Die Linksfraktion hat ihren neuen Newsletter veröffentlicht und schreibt: »Mehr als zwei Jahre ist es inzwischen her, dass der Bochumer Rat offiziell den Klimanotstand ausgerufen hat, aber passiert ist seitdem viel zu wenig. Völlig zu Recht haben unserer Meinung nach eine Reihe von Bochumer Initiativen die Ratssitzung am 7. Oktober genutzt, um von der politischen Mehrheit und der Stadtverwaltung konkrete Schritte einzufordern. Das ist eines der Themen in diesem Newsletter.
Ich war im März 2017, als Mitglied einer Delegation zum Schutz der Newroz Feiern der kurdischen Bevölkerung vor Repressionen, im Nordosten der Türkei, oder wie ich hier sagen darf, in Kurdistan. Die Lage vor Ort war geprägt von patrouillierenden Militär- und Polizeifahrzeugen, Wasserwerfern und der Präsens von Geheimpolizei und Beamten in Zivil, überall vor öffentlichen Gebäuden und den Parteibüros der HDP und anderer Oppositionsparteien.
Auf der Seite von urbanRadeling wurde gestern die Premiere eines besonderen Projektes gefeiert: am 8 Oktober fand das erst Pedalkino in Bochum statt. Ein Fahrradkorso fuhr durch die Stadt und präsentierte Fahrradkurzfilme an Fassaden oder anderen geeigneten Flächen. urbanRadeling berichtet:
Die Radwende Bochum nimmt Stellung zu den Berichten über Unfälle von Radfahrer*innen und fordert, dass man hier „nicht zur Tagesordnung übergehen“ darf. Die Stellungnahme der Radwende: »In den letzten Wochen sind auf Bochumer Stadtgebiet verunglückten viele Radfahrer:innen. Fast täglich berichtet die Polizei über Unfälle an Radwegen mit Mängeln, durch enges Überholen von Autofahrer:innen, beim Abbiegen oder durch „Dooring“. Trauriger Höhepunkt ist der Tod einer Radfahrerin am 7.Oktober., die am 29.September von einem abbiegenden Transporter überfahren worden war. Die Mitglieder der Radwende Bochum sind tief betroffen. Unser Beileid geht an Familie und Freund:innen der Verstorbenen.
Zum 31. Mal wurde gestern Abend der Kinoprogrammpreis NRW der Film- und Medienstiftung NRW verliehen. »Im Rahmen eines festlichen Dinners ehrte die Filmstiftung in der Kölner Wolkenburg nordrhein-westfälische Kinobetreiber:innen, die sich in besonderer Weise um ein vielfältiges Programm deutscher und europäischer Filme sowie Kinder- und Jugendfilme verdient gemacht haben.«
Das aktuelle Programm von endstation.kino startet am Donnerstag mit dem Film „Dear Future Children“, der drei junge Aktivistinnen an der Frontlinie für politischen Wandel in eine bessere Zukunft zeigt.
Bereits zum vierten Mal wird am 16.10. gemeinsam vom Bündnis gegen Rechts und der Volkshochschule eine Fahrradtour zu den Stätten ehemaliger Zwangsarbeiterlager durchgeführt. In der Ankündigung heißt es: »Über 30.000 Frauen und Männer aus von der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg überfallenen Ländern wurden in Bochum zur Zwangsarbeit eingesetzt, auf Zechen, in Stahlwerken, in Metallbetrieben, in der öffentlichen Verwaltung, in bäuerlichen Betrieben und bei Handwerkern.
In ihrer Begrüßungsansprache zur Eröffnung der Ausstellung über Raphael Lemkin und die Fritz Bauer Bibliothek kritisierte Irmtrud Wojak die vorherrschende Erinnerungskultur, die im Faschismus häufig nur Opfer und Täter kennt und dabei vernachlässigt, den Widerstand gebührend zu würdigen und damit ermutigend zu wirken. Auszüge aus ihrer Rede: »Die deutsche Kultur der Erinnerung gilt mit ihrem in Jahrzehnten herausgebildeten, kollektivem Negativgedächtnis als besonders vorbildlich. Sie wird im Hinblick auf das bis dato singuläre Verbrechen des Holocaust als Erfolgsgeschichte mit Vorbildfunktion für Staaten in der Übergangsphase nach einer Diktatur international gepriesen. Diejenigen, die „Im Kampf um des Menschen Rechte“ ihr Leben riskierten, werden im Rahmen dieser Gedenkkultur als Opfer erinnert. Ihr mutiger Widerstand kommt in diesem Geschichtsbild vom Land der Täter und Opfer hingegen quasi nicht mehr vor. […]
Am Mittwoch, den 13. Oktober findet um 19.00 Uhr im LutherLAB, Alte Bahnhofstrasse 166 Informationsabend zu „Fördermöglichkeiten der öffentlichen Hand im „Experimentellen Wohnungsbau“. Referentin ist Barbara Blum vom zuständigen Landesministerium. In der Einladung heißt es: »Es ist ja nicht so, dass man beim Grillen oder abendlichen Zusammensein im Freundeskreis plötzlich auf die Idee kommt, warum wohnen wir eigentlich nicht zusammen und gründen ein Wohnprojekt? Oder könnte doch genau so die Initialzündung eines solchen Gemeinschaftsprojektes aussehen?
Das Politcafé azzoncao erinnert an den antifaschistischen Skinhead Feodor Filatov (Foto), der am 10. Oktober 2008 von vier Angreifern vor seiner Moskauer Wohnung erstochen wurde: »Er war einer der Gründer der antifaschistischen und antirassistischen Moscow Trojan Skins, einer Minorität unter den Moskauer Skinheads. Mit seinen Freund*innen stellte er sich handfest gegen die Übermacht russischer Nazigruppen, die in diesen Jahren zahlreiche Überfälle, Pogrome und Morde begingen. Im Oktober 2008 wurde Feodor selbst Opfer eines Angriffs der russischen Nazigruppe „Kampforganisation russischer Nationalisten“ (BORN – Bojewaja organisazija russkich nazionalistow„) unter Ilya Goryachev.
Im Thealozzi sind noch kurzfristig Plätze in einem Kulturcamp frei. Die Einladung: »Nach dem Sommercamp in diesem Jahr kam der Ruf nach einer Fortsetzung. Da die Finanzierung durch Mittel aus dem Kinder- und Jugendförderplan gesichert ist, können wir erstmals auch in den Herbstferien 2021 ein KulturCamp anbieten: die hauseigenen Künstlerinnen und Künstler des Thealozzi präsentieren verschiedene Workshops zum Thema: „Ich und die anderen“ für Kinder von 8 bis 13 Jahren und zwar vom 11. – 15.10.2021.
Bürgerinitiativen demonstrieren: Klimawende ernst nehmen! Klimanotstandsbeschluss endlich umsetzen!
Die Sitzung des Rates der Stadt Bochum am 07.10.2021 im RuhrCongress hatten zahlreiche Bochumer Initiativen unter das Thema „Klimanotstand“ gestellt. Die drinnen und draußen durchgeführte Aktionen bewertet Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt für das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung als hilfreich auf dem Weg zu einem transparenten Rathaus. Los ging es draußen vor dem RuhrCongress:
Vom 17. bis 21. November 2021 findet im Bahnhof Langendreer die 29. Ausgabe von blicke filmfestival des ruhrgebiets erstmals unter neuer Festivalleitung statt und bietet gewohnt vielschichtige Einblicke in das filmische Schaffen im Ruhrgebiet und über die Region hinaus. Die Vorfreude auf eine Ausgabe mit Gästen im Kino ist bei den Organisator:innen groß. Sie schreiben:
Die Linksfraktion hat im Bochumer Rat eine umfassende Anfrage zu dem Versuch gestellt, Bochum zum Standort des Militärbündnisses Nato zu machen. Es geht um die mögliche Ansiedlung der Nato-Kommunikationszentrale NCIA („Nato Communications and Information Agency“) auf das ehemalige Opel-Gelände in Bochum-Laer, zum Beispiel in den Bereich der ehemaligen Neuwagen-Stellfläche zwischen der Wittener und der Alten Wittener Straße. Dadurch droht Bochum zu einer zentralen Basis für die vernetzte Kriegsführung zu werden.
Am Mittwoch, den 13. Oktober findet um 19 Uhr im Bahnhof Langendreer das zweite Treffen von Gegner:innen des geplanten NATO-Standortes in Bochum statt. Beim ersten Treffen ist deutlich geworden, dass die unter dem Etikett Cyber-Sicherheit firmierende NATO-Agentur NCIA zuständig ist für die Kriegsführung der NATO im Internet. Geplant ist zunächst eine Informationsveranstaltung Ende Oktober zum Thema militärische Entwicklungen im IT-Bereich und eine Protestkundgebung zu den Bochumer NATO-Planungen wahrscheinlich am 5. November.