Beim Dance & Slam von Students for Future am Freitagabend vor dem Bergbau-Museum war ein Slogan: Kohle gehört ins Museum. Musik, Slams und Redebeiträge von verschiedenen Initiativen motivierten, sich weiter zu engagieren. Mittags war bereits eine Gruppe von Fridays for Future zu einer Reihe von Schule gezogen, um die Mitschüler:innen nach den Sommerferien wach zu rütteln. Der Redebeitrag wurde abends wiederholt. Eine Passage wendete sich gegen die Resignation und Ohnmachtsgefühle:
Erst einmal Danke, dass ihr uns die Möglichkeit gebt, heute Unterschriften bei eurer heutigen Veranstaltung Unterschriften zu sammeln. Ich bin Hubert vom Radentscheid Bochum und ich möchte heute einiges vom Einfluss des motorisierten Verkehrs auf den weltweiten Klimawandel erzählen. Verantwortlich für den menschengemachten Klimawandel ist im Wesentlichen das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2), das vor allem bei der Verbrennung von Kohle, Gas und Öl entsteht. Der Verkehr ist eine wesentliche Quelle für den Treibhausgasausstoß. Denn noch immer basiert er zu über 90 Prozent auf Öl.
Die Klimakrise ist auch eine Menschenrechtskrise. Der Klimawandel bedroht alle Menschenrechte – bürgerliche und politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle. So haben alle Menschen ein Recht auf Leben und das Recht darauf, in Freiheit und Sicherheit zu leben. Doch das macht der Klimawandel für Milliarden von Menschen zunehmend unmöglich. Aber auch jene Menschenrechte, die menschenwürdige Lebensgrundlagen wie das Recht auf Gesundheit, das Recht auf Wohnen und das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser und Hygiene schützen, sind betroffen. Folgen des Klimawandels beeinträchtigen gerade solche Rechte zunehmend.
Auch ich bin damit aufgewachsen, dass wenn Du ein Anliegen hast, dann musst Du es sachlich, rein faktisch und ganz unemotional vortragen, sonst wird Dir nicht zugehört und keiner nimmt Dich ernst. Später habe ich gelernt, dass Du dafür am besten auch noch weiß, cis-männlich und am besten einfach „ganz normal“ sein musst. Aber in diesem Kampf, dem Kampf für eine klimagerechte Politik und eine lebenswerte Zukunft habe ich gelernt, dass das alles nichts bringt. Wir waren viele. Wir sind viele! Wir sind unschuldige Schüler*innen, genauso wie weiße cis-Männer, wir bilden diese Gesellschaft in großen Teilen ab und wir tragen immer wieder ganz nüchtern unsere Fakten vor, die Fakten, die eben absolut keine schöne, lebenswerte Zukunft voraussagen. Die Fakten sind mittlerweile bei allen angekommen, und alle wiederholen sie, tuen betroffen, aber ändern tut sich nichts.
Wir sind EssBo! Ein neu gegründeter Zusammenschluss von Initiativen aus dem Bereich Urban Gardening, Umweltschutz, Quartierarbeit und dem Klimaforum des Schauspielhauses Bochum. Wir wollen Bochum auf den Weg zu einer essbaren Stadt bringen. Wir sind hier, weil wir finden, Essen ist politisch! Es macht einen Unterschied, ob Lebensmittel lange Transportwege zurücklegen müssen oder ob sie direkt vor Ort erzeugt und verzehrt werden. Es macht einen Unterschied, ob beim Anbau Biodiversität vernichtet, in Monokulturen mit patentiertem Saatgut angebaut wird, oder ob alte Sorten und vielfältiges Saatgut kultiviert wird.
Das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung lädt am Montag, 23. 8. von 12.00 bis 13.00 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz (Rathausvorplatz an der Glocke) ein zur öffentlichen Vorstellung einer bochumweiten Plakat-Aktion. Mit der Plakat-Aktion will das Netzwerk gemeinsam mit Initiativen aus den Stadtteilen angesichts des nun auch in Bochum angekommenen Klimawandels die bochumweit drohende weitere Versiegelung von Grün- und Freiflächen sichtbar machen und die Bochumer*innen aufrufen, hier noch ein Wörtchen mitzureden.
Das Bochumer Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit unterstützt die Kampagne „Bundestag nazifrei – keine Stimme für AFD und andere Rassisten“ und wollte dies mit einen Großplakat auch demonstrieren. Hierfür war der Standort an der Universitätsstraße vor der Stelle, an der die U-Bahn an die Oberfläche kommt, vorgesehen. Dies war auch einer der Plakat-Standorte, an dem die Kampagne „Bundestag nazifrei“ am 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus, gestartet wurde. Das Bochumer Bündnis hatte diesen Standort Anfang des Jahres reserviert und eine Auftragsbestätigung erhalten. Ende Juli sprach die Firma Ströer als Besitzerin der Plakatfläche eine „Produktsperre“ aus.
Baugrundstücke sollen in Bochum künftig bevorzugt im Wege des Erbbaurechts vergeben werden. Der Mieterverein begrüßt die Beschlussvorlage, die gestern im Hauptausschuss beraten wurde und nächste Woche im Rat zur Abstimmung steht. „Damit wird ein Vorschlag umgesetzt, den wir vor der Kommunalwahl auf Grundlage der positiven Erfahrungen in anderen Kommunen gemacht haben!“, sagt Geschäftsführer Michael Wenzel.
Die Bochumer Ratsparteien bzw. deren Fraktionen fordern zusammen mit Kirchenrepräsentanten, DGB und IFAK in einem Aufruf: »Wir verurteilen die Inhaftierung von Mahmut Günes und den Passentzug von mindestens drei weiteren Bochumer:innen in der Türkei, die ihre Ausreise unmöglich macht. Darin sehen wir einen schweren Verstoß gegen ihre Grundrechte. Wir fordern daher die sofortige Freilassung von Mahmut Günes! Wir setzen uns für die freie Ausübung der Grundrechte aller in Bochum lebenden Menschen ein!
Vom 26. August bis 5. September läuft die dritte Ausgabe der bobiennale, das Festivals der freien Kulturszene Bochum, die den Besucher:innen ein vielseitiges und gleichzeitig kompaktes Programm im gesamten Stadtgebiet bietet. Die Organisator:innen geben einen Überblick über das Festival: »Los geht’s: Kommende Woche startet die bobiennale, das Festival der freien Kulturszene Bochum, und geht damit nach zwei erfolgreichen Ausgaben 2017 und 2019 in die dritte Runde. Während der zehn Festivaltage präsentieren Bochumer Künstler:innen und ihre Gäste die Vielfalt der freien Kulturszene mit einem vielseitigen Programm für Jung und Alt.
Die Linksfraktion im Rat erinnert in einer Presseerklärung daran, dass sie bereits in den Jahren 2017 und 2018 den Vorschlag gemacht hatte, statt kommunale Baugrundstücke praktisch immer zu privatisieren, sie verstärkt nach dem Erbbaurecht zu vergeben. Sie schreibt: »Jetzt scheint es endlich eine politische Mehrheit zu geben. Als „längst überfällig“ bezeichnet der Vorsitzende der Bochumer Linksfraktion Horst Hohmeier einen solchen Beschluss. „Leider sind in den vergangenen Jahren weiter viele Grundstücke privatisiert worden, die nun für die Öffentlichkeit für immer verloren sind.“
Beim Dance & Slam von Students for Future wird es am heutigen Freitag ab 18 Uhr vor dem Bergbaumuseum es u. a. folgende Beiträge geben: Musik von: DJ Lukas von in:deep Events und DJ Lukas von network44. Poetry Slam von: Sina Damerow und Felicitas Friedrich. Eine Redebeitrag von Students For Future Bochum zu dem Thema: Klimaszenarien für Bochum. Außerdem gibt es Wortbeiträge von der Klimawende, vom Radentscheid, von EssBo (Essbare Stadt Bochum), von Fridays For Future Bochum und von Amnesty International.
Das Netzwerks Stadt für alle Bochum lädt am Samstag, den 21. August um 20.00 Uhr im Alsengarten, Alsenstraße 19 zur Abschlussveranstaltung vom Hood Up Festival ein: »Gezeigt wird der Film „Das Gegenteil von Grau“. Kommt am besten ein paar Minuten eher und bringt Decken und Getränke mit.
Der politische Wettstreit im Slam-Gewand – so treten am Dienstag, 24. August, um 18 Uhr die fünf Bochumer Bundestagskandidaten und -kandidatin mit ihren Positionen gegeneinander an.
Dabei ist das Publikum die Jury: Es entscheidet, wer am Ende des Abends als Sieger*in gefeiert wird. Der Abend findet als Turnier in vier Runden zu diesen Fragen statt:
1. Klimawandel und Verkehrswende, was sind Ihre vorrangigen Ansatzpunkte?
2. Wie sieht eine soziale Bildungspolitik der Zukunft aus? Was braucht es, um Chancengleichheit zu verwirklichen?
3. Was ist für Sie „Gute Arbeit“ und wie wollen Sie dahin kommen? Wie möchten Sie den Digitalisierungsprozess regulieren?
4. Welche Ansätze verfolgen Sie zur Sicherung der Altersvorsorge?
Die DGB Stadtverbandsvorsitzende Bochum, Bettina Gantenberg und ihre Stellvertreterin Eva Kerkemeier führen bei jeder Runde kurz in das Thema ein.
Zum Start ins neue Schuljahr zeigt sich die Bildungsgewerkschaft GEW besorgt und schreibt: »Der Betrieb startet in Bochum unter ungünstigen Voraussetzungen. Die Pandemie ist nicht vorbei – das wissen auch alle, die im Bereich Bildung tätig sind und stehen vor großen Herausforderungen. „Mehr Präsenz“ ist eine richtige und dringende Forderung. Aber weder Lehrer*innen noch Schüler*innen und ihre Eltern haben es verdient, in unsichere Schulen geschickt zu werden. Die Landesregierung hat in der Sommerpause nicht alles dafür getan, um sichere Bildung in der Pandemie zum Start nach den Ferien in den Bildungseinrichtungen zu gewährleisten.