„Ohne vorherige Beratung im Bochumer Rat oder in den Ausschüssen hat die Stadtverwaltung einen Vertrag abgeschlossen, durch den Straßenlaternen mit einer umfassenden Datensammel-Technologie ausgestattet werden“, kritisiert die Linksfraktion. Das sei durch Nachfragen des Linken Ratsmitglieds Horst Hohmeier auf der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte bekannt geworden. „Der Vertragsabschluss ohne vorherige Beratung verletzt Grundsätze der kommunalen Willensbildung und Mitbestimmung“, kritisiert Hohmeier. Weiter heißt es in der Mitteilung der Linksfraktion: »Es geht um ein Pilotprojekt der Stadt, der Stadtwerke und der Firma Innogy SE. Für zunächst einen Zeitraum von zwei Jahren sollen bestehende Straßenlaternen eine Sensorik erhalten, die unter anderem „Bewegungsströme“, also „Anzahl und Richtung von Passanten“ erfassen kann, wie es in einer Mitteilung der Verwaltung heißt. mehr…
Donnerstag 15.11.18, 11:47 Uhr
Bochum: Deins, meins, unsers? Innenstadt gemeinsam gestalten!
Das Netzwerk »Stadt für Alle« bittet darum alle ausgefüllten Unterschriftenlisten, die im Rahmen der Kampagne »Bochum: Deins, meins, unsers? Innenstadt gemeinsam gestalten!« gesammelt wurden, abschließend an das Netzwerk zu übergeben. Die Unterschriftenlisten können postalisch oder persönlich unter folgender Adresse übergeben werden: Offene Stadtversammlung, c/o Mieterverein Bochum, Hattingen und Umgegend e. V., Brückstraße 58, 44787 Bochum. Die Unterschriften-Kampagne war im August 2018 gestartet und endet am 15. November 2018. Noch Ende November soll das Ergebnis bekannt gegeben werden.
Vereinbart ein Vermieter beim Verkauf eines Hauses mit dem Käufer ein lebenslanges Wohnrecht für die Mieter, so handelt es sich um einen „Vertrag zugunsten Dritter“, der den Mietern eigene Rechte gegenüber dem Käufer als neuem Vermieter einräumt und insbesondere eine von diesem ausgesprochene Kündigung ausschließt. Das hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe heute in 3. und letzter Instanz in einem Fall aus Bochum entschieden. Ein Gerther Ehepaar, dem trotzdem gekündigt wurde, kann damit endgültig wohnen bleiben. mehr…
Mittwoch 14.11.18, 13:19 Uhr
SchülerInnen der Erich Kästner-Schule zur Reichspogromnacht:
Schülerinnen und Schüler der Erich Kästner-Schule erinnerten am 9. November 2018 auf der zentralen Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht am Dr.-Ruer-Platz an die Geschehnisse damals in Nazi-Deutschland. Es war beeindruckend, wie die Theater AK der Schule das Thema aufbereitet hat. Faschistische Positionen wurden demokratischen Werten gegenübergestellt, Popmusik konstrastierte rassistische Einstellungen, gegensätzliche Modelle skizzierten, wie unsere Gesellschaft am 100. Jahrestag der Reichspogromnacht aussehen könnte. Ohne die Musikbeiträge verliert die Darstellung an Eindringlichkeit. Es lohnt trotzdem die Texte der Vorstellung zu lesen. mehr…
Die rund 7.700 Betriebe in Bochum müssen nur äußerst selten mit einer Arbeitszeit-Kontrolle der Behörden rechnen. Das kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und schreibt: »Nach NGG-Angaben führte die Arbeitsschutzverwaltung Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr landesweit lediglich 1.955 Kontrollen zur Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes durch. Dabei deckten die Beamten 1.621 Verstöße auf. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Prüfungen um sieben Prozent zurück. Dies ergibt sich aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Linken, Susanne Ferschl. Das Schreiben liegt der Gewerkschaft vor. mehr…
Die Bundeswehr war wie selbstverständlich dabei, als heute an der Bochumer Hochschule Karrieremöglichkeiten in verschiedenen Firmen vorgestellt wurden. Der Oberbürgermeister Thomas Eiskirch fungierte als Schirmherr dieses “Career-Dayâ€. Vor den Eingängen verteilte das Friedensplenum ein Flugblatt gegen das “Werben fürs Sterbenâ€. Die Studentinnen und Studenten zeigten viel Interesse daran. Ganz anders reagierte der Herr, der sich auf Nachfrage als Norbert Dohms, Dezernent der Hochschule, vorstellte. Er wies das Friedensplenum kurzerhand vom Gelände. Die Bundeswehr sei eine öffentliche Einrichtung, die eingeladen sei und er könne nicht dulden, dass (draußen) Flugblätter gegen sie verteilt würden. Mahnungen gegen Krieg und Gewalt erschienen dem Leiter des Dezernats “Kommunikation, Innovation, Transfer†offensichtlich als unberechtigt. Wenig kommunikativ, wenig tolerant, wenig demokratisch gebrauchte er einfach seine Macht. Es schien sein Gewissen nicht zu belasten, dass seine Studentinnen und Studenten als Kanonenfutter oder als Steuerpersonal für Panzer und Drohnen angeworben werden.
Die Beratungsstelle für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans*Menschen des Vereins Rosa Strippe lädt zu zwei Kooperationsveranstaltungen für ältere Menschen ein. Kooperationspartnerin ist das Frieda-Nickel Seniorenzentrum in Bochum-Langendreer. Damit erweitert der Verein seine kommunale Zusammenarbeit mit Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren und schreibt: »Auftakt ist am Montag, dem 19. 11. um 15.30 Uhr mit dem Dokumentarfilm „Endlich so leben, wie ich will“. Ort der Aufführung ist das Frieda-Nickel-Seniorenzentrum im Luchsweg 33 in Bochum-Langendreer. Der Film wurde im vergangenen Jahr uraufgeführt. Er ist entstanden aus einer Zusammenarbeit des Arbeitskreises offene Seniorenarbeit unter dem Dach der Kreisgruppe Bochum des Paritätischen und wurde gefördert aus Mitteln der Lotterie Glücksspirale. mehr…
Bisschen politisch mal werden! Mit dieser Aufforderung riefen die Ruhrpoeten zum 4. Ruhrgebiets-Literaturwettbewerb auf und erhielten zahlreiche Einsendungen. Nun gehen sie mit den Gewinnertexten, der Anthologie und weiteren Texten aus dem Wettbewerb auf Lesetour und machen am Dienstag, den 20. November um 19 Uhr Station im Bahnhof Langendreer. Zwei Sprecher*innen leihen den Texten ihre Stimme, begleitet werden sie vom Musiker Max Kühlem. Durch die Veranstaltung führt ein Ruhrpoet.
Eintritt 8 €, VVK und erm. 5 €
Die Initiative Langendreer/Werne gegen Nazis lädt am Mittwoch, den 21.11. um 19 Uhr im Naturfreundezentrum, Alte Bahnhofstr. 175 zu einer Veranstaltung mit dem Titel „Meine Geschichte – Geflüchtete berichten“ ein: »Ali ist aus Somalia, Danesh aus Afghanistan und Nour aus Syrien. Alle drei leben heute hier bei uns in Bochum. Sie haben ganz unterschiedliche Erfahrungen und Hintergründe – aber alle mussten sie sich schweren Herzens auf den Weg machen, ihre Familie, ihr Land und ihre gewohnte Umgebung verlassen. Wir wollen ihre Geschichte hören und verstehen, warum sie geflohen sind, was sie auf der oft lebensgefährlichen Flucht erlebten und wie es ihnen heute hier bei uns geht. Hohe und undurchlässige Mauern um Europa sind mörderisch und menschenverachtend. Die sicheren Herkunftsländer sind nicht sicher. Abschottung ist keine Lösung. Zuhören, verstehen, gemeinsam leben und die Zukunft gestalten, das ist der Weg, den zum Glück viele Menschen auch im Bochumer Osten gehen wollen. Dazu will unsere Veranstaltung einen Beitrag leisten.«
Montag 12.11.18, 20:20 Uhr
Kritische Begleitung des European Balcony Projekts
Am 10. November fand das von der Stadt Bochum mitgetragene „European Balcony Project“ in Bochum statt. Der Demonstrationszug startete am Platz des europäischen Versprechens an der Christuskirche und endete am Schauspielhaus. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch eine Rede des Oberbürgermeisters Eiskirch. Diese Gelegenheit nutzten Aktivist*innen der Seebrücke Bochum gegen das Sterben an den Außengrenzen der EU ein Zeichen zu setzen und die Veranstaltung kritisch zu begleiten. Mit einem Transparent mit der Aufschrift „Shame on you, Europe“ und Plakaten zu den Toten im Mittelmeer und an der EU-Außengrenze wurde deutlich gemacht, welche tödlichen Folgen die Abschottungspolitik der hier gefeierten Europäischen Union hat. Von den Künstler*innen und Initiator*innen erhielten die Protestierenden positive Rückmeldungen. Oberbürgermeister Eiskirch hingegen setzte sein Schweigen zu den Protesten der Seebrücke Bewegung in Bochum auch an diesem Tag fort. Wer bei Seebrücke Bochum aktiv sein möchte: Das nächste Treffen findet am kommenden Donnerstag, 15. November um 19 Uhr bei Botopia statt.
Am Sonntag, den 18.11., um 17.00 laden Bahnhof Langendreer und endstation.kino zu einer Comic-Lesung in den Kino-Saal ein. Die Comic-Autorin Katja Klengel stellt ihr neu erschienenes Buch „Girlsplaining“ vor. Katja Klengel thematisiert darin Sexismus, Körpernormen und gesellschaftliche Rollenklischees. Sie verarbeitet dabei auch popkulturelle Referenzen, wie z.B. Harry Potter und Raumschiff Enterprise. Die Szenen drehen sich um Fragen wie: Warum haben wir vor dem Wort „Vulva“ mehr Angst als vor „Voldemort“? Müssen wir uns wirklich für unsere Körperbehaarung schämen? Wieso werden im Schulunterricht hauptsächlich männliche Autoren gelesen? mehr…
Vom 21. bis 25. November 2018 bricht das blicke filmfestival des ruhrgebiets mit seiner 26. Ausgabe ein neues Vierteljahrhundert an und schreibt: »Nach dem Tod des Co-Leiters Wolfgang Kriener im Januar musste sich das Team neu aufstellen. Es hat sich erweitert, wurde diverser. Veränderungen und ein neues Erscheinungsbild standen auf der Tagesordnung. Trotzdem ist blicke seinem Profil und dem Ruhrgebiet treu geblieben. Und so gilt auch für die 26. Ausgabe: blicke ist ein Festival für Video- und Medienkunst mit einem Fokus auf filmische Qualität und einem Herzen für Experimentelles, bietet Künstler*innen eine Bühne im Ruhrgebiet und dem Ruhrgebiet eine Palette frischer Blicke in die Arbeiten aktueller, relevanter und junger Künstler*innen. Installationen und Filmgespräche sorgen für ein lebhaftes Erlebnis, auch wenn das Licht im Kinosaal wieder angeht. mehr…
Montag 12.11.18, 12:30 Uhr
Zentrale Veranstaltung der Initiative "Aufstehen" in NRW
Die Initiative „Aufstehen“ lädt unter dem Motto „Aufstehen für eine neue soziale Demokratie“ am Mittwoch, den 14. November, um 19 Uhr im Jahrhunderthaus, Alleestr. 80 zu ihrer ersten zentralen Veranstaltung in NRW sein: »Von Aufstehen werden die Initiatoren Sahra Wagenknecht, Fraktionsvorsitzende Die Linke im Bundestag, Ralf Köpke, Geschäftsführer des DGB, Susi Neumann, Gewerkschafterin und SPD-Mitglied, Sevim Dagdelen, stellvertretende Fraktionsvorsitzende Die Linke im Bundestag, Andreas Nölke, Professor für Politikwissenschaften der Universität Frankfurt und Autor, sowie Jochen Bauer, Personalrat und GEW Landesvorstand, sprechen. Außerdem werden die Musiker der Gruppe „bots“ die neue Version ihres Hits „Aufstehn“ uraufführen.«
Die Initiative Religionsfrei im Revier lädt am Montag, den 19. 11. um 20 zu einem Vortrag und anschließender Diskussion mit Dr. Michael Shermer im Bahnhof Langendreer ein. Der Titel seiner Veranstaltung: „Why People Believe Weird Things“. Die Veranstaltungsankündigung: »Warum sehen Menschen die Jungfrau Maria auf einem Toastbrot oder hören teuflische Kodierungen in „Stairway to Heaven“? Michael Shermer zeigt, mittels Videos und Musik, wie wir uns dazu bringen, etwas zu glauben – und die Tatsachen zu ignorieren. Der US-amerikanische Psychologe und Wissenschafts-journalist Dr. Michael Shermer ist Gründer der Skeptics Society, Herausgeber des Magazins SKEPTIC, Kolumnist in der Scientific American (dt. Spektrum der Wissenschaft) und Verfasser vieler grundlegender Werke rund um die Unterscheidung zwischen Glauben und Wissen. Er hat sich besonders als Kritiker des Kreationismus und der Holocaust-Leugnerszene einen Namen gemacht. mehr…
Im Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus findet am Mittwoch, den 14. 11. um 19 Uhr eine Veranstaltung mit Kira Rudolph zum Thema „Feminismus zwischen Antisemitismus und notwendiger Gesellschaftskritik“ im Sozialen Zentrum statt. In der Ankündigung heißt es: »Der Feminismus hat ein Problem und das heißt Antisemitismus. Nicht erst seitdem die Queer-Theoretikerin Judith Butler, 2012, unter Protesten des Zentralrats der Juden, mit dem Theodor-W.-Adorno-Preis ausgezeichnet wurde, gibt es Uneinigkeit in der Frage, inwiefern im Feminismus antisemitische Denkmuster reproduziert werden: vom Vorwurf „die Juden“ hätten das Ende des Matriarchats zu verantworten, über die Schuldlosigkeit deutscher Frauen an der Schoah, bis zur Konstruktion Israels als Manifestation der patriarchalen Ordnung.
Obskure Ideen, die die Vorstellung einer jüdischen Weltverschwörung als Feind im feministischen Kampf befeuern, ziehen sich bis heute durch die Geschichte des Feminismus. mehr…