schüler, Sportlerinnen und Sportler Schwimmer, Schwimmerinnen, Seniorinnen und Senioren. Wie kann es sein, dass sie bei einer Entscheidung dieser Tragweite nicht befragt werden und ihre Gegenargumente vorbringen können? Sieht so eine vorausschauende, zukunfts- und enkeltaugliche Klimapolitik in der WIR-Stadt Bochum aus?