Sonntag 18.08.19, 16:14 Uhr

50 Haushalte für Klimaschutz im Alltag gesucht 1


Wie Klimaschutz im Alltag aussehen kann, das können ab September Bochumer Haushalte im Projekt „Klimafreundlich leben in Bochum“ (KliBo) herausfinden. Hierzu werden Single- und Familienhaushalte, sowie WGs gesucht, die ein Jahr lang gemeinsam ihren persönlichen CO2-Fußabdruck verringern und damit ein Zeichen für Klimaschutz setzen wollen. Begleitet werden sie dabei von einem KliBo-Projektteam, das mit Beratungsangeboten und offenen Vernetzungstreffen zum Mitmachen inspirieren will.Die Auftaktveranstaltung findet am 18. September im Blue Square statt.
In der Einladung heißt es: Spätestens seit Bochum den Klimanotstand ausgerufen hat, ist klar: Klimaschutz betrifft auch die Stadt Bochum und seine Bürger/innen. Auch private Haushalte können durch einen klimafreundlichen Alltag einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. In Deutschland liegt der ökologische Fußabdruck pro Person bei 11,6 t CO2-Emissionen im Jahr. Die Ergebnisse des Pilotprojektes „Klimaneutral leben in Berlin“ (KLiB) zeigen, dass es dauerhaft möglich ist, Haushalte zur Erfassung und Reduktion ihrer Emissionen zu motivieren. Ein Jahr lang haben dort 100 Haushalte erfolgreich verdeutlicht, welchen Beitrag die/der Einzelne durch Verhaltensänderungen zum Erreichen der Klimaziele beitragen kann. (https://klimaneutral.berlin/presse/klib-in-der-presse/)
Klimarechner erfasst die eigene Treibhausgasbilanz
Im September startet nun auch das einjährige Projekt „Klimafreundlich leben in Bochum“, (KliBo), welches das Bochumer KliBo-Team im Pott realisieren will. Ziel des Projektes ist die eigenen CO2-Emissionen möglichst weit zu reduzieren und zu zeigen, dass Klimaschutz im Alltag möglich ist. Hierfür werden 50 Bochumer Haushalte gesucht, die versuchen wollen, ihren ökologischen Fußabdruck im Alltagsverhalten zu senken. Voraussetzung für die Teilnahme ist Neugier und Interesse am Klimaschutz, monatliche Erfassung der eigenen CO2-Emissionen mit dem Klimarechner des Umweltbundesamtes (UBA) und Übermittlung der Werte zur gemeinsamen Dokumentation an das KliBo-Team. Mit dem im Internet frei verfügbaren UBA-Klimarechner sollen für die Bereiche Energie, Heizen, Ernährung, Mobilität und Konsum durch die Angabe individueller Verbrauchs- und Nutzungswerte die jeweiligen Emissionen berechnet werden.
Damit sich die Haushalte untereinander austauschen können, werden mehrere Vernetzungstreffen im Laufe des nächsten Jahres angeboten. Hierzu werden Referent/innen eingeladen und Beratung von Expert/innen rund um das Thema Klimaschutz im eigenen Haushalt angeboten. Diese Treffen stehen allen am Klimaschutz Interessierten offen. Die Auftaktveranstaltung mit ausführlichen Informationen für interessierte Haushalte findet am 18. September von 18 – 20 Uhr im Blue Square statt.
Interessierte Bochumer Haushalte können sich derzeit mit einer kurzen Nachricht an umweltpsychologie.bochum@posteo.de unter Angabe der Haushaltsgröße anmelden.


Ein Gedanke zu “50 Haushalte für Klimaschutz im Alltag gesucht

  • Norbert Hermann

    Klassenkampf – Klimaklassen
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    Das Vorhaben klingt löblich. Es sind aber auch nur Seifenblasen. Der Ressourcen- und Energieverbrauch von Menschen hängt vom Einkommen ab und nicht vom Umweltbewusstsein.
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    „Gerade umweltbewusste Menschen verbrauchen überdurchschnittlich viel Energie.“ (1)
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    „Mehr Einkommen fließt allzu oft in schwerere Autos, größere Wohnungen und häufigere Flugreisen – auch wenn die Menschen sich ansonsten im Alltag umweltbewusst verhalten. Aber gerade diese ‚Big Points‘ beeinflussen die Ökobilanz des Menschen am stärksten. Der Kauf von Bio-Lebensmitteln oder eine gute Mülltrennung wiegen das nicht auf.“ So das Umweltbundesamt. (2)
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    „Ausgerechnet unter den Menschen, die sich für umweltbewusst halten, sind besonders viele mit einem hohen Energie- und Ressourcenverbrauch. Was erst mal unlogisch klingt, hat einen einfachen Grund: Die „Umweltbewussten“ haben in der Regel ein hohes Einkommen und geben entsprechend viel für Wohnen und Mobilität aus. Genau dafür geht aber der meiste Umweltverbrauch drauf.
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    Der Ressourcen- und Energieverbrauch von Menschen hängt vom Einkommen ab und nicht vom Umweltbewusstsein. (3)
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    „Grundsätzlich zeigen Studien aber, dass höhere Bildung und Einkommen mit dem ökologischen Fußabdruck einer Person korrelieren. … Dahinter steckt eine neuartige Klassentheorie, nach der sich heutige Gesellschaftsklassen nicht unbedingt durch Einkommen oder ihre Arbeit unterscheiden, wie z.B. bei Karl Marx. Stattdessen kristallisieren sich Emissionsklassen heraus – die auch sozialmetabolische Klassen genannt werden. “ (4)
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    „Ursächlich hierfür ist, dass Menschen mit höheren Einkommen in der Regel in größeren Häusern und Wohnungen leben sowie mehr Güter und Dienste konsumieren.“ (5)
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    Abhilfe bringt hier nur eine strenge Budgetierung des „ökologischen Fussabdrucks“ – unabhängig davon ob sich wer grössere Verschmutzungs- und Schädigungs“rechte“ kaufen könnte. Weil die Vermögenden und sonstwie Herrschenden sich das aber nicht gefallen lassen werden sie darüber einen blutigen „Verteilungskampf“ vom Zaun brechen – es hat schon angefangen. Sie wollen die Klimakrise so gut und so lange wie möglich „imperial“ überstehen auf Kosten der zutreffend so genannten „3. Welt“ und des grösseren Teils der Menschen im Norden der Weltkugel. Da hilft nix als sich mit allen zu Verfügung stehenden Mitteln zu wehren. Das hat auch schon angefangen.
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    (1) https://www.klimafakten.de/meldung/umweltbewusstsein-allein-fuehrt-nicht-zu-geringerem-energieverbrauch
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    (2) https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/wer-mehr-verdient-lebt-meist-umweltschaedlicher
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    (3) http://www.gruenes-blatt.de/index.php/2016-02:Einkommen_schl%C3%A4gt_Umweltbewusstsein

    (4) https://www.euractiv.de/section/energie-und-umwelt/interview/hat-unsere-gesellschaft-klimaklassen/
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    (5) http://www.denkwerkzukunft.de/index.php/aktivitaeten/index/OEF-Einkommen%20

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