Samstag 18.01.20, 19:17 Uhr

Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz 1


Am Samstag, den 25. 1. findet um 15 Uhr auf der Kortumstraße Höhe Husemannplatz eine Gedenkaktion zum 75. Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz statt. Die Namen der Opfer werden verlesen und auf einer langen Reihe von Transparenten dargestellt. Im Aufruf zur Teilnahme an die Aktion heißt es: »„Es ist geschehen, folglich kann es wieder geschehen“. In Zeiten nach Christchurch und Halle, in denen rechtsextreme und antisemitische Denkweisen immer mehr Opfer fordern, gilt dieser Satz Primo Levis mehr als Mahnung denn je. Die Präsenz rechter Gewalt in Deutschland und auch weltweit ist kein Phänomen der Neuzeit. Viel mehr zeigt sie das Fortleben derErben des Nationalsozialismus und seine gewalttätigen Folgen in unserer Gesellschaft. Daher gedenken wir 75 Jahre nach der Befreiung der letzten Überlebenden aus dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau an dieser Stelle den Opfern des Faschismus:

Menschen die aufgrund ihrer Religion, ihrer Abstammung oder ihrer Herkunft qualvoll misshandelt und getötet wurden. Auch an jene, die als “Asoziale” diffamiert wurden und an jene, die wegen ihrer politischen Meinung, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer körperlichen oder mentalen Fähigkeiten verfolgt, deportiert, ermordet wurden, erinnern wir. Es gilt, aus der Vergangenheit zu lernen. Unser Gedenken muss dazu genutzt werden, dass sich die Shoah nicht wiederholt. Wir wollen ein klares Zeichen setzen, dass wir niemals vergessen werden, was war. Daher wollen wir mit diesem Gedenken die Erinnerung an den Terror der Nazis und an die, die ihm zum Opfer fielen, wachrufen. Auch heute noch, wird von Menschen mit rechter Gesinnung Stimmung gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen und Religionen gemacht. Seien es Roma, denen trotz ihrer Verfolgung im Faschismus auch heute noch Diskriminierung droht oder Menschen jüdischen Glaubens, welche heute wieder verstärkt mit Angst vor antisemitischer Gewalt leben müssen. Wir dürfen es nicht zulassen, dass rechte Gewalt erneut mehr und mehr Opfer fordert. Es ist Zeit zu handeln. Überlassen wir rechten Meinungen nicht das Feld, sondern treten wir offen für eine Gesellschaft ohne jegliche Diskriminierung ein. Lassen wir es niemals zu, dass sich die Geschichte wiederholt und dass die Opfer von damals vergessen werden! Nie wieder! Kein Vergeben, kein Vergessen! Antifaschistische Aktion Bochum Bochumer Bündnis gegen Rechts VVN-BdA Bochum KuratoriumStelen der Erinnerung Wattenscheid Gewerkschaft Erziehung undWissenschaft Stadtverband Bochum Internationaler Kulturverein Dahlhausen


Ein Gedanke zu “Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz

  • T bo

    Wenn selbst Antifaschist*innen nicht sagen, vom wem und wie Auschwitz befreit wurde…

    Wer von den Nazis und Ruhrbaronen dorthin deportiert wurde, warum, und wer dort ermordet wurde.

    Wer in in Auschwitz-Monowitz produzieren lies und damit nach ‚45 seine Produktionsstätten -auch in Bochum – weiter Betrieb…

    Dass diejenigen, die Auschwitz geplant, geleitet, gesichert, organisiert haben, in der BRD unter uns gelebt haben und Politik und Gesellschaft geformt haben…

    Dann geht dem Gedenken der Wille verloren, gegen die Ausgrenzung von Menschen zu kämpfen.

    Und es wundert dennoch, dass aus dem »Nie wieder«, der Hinweis auf »Nie wieder Krieg« entfernt wurde. Ohne den imperialistischen Drang des deutschen Kapitals nach Osten, keine Vernichtungslager Majdanek, Treblinka, Sobibor … oder eben Auschwitz-Birkenau.

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