Heute Morgen wurde uns die Nachricht zugespielt, dass in der Nacht auf den 19.02. von Unbekannten ein Denkmal errichtet wurde, um den Opfern rechter Gewalt zu gedenken.
Im folgenden zitieren/verlesen wir das Flugblatt, welches dem neu errichteten Mahnmahl am Romanusplatz beiliegt.
Erinnern heißt handeln!
Am 19.02.2021 jährt sich der rassistische Terroranschlag in Hanau zum ersten Mal. Bei diesem verloren 9 Menschen ihr Leben. Wir nehmen diesem Tag zum Anlass um auf die tödlichen Folgen rassitischer und rechtsextremer Gewalt aufmerksam zu machen. Das Problem heißt Rassismus!
Hanau war kein Einzelfall!
Rassistische Gewalt zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Ganz egal ob in Mölln, Solingen, Rostock, Dortmund, Bochum, Halle oder Hanau, seit 1990 haben mindestens 213 Menschen durch rechte Gewalt ihr Leben verloren. mehr…
Samstag 20.02.21, 21:20 Uhr
Mahnwache am Jahrestag der rassistischen Morde in Hanau
Was letztes Jahr in Hanau passiert ist, ist eine absolute Scheußlichkeit. Möge den Verstorbenen die Erde leicht sein und den Familien die Solidarität entgegengebracht werden, die ihnen Kraft gibt.
Auch wenn der Mörder alleine gehandelt haben mag, ist er doch nur die tödliche Konsequenz einer rassistischen Gesellschaft.
Die Unklarheit, was eigentlich deutsch ist und was nicht, ist keine Argumentation gegen nationalistische Denkensweisen, sondern eine absolute Stärke von Rechten. Durch die diffuse Zuschreibung von Identität, die aus einer Verschwommenheit der Kategorien Nation, Ethnizität und Kultur gebildet wird, entsteht ein “Wir-gegen-die“ Gefühl. mehr…
Samstag 20.02.21, 21:06 Uhr
Mahnwache am Jahrestag der rassistischen Morde in Hanau
Havanna, 15. Januar 2021: Der 102. Container mit Hilfsgütern der Humanitären Cuba Hilfe aus Bochum wird entladen.
Vor exakt 25 Jahren wurde die Humanitäre Cuba Hilfe (HCH) als gemeinnütziger Verein in Bochum gegründet. Auf ihrer Webseite zitiert die HCH Jean Ziegler: „Es kommt nicht darauf an, den Menschen der dritten Welt mehr zu geben sondern ihnen weniger zu stehlen.“ Die HCH kommentiert diese Feststellung mit den Worten: „Aber solange es ist, wie es ist, helfen wir, wo, wie, wann immer wir können, während wir gleichzeitig versuchen, die Verhältnisse grundlegend zu verändern.“ Nur wenige andere Solidaritätsgruppen schaffen es so wie die HCH, diesen Anspruch zu realisieren. Der Vorsitzende des HCH Klaus Piel, blickt zum Jubiläum auf die bisherigen Hilfsleistungen des Vereins zurück:
Was ist seit dem rassistischen Anschlag in Hanau passiert? Was haben Staat und Behörden getan, damit so etwas nie wieder passiert?
Allein aus den letzten Tagen bekommen wir einen genauen Eindruck: Die CDU macht einen Werbespot zum „Kampf gegen Clankriminalität“. Dieser Spot ist auf dem Niveau von AfD oder BILD-Zeitung – purer Rechtspopulismus. Sogenannte „Clankriminalität“ ist ein Lieblingsthema der deutschen Medien. Regelmäßig gibt es reißerische Überschriften oder Berichte über „kriminelle Ausländer“, die sich in Shisha-Bars organisieren. Diese Medien gehen dabei Hand in Hand mit der Polizei, die regelmäßig Razzien in Shisha-Bars durchführt. Oft kommt dabei aber nichts über krumme Geschäfte raus. Das berichten die Medien dann allerdings nicht mehr. Dass sogenannte Clankriminalität nur 8% der organisierten Kriminalität ausmachen, interessiert die Medienkonzerne nicht. Sie wollen ihre Stories verkaufen! So haben Medien zum Feindbild Shisha-Bar beigetragen. Sie sind mitverantwortlich. Der Mörder von Hanau ist nicht zufällig in eine Shisha-Bar gegangen, um zu morden. Doch nach Einsicht oder Selbstkritik sucht man vergeblich. mehr…
Samstag 20.02.21, 14:32 Uhr
Demonstration am Jahrestag der rassistischen Morde in Hanau
Die Veranstalter*innen hatten gestern 80 Teilnehmerinnen für eine Demonstration zur Erinnerung an die rassistischen Morde vor einem Jahr in Hanau angemeldet. Gekommen sind fast 700 Teilnehmer*innen. Freude über die große Resonanz und Angst über die gesundheitlichen Risiken einer so großen Veranstaltung mischten sich. In der Begrüßung machten die Organisatorinnen deutlich, warum die Demonstration wichtig ist: „Wir gedenken heute den Ermordeten und Angehörigen des rassistischen Mordanschlags in Hanau, der neun jungen Menschen das Leben gekostet hat. Dieses Verbrechen ist heute genau ein Jahr her. Bis heute kämpfen die Überlebenden und die Angehörigen der Opfer für eine lückenlose Aufklärung.
Mit einer Mahnwache „Rassismus tötet“ und einer Demonstration „Hanau war kein Einzelfall“ wurde heute in der Innenstadt an die rassistischen Morde vor einem Jahr in Hanau gedacht. Immer wieder wurden die Namen der Ermordeten verlesen, Berichte aus Hanau vorgetragen und die Frage gestellt, welche Konsequenzen aus dem Geschehenen eigentlich gezogen wurden. Ausführliche Berichte folgen
Die Bürgerinitiative Hinter der Kiste hat einen offenen Brief an die Verantwortlichen im Rat und in der Verwaltung geschrieben, in dem sie darstellt, warum sie eine Planungsvariante befürwortet, die die Frei- und Ackerfläche „Hattinger Straße / Hinter der Kiste“ als Ausgleichsfläche für Baumaßnahmen im Bezirk Südwest vorsieht. Die Bezirksvertretung Bochum-Südwest hatte im Januar beschlossen, dass die Verwaltung eine solche Planungsvariante aufbereiten soll. Gleichzeitig erneuert die Initiative ihre Forderung: Keine Bebauung! Der offene Brief als PDF-Datei.
Freitag 19.02.21, 11:20 Uhr
Wie begegnet man (pseudo-) medizinischen Argumenten?
Das offene Antifa-Café lädt am 24.02. um 18:30 Uhr zu einer Videokonferenz ein zum Thema „Bullshit Bingo gegen Querdenken und Co.“: »Derzeit bekommt man den Eindruck, es gäbe in Deutschland noch mehr Virolog*innen, Epidemiolog*innen und Intensivmediziner*innen als Bundestrainer*innen … und das will was heißen. Zahlen und vermeintliche Fakten werden aus dem Zusammenhang gerissen und in den sozialen Medien hoch und runter diskutiert. Die täglichen Eilmeldungen verschiedenster Medien, die nicht selten Expert*innen falsch oder zusammenhanglos zitieren, tragen zur allgemeinen Verwirrung bei. Es ist absurd, trotz im Herbst und Winter steigender Zahlen von erkrankten und verstorbenen Menschen, wurde die Gefährlichkeit des SARS-COV-2-Virus weiter bestritten oder dessen Existenz ganz verleugnet. Naturwissenschaftliche Fakten werden als „Meinung“ hingestellt. mehr…
Das Prozess-Info berichtet: »„Heil Hitler. …Ich hasse Juden. … Wenn Adolf leben würde, gebe es sie nicht mehr.“ So schallte es am Abend des 6. April 2020 auf den Werner Hellweg in Bochum. Das Parterrefenster zu der Wohnung eines jungen Mannes stand so weit auf, dass sein Gegröhle auch Passant*innen mitbekamen. Gestern stand der 31jährige Bochumer vor Gericht. Die Hauptverhandlung (72 Ds 256/20) aber wurde aus prozessualen Gründen verschoben. Sein Anwalt ließ in einer kurzen Verlautbarung durchblicken, dass er für seinen Mandanten demnächst eine Einstellung im Sinne des § 154 der Strafprozessordnung erreichen will. Denn, so eine gängige Argumentation in der Verteidigung in Prozessen wegen Volksverhetzung und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, die Öffentlichkeit sei doch recht marginal gewesen. mehr…
Am morgigen Freitag, den 19. 2. findet von 15-19 Uhr eine Mahnwache auf dem Husemannplatz statt. Morgen jährt sich der rassistische Mordanschlag in Hanau zum 1. Mal. Die „Initiative 19. Februar – Bochum“ schreibt: Niemals vergessen wollen wir: Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Pãun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin. Wir wollen ein Zeichen setzen und uns erinnern. Um 17 Uhr startet eine Demonstration vor dem Hauptbahnhof. Im Aufruf der revolutionären Jugend heißt es: mehr…
Auf der Internet-Präsenz des Berliner Umbruch-Bildarchivs sind unter dem Titel „Besetzerbewegung in Bochum“ Fotografien von Bernd Kreienbaum mit einen Begleittext von Heiko Koch zu der Bewegung für ein Autonomes Kulturzentrum in Bochum zu finden. Die beiden fänden es toll, wenn sich noch weitere Fotograf*innen aus dieser Zeit finden würden, die diese Bildergalerie erweitern würden. Zur Bildergalerie.
Mittwoch 17.02.21, 11:15 Uhr
Theater Traumbaum geht mit theaterpädagogischen Workshops im Rahmen von YemejHaShoah 2021 online
Das Theater Traumbaum bietet neue Kurse an und gibt folgendes bekannt: „An der Krise kann frau/man verzweifeln oder sie als Herausforderung sehen, sich selbst weiter und neue Formate zu entwickeln. Das Kinder- & Jugendtheater Traumbaum hat sich ganz bewusst für letzteres entschieden, da sich Birgit Iserloh und Ralf Lambrecht ihrem jungen Publikum gerade im Lockdown verpflichtet fühlen.
Nachdem vor vierzehn Tagen der freie online Schauspielkurs „KleineHaie“ so großes Interesse geweckt hat, dass statt einem Kurs gleich zwei angeboten werden mußten und das Theater Traumbaum mittlerweile schon einige theaterpädagogische homeschooling Workshops mit Schulkassen durchgeführt hat, unter anderem zum „Gott des Gemetzels“, wagen sie sich die beiden jetzt an zwei komplett neue Formate. Eigentlich hätte die Spielzeit „YemejHaShoah 2021, Theater gegen das Vergessen, Theater für eine starke Demokratie“ schon am 25. Januar live und haptisch analog im KulturMagazin starten sollen.