Die Stadt Bochum hat das Zwangsversteigerungsverfahren für das besetzte Haus in der Herner Straße 131 eingestellt. Wie die Pressestelle der Stadt auf Anfrage mitteilte, sind die Schulden bei der Stadt beglichen worden. Das bedeutet, dass das Haus mit größter Wahrscheinlichkeit verkauft worden ist. Die GLS-Bank bestätigte gegenüber bo-alternativ.de, dass sie das Haus nicht gekauft hat. OB Eiskirch hatte in der letzten Woche schon angedeutet, dass die Stadt sich nicht in der Frage engagieren will. Am morgigen Dienstag findet um 15 Uhr vor dem Rathaus eine Kundgebung vor dem Rathaus statt, mit der zur Solidarität mit den BesetzerInnen aufgerufen wird.
Sonntag 18.06.17, 17:29 Uhr
Über 1000 Liter griechisches Öl für Bochum und das Ruhrgebiet bestellt
Am Samstag, den 1. Juli und am Sonntag, den 2. Juli verteilt die Hellas Solidarität im Alsenwohnzimmer und im Gemeinschaftsgarten „Alsengarten“ mehr als 1.000 Liter Olivenöl, die als Solidaritätsinitiative in Griechenland bestellt wurden. Im Schreiben an die BestellerInnen heißt es: »Das geht runter wie Öl ‒ Ihr habt über 1000 Liter bestellt! Gerade wird es in Griechenland in Kanister und Flaschen abgefüllt und tritt dann die Fahrt über Italien nach Bochum an. Viele haben uns in ihren Bestellmails auch geschrieben, wie sehr sie unsere Initiative begrüßen und dass sie die griechischen Olivenölbauern nachhaltig unterstützen möchten. Wir haben dieses Feedback nach Griechenland weitergegeben: Die Freude und der Dank über unsere deutsch-griechische Solidaritätsinitiative sind dort wirklich riesengroß! mehr…
Samstag 17.06.17, 23:45 Uhr
Aufruf zur Kundgebung am Dienstag, 20. 6., 15 Uhr am Rathaus
»Seit dem 19. Mai wird ein leerstehendes Wohn- und Geschäftshaus an der Herner Straße besetzt. Diese Aktion wurde begonnen, um die widersprüchliche Situation in Bochum zu kritisieren, die wir wie folgt zusammenfassen: Einerseits haben wir mit zirka 7500 Wohnungen eine übermäßig hohe Leerstandsquote, andererseits wird für bestimmte Gruppen von Bürger*innen die Wohnungssuche zunehmend schwieriger. Seien es Betroffene von Erwerbslosigkeit, Geflüchtete oder Studierende. Gleichzeitig besteht die Gefahr von Verdrängung durch „Aufwertung“ von Quartieren und repressiver „Sozialpolitik“, z.B. durch Zwangsräumungen. mehr…
Treffpunkt Asyl lädt am Samstag, den 24. Juni um 18 Uhr im Bahnhof Langendreer zu einem Informations-Abend zu Abschiebungen nach Afghanistan ein: »Seit 40 Jahren herrscht Krieg in Afghanistan, und Millionen Menschen sind auf der Flucht im Land selber, in den Nachbarländern und einige schaffen es auch bis Europa. In Deutschland sinkt die Anerkennungsquote drastisch für geflüchtete AfghanInnen, obwohl die Situation in ihrem Herkunftsland stetig schlechter wird. Einige Geflüchtete der Gruppe Nedaje Afghan (Afghanischer Aufschrei) werden als ZeitzeugInnen über ihr Leben und die erlebte Gewalt in Afghanistan berichten. Sie werden aus ihrer eigenen Perspektive politische Hintergründe und Fluchtursachen skizzieren und begründen, dass ihre Abschiebung nach Afghanistan Tod und Elend bedeuten würde.«
Günter Gleising, Vorsitzender der Bochumer VVN – BdA und Ratsmitglied der Sozialen Liste hat ein Buch über den Anteil der Wirtschaft an der Errichtung der Nazidiktatur, der Aufrüstungs- und Kriegspolitik im Ruhrgebiet 1925-1945 veröffentlicht. Der Titel: Verbrechen der Wirtschaft. In der Ankündigung des Buches im Ruhr Echo Verlag heißt es: Die Ausgangsfragestellungen: Wie war es möglich, dass Hitler und seine Nazipartei innerhalb weniger Jahre von einer politischen Splittergruppe zu einer politisch einflussreichen Kraft werden konnten? Wie war es möglich, dass Hitler schließlich Anfang 1933 die Reichskanzlerschaft angetragen werden konnte? Wie war es möglich, dass das faschistische Regime an der Macht innerhalb von 6 Jahren in der Lage war, einen Krieg zu führen und halb Europa zu unterjochen? Wie war es möglich, dass die größten Teile des deutschen Volkes Hitler auch dann noch folgten, als die Niederlage deutlich zu erkennen war? mehr…
Am 7. und 8. Juli findet in Hamburg das G20-Treffen der RegierungschefInnen von 20 Staaten statt. Hiergegen gibt es zahlreichen und massiven Protest. Am kommenden Wochenende gibt es in Bochum zwei Vorbereitstreffen auf diese Proteste. Im Sozialen Zentrum wird, wie an dieser Stelle bereits berichtet, am Freitag Abend und am Samstag tagsüber in Vorträgen und Workshops für die Aktionen vom 5. – 8. Juli mobilisiert. Näheres. Die Bochumer Greenpeace lädt für Samstag um 12 Uhr im Westpark zum gemeinsamen Gestalten von Protest-Bannern in den Westpark für eine Aktion bereits am 2. Juli in Hamburg ein. mehr…
Donnerstag 15.06.17, 13:12 Uhr
IG Metall diskutiert Ergebnisse ihrer Beschäftigtenbefragung
Die IG Metall Bochum berichtet über eine Arbeitszeitkonferenz, an der über 50 Betriebsräte teilnahmen: »Auf der Tagung wurden die Ergebnisse der IG Metall-Beschäftigtenbefragung aus den Geschäftsstellen Dortmund und Bochum-Herne präsentiert, an der sich aus den beiden Geschäftsstellen insgesamt 4.490 Beschäftigte aus 69 Betrieben beteiligt haben. In der Konferenz wurden die Ergebnisse und die sich daraus ergebenden Handlungsfelder und Forderungen diskutiert. Im Resümee konnte Volker Strehl, Zweiter Bevollmächtigter der Geschäftsstelle Bochum-Herne, festhalten, dass »Beschäftigte mit Tarifvertrag und starken Betriebsräten deutlich verlässlichere Regelungen zur Arbeitszeit haben, die zu höherer Zufriedenheit mit der Arbeitszeit führen“. mehr…
Die Bochumer Marketing GmbH hat gestern Abend mit ihrem Projekt UniverCity Bochum vor dem noch im Bau befindlichen Rotunde-Gebäude eine Veranstaltung durchgeführt. Der anspruchsvolle Titel: “Stadtexperimentierraum: (Frei-)Räume für Freie Szenen: Goldene Zeiten oder Tanz um die Goldene Ananas?†Die BesetzerInnen der Hernerstraße hatten angekündigt, dass sie den dort auf dem Podium sitzenden Oberbürgermeister zwingen wollen, sich endlich zu ihrer Besetzung zu äußern. Das tat er dann auch, indem er zu Beginn der Veranstaltung eine Erklärung abgab. Demnach hat es gestern erstmals in der Stadtspitze ein Gespräch über das Thema gegeben und nächste Woche soll eine zweite Gesprächsrunde noch vor dem Zwangsversteigerungstermin folgen. Hier soll die Situation geprüft und vor allem wohl abgewartet werden. Erst dann soll auch mit den BesetzerInnen geredet werden. mehr…
Am Donnerstag, den 15. Juni ist der Open Air Tag der BoBiennale auf dem Springorum Radweg zwischen Glockengarten dem Prinzregenttheater. Zwischen 12.00 und 18.00 Uhr sind auf der ehemaligen Bahntrasse Installationen und Performances zu entdecken: An den Bänken längs des Radwegs sind Filmstationen eingerichtet, wo Besucher via Smartphone Kurzfilme empfangen und ansehen können. In Guckkästen, die an Vogelhäuser erinnern, werden Videoloops abgespielt und an der Hörstation „Das grüne Haus“ können mittels Smartphone Hörgeschichten empfangen und angehört werden. mehr…
Die örtliche IG BAU schreibt: »Rund 3.310 Gebäudereinigerinnen und Fensterputzer gibt es in Bochum. In Schulen und Altenheimen, in Büros und Fabriken machen sie einen sauberen Job. Meistens dann, wenn es keiner mehr sieht – spät abends oder früh morgens. Zum Internationalen Tag der Gebäudereinigung am kommenden Donnerstag (15. Juni) fordert sie faire Arbeits- und Lohnbedingungen und mehr Anerkennung für die Beschäftigten der Branche. „Alle, die Bochum sauber halten, haben Wertschätzung für ihre Arbeit verdient. Sie machen einen Knochenjob. Büros, Flure, Fenster … und Toiletten zu putzen, ist harte Arbeit“, sagt Gabriele Henter. mehr…
Das DDR-Kabinett-Bochum lädt am Freitag, den 23. Juni 2017 um 19:00 Uhr im DIDF-Zentrum, Rottstr. 30, zu einer öffentlichen Buchvorstellung und Diskussion ein. Es geht um das Buch „Im Namen des Volkes – Ermittlungs- und Gerichtsverfahren in der DDR gegen Nazi- und Kriegsverbrecher“. Referent ist Dieter Skiba, einer der Autoren des Buches, der im Ministerium für Staatssicherheit Leiter der Hauptabteilung für die Aufklärung von Nazi- und Kriegsverbrechen war. In der Ankündigung heißt es: »Noch immer sitzt man in Deutschland über Nazitäter zu Gericht. Seit über siebzig Jahren. Die ersten Verfahren fanden im Sommer 1945 statt. Die Strafverfolgung von Kriegsverbrechern und KZ-Mördern ist inzwischen selbst Geschichte. In Amsterdam wurde sie erforscht.
Prof. Rüter und sein Team dokumentierten in 63 Bänden die Strafprozesse in Europa. Mit seiner Unterstützung und in jahrelanger akribischer Arbeit entstand das hier vorliegende Kompendium. Erstmals werden in einem Band sämtliche Ermittlungs- und Gerichtsverfahren gegen Nazi- und Kriegsverbrecher von 1945 bis 1989 in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR aufgelistet, die Tötungsverbrechen betrafen. Dieter Skiba und Reiner Stenzel arbeiteten seit den 60er Jahren selbst als Ermittler. Sie sind sachkundig und legen hier ein Standardwerk vor, auf das man noch in Jahrzehnten zurückgreifen kann.«
Die grüne Ratsfraktion stellt sich hinter die Forderung der HausbesetzerInnen in der Herner Straße 131, dass die Stadt die Zwangsversteigerung der Immobilie aussetzen soll. Der Fraktionsvorsitzende Manfred Preuß erklärt dazu: „Die engagierten AktivistInnen sollten die Gelegenheit bekommen, über das Nutzungskonzept hinaus auch Ideen auszuarbeiten und vorzustellen, wie ein wirtschaftlich tragfähiges Fundament für die Nutzung des Hauses aussehen kann.“
Die DGB-Jugend Bochum unterstützt die Forderung der Besetzer_innen der Herner Straße, den Leerstand in Bochum zu beenden. Bei ihrer Sitzung vergangenen Donnerstag hat der Stadtjugendausschuss Bochum, der sich aus den Gewerkschaftsjugenden der DGB-Gewerkschaften zusammensetzt, die Unterzeichnung der Stellungnahme des Netzwerks „Stadt für alle“ einstimmig beschlossen. Saida Ressel, Jugendbildungsreferentin des DGB für die Region dazu: „Es ist natürlich ein drastisches Mittel Häuser zu besetzen, aber wir als Der DGB-Stadt-Jugend-Ausschuss haben auch Verständnis dafür. Es muss sich endlich etwas tun in Bochum. Viele, insbesondere junge Menschen wie Azubis, Studierende und junge Familien, finden in Bochum keine bezahlbare Wohnung. Gleichzeitig stehen 7.000 Wohnungen leer. Das kann doch nicht sein.“ mehr…
Das Projekt UniverCity Bochum von der Bochumer Marketing GmbH lädt am morgigen Dienstag, 13. 6. um 19.30 Uhr zu einer Diskussion in der Rotunde mit dem Oberbürgermeister ein. Der Titel: „Stadtexperimentierraum: (Frei-)Räume für Freie Szenen: Goldene Zeiten oder Tanz um die Goldene Ananas?“ Die BesetzerInnen der Herner Straße 131 twittern: „OB Eiskirch wird da sein – ihr auch? Kritische Fragen bitte!“ Die Veranstaltungsankündigung: »Wer braucht eigentlich wen: die Stadt die Kreativen oder die Kreativen die Stadt? Und wer sind diese Kreativen, die Freie Szene, die Off-Kultur, die subkulturelle Boheme? Vielleicht ist die vielbesungene Kreativwirtschaft am Ende nur ein ziemlich wilder Haufen ästhetischer und ökonomisch sehr different aufgestellter Individuen. Vielleicht auch nicht. In jedem Fall ist sie, glaubt man denn den akademischen Theoretikern und Politikern, ein wichtiger Teil der Stadtgesellschaft. mehr…
Montag 12.06.17, 09:07 Uhr
Bochumer Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit:
Das Bochumer Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit fordert die Stadt Bochum auf, die Zwangsversteigerung des besetzten Hauses in der Herner Straße 131 auszusetzen und sich endlich selbst um die zahlreichen Leerstände in der Stadt zu kümmern: »In Bochum stehen nach offiziellen Angaben immer noch über 7.500 Wohnungen leer, während seitens der Stadt keine Handlungsansätze erkennbar sind, die Anzahl der Leerstände zu verringern. Insbesondere hat die Stadt bisher alle Aufforderungen, eine Zweckentfremdungssatzung nach Dortmunder Vorbild zu erlassen, ignoriert. Als Zweckentfremdung von Wohnraum gilt Abriss, Umnutzung in Gewerbe, aber auch Leerstand, der mehr als sechs Monate andauert. Eine Satzung könnte diese Zweckentfremdung unter Genehmigungsvorbehalt der Kommune stellen und Verstöße mit einem Bußgeld ahnden. mehr…