Manfred Böll liest u. a. Texte von Robert Gernhardt: "Mein liebes Kind, wir wollen dich befreien. Das heißt: Wir müssen dich zuvor beschießen."
Manfred Böll spielt seit 26 Jahren am Schauspielhaus Bochum. In Österreich geboren, studierte er am Mozarteum in Salzburg. Es folgten viele Engagements an deutschen Bühnen und zahlreiche Rollen in Film und Fernsehproduktionen. Mit seiner eindringlichen Stimme ist er als Rezitator bei Orchesterkonzerten und Soloprogrammen gefragt. Seine Stimme schallte vom Balkon des Schauspielhauses: „Wir sind Bochum – Nazis sind es nicht“, als der letzte größere Nazi-Aufmarsch vor einigen Jahren durch die Stadt zog. Dem Bochumer Friedensplenum ist es gelungen, ihn am morgigen Montag zur Mitwirkung an der Veranstaltung des Friedensplenums und des DGB anlässlich des Antikriegstages zu gewinnen. Er liest Texte von Andreas Gryphius, Karl Kraus, Georg Trakl, Bertolt Brecht, Erich Kästner, Ernst Wilhelm Borchert, Robert Gernhardt und Ernst Jandl.
Sonntag 31.08.14, 17:19 Uhr
Bahnhof Langendreer, Dienstag, den 2. Sept, um 20:00 Uhr
MOH! KOUYATÉ - "T'en vas pas, ça va pas!" [official video]
Anfang August musste wegen einer Unwetterwarnung das Konzert mit Mariama & Moh! Kouyaté aus der Reihe funkhaus europa Odyssee abgesagt werden. Im Sonnenschein vor den verschlossenen Toren der Freilichtbühne Wattenscheid gaben die MusikerInnen ein spontanes Unplugged-Konzert, das begeisterte. Am kommenden Dienstag, den 2. September, wird das ganze Konzert im Bahnhof Langendreer (Halle) nachgeholt! Einlass ab 19:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Das 1946 von Bertolt Brecht geschriebene Gedicht DER KRIEG IST GESCHÄNDET WORDEN ist von Annette Schnoor für die aktuelle Inszenierung des IG-Metall-Chores Chorrosion zum Antikriegstag 2014 fortgeschrieben worden:
„Wie ich höre, haben die Think-Tanks den Ausweg gefunden. Der Krieg ist rehabilitiert, er behütet die Menschenrechte und bombt für Emanzipation. Sein Format Ist modern und geeignet für Public Viewing und versammelt am Bildschirm sogar jenes Weiße Haus, dem doch so schnell Nichts Neues zu bieten. Die besseren Kreise, so heißt es, sind angetan Von der moralischen Höhe der Drohnen und ihrem Niederschlag in der Bilanz“
Die Aufführung von Chorrosion ist am Montag, den 1. September um 19.30 Uhr in der Rotunde zu sehen und zu hören. Der DGB und das Friedensplenum laden ein. Der Eintritt ist frei.
SAG NICHT WER DU BIST - Xavier Dolan - Offizieller Trailer Deutsch HD
Vom 1. bis 3. September (Mo-Mi) jeweils um 21:00 Uhr zeigt das Kino Endstation den neuen Film von Xavier Dolan „Sag nicht, wer du bist!“ in der französischsprachigen Originalfassung mit Untertiteln. „Der Mais ist im Oktober messerscharf…“ Näheres.
Der Betriebsrat der Bochumer Opel-Werke hat ein Flugblatt mit „Infos zum Sozialtarifvertrag“ an die Belegschaft verteilt. Zum Thema Abfindungen wird festgestellt, „dass viele von Opel vorgelegte Berechnungen nicht stimmen“. Der Flyer endet mit der Aufforderung: „Eure Pflicht: Sorgt dafür, dass Ihr gesund bleibt! Gesundheit wird für die Zukunft ein besonders hohes Gut sein.“ Da wird wahrscheinlich so mancher Beschäftigte auf die Idee kommen, zum Arzt zu gehen und einen Gesundheits-Check machen zu lassen.
Die neue Fraktion Die Linke im Rat der Stadt Bochum stellt sich „mit einem kleinen Empfang den Bochumer Verbänden, Vereinen, Initiativen und Organisationen vor“. Am Donnerstag, den 4. September soll ab 16:00 Uhr in einer Talkrunde mit den Bochumer AkteurInnen diskutiert werden, was sie von einer linken Ratsarbeit erwarten und wie eine gegenseitige Unterstützung ausgestaltet werden kann. „Um einen wirklichen Politikwechsel in Bochum zu erreichen, müssen sich die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse grundlegend verändern. Immer mehr Menschen werden von der herrschenden Politik ausgeschlossen und ziehen sich aus vielen Bereichen des gesellschaftlichen Engagements frustriert zurück. Dies spiegelt sich auch in der seit Jahren sinkenden Wahlbeteiligung auch auf kommunaler Ebene wider. Wir wollen dazu beitragen, dass aus passivem Unmut aktive Gegenwehr wird“, erklärt die Fraktionsvorsitzende der Bochumer Linken, Sevim Sarialtun. mehr…
Am Montag erscheint die Septemberausgabe des sozialen Straßenmagazins bodo. Unter anderem mit Reportagen aus der Dortmunder Nordstadt und dem Bochumer Westend, einem Besuch im Frauenhaus, einem Porträt des Ruhrgebiets-Exilanten Stefan Stoppok und einem Interview mit der Initiative „Recht auf Stadt Ruhr“. Die Ankündigung der bodo-Redaktion: »Stefan Stoppok hat Hoffnung für das Ruhrgebiet. Die Gleichung: Günstige Mieten plus Subkultur – „Vielleicht muss eine Gegend ganz am Boden sein, damit etwas ganz Neues entstehen kann.“ mehr…
Am gestrigen Donnerstag folgten ca. 90 Interessierte der Einladung der Bochumer Wohlfahrtsverbände zur Auftaktveranstaltung des „Netzwerk Inklusion in Bochum“ in das Haus der Begegnung. Bis März 2015 wird es vier Folge-Workshops geben, in denen an den Themen Wohnen, Arbeit‚ Barrierefreiheit und Bildung intensiv gearbeitet werden soll. Die erste dieser „Zukunftswerkstätten“ (Thema „Wohnen“) findet am 22.09.2014 um 17 Uhr im Haus der Begegnung statt. Die Pressemitteilung der VeranstalterInnen im Wortlaut: mehr…
Am Freitag, dem 12. 9. um 19.00 Uhr findet im Seniorenbüro Ost, Hohe Eiche 12 in Bochum-Langendreer ein Vortragsabend statt, der sich mit der Lebenssituation von schwulen Männern in der Zeit der jungen Bundesrepublik beschäftigt. In der Einladung heißt es: »Schätzungen gehen von 5.000 bis 15.000 Homosexuellen in den Konzentrationslagern während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft in Deutschland zwischen 1933 und 1945 aus. Sehr viele wurden dort ermordet. Außerdem wurden mehr als 50.000 Männer mittels des von den Nationalsozialisten verschärften § 175 verurteilt.
Nach 1945 setzte sich auch die juristische Verfolgung bis 1969 in der Bundesrepublik unvermindert fort. Erst 1969 wurde die nationalsozialistische Fassung des §175 entschärft und einvernehmliche Beziehungen zwischen erwachsenen Männern damit straffrei. Im Jahr 1994 wurde der § 175 im Zuge der Wiedervereinigung insgesamt aufgehoben.
Schwule Männer, die in den 1950er und 1960er Jahre erwachsen wurden, wurden durch den §175 bedroht. Er verhinderte selbstbestimmtes Leben und Lieben. Diese Abendveranstaltung zeichnet Lebenswege schwuler Männer in der repressiven und stigmatisierenden bundesrepublikanischen Gesellschaft bis 1969 nach.
Referent des Abends ist Dr. Gottfried Lorenz aus Hamburg, Jahrgang 1940, Studium der Geschichte, Germanistik, Soziologie und Skandinavistik. Staatsexamen und Promotion. Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Bonn; bis Februar 2005 Tätigkeit als Studiendirektor in Holstein. Er veröffentlichte u.a. Bücher zur Geschichte von Homosexuellen in Hamburg vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Gemeinsam mit Ulf Bollmann und Bernhard Rosenkranz begründete er das Projekt „Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer“.
Der Abend ist eine Veranstaltung der Paritätischen Akademie NRW in Kooperation mit: Rosa Strippe e.V., Deutsches Rote Kreuz Kreisverband Bochum e. V. – Integrationsagentur – Seniorenbüro.«
Die VVN – BdA hat eine neue Ausgabe ihrer Antifaschistischen Bochumer Blätter (AAB) veröffentlicht. Zum Inhalt schreibt die VVN: »Sind wir 1914 alle Schlafwandler gewesen? Sind wir damals hineingeschlittert? Mit den neuen oder auch ganz alten Interpretationen zum 1. Weltkrieg setzt sich Günter Gleising in seinem Beitrag „Urkatastrophe oder Imperialistischer Krieg?“ auseinander. Er beleuchtet da vor allem die lokalen Ereignisse, die auch in Gesamtdarstellungen oft sorgsam ausgespart werden: Antikriegsbewegung im Krieg, Zwangsarbeit schon damals auch in Bochum, steigende Dividenden auch der Bochumer Konzerne, Hunger und Streiks im Krieg – und das alles mit Bezug auf Bochum. Auch der 1917 zum Ehrenbürger der Stadt Bochum gemachte Hindenburg äußert seine vernichtende Meinung zu Streikenden. Kürzere Beiträge beschäftigen sich mit der Ermordung Ernst Thälmanns, dem Antikriegstag, einem Stadtrundgang zum Faschismus mit einer Schulklasse in Langendreer. Aktuelle Nachrichten der VVN-BdA ergänzen die Ausgabe.« Die AAB als PDF-Datei.
Am Samstag, den 6.9. bietet die Bochumer Geschichtswerkstatt einen ca. 2-stündigen Stadtrundgang zum Thema „Bochum in der NS-Zeit“ an und schreibt dazu: »Es wird während dieses Stadtrundgangs an den Widerstand gegen das NS-Regime in Bochum erinnert sowie über das Ausmaß und die Organisierung der Verfolgung und Vernichtung von Nazi-Gegnern, Juden und Sinti und Roma informiert. Wir machen u. a. Station vor den ehemaligen Standorten der Gewerkschaftshäuser, am Apolonia Pfaus-Park und am Standort der alten Synagoge. Weitere Stationen sind das ehemalige Polizeipräsidium an der Uhlandstr. und der Springerplatz. mehr…
Auch wenn die Arbeitslosenzahlen in der Stadt im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind, ist die Gesamtsituation für den DGB weiterhin weit von einer Vollbeschäftigung entfernt. „So bleiben die zahlenmäßigen Rückgänge im Promillebereich und die Situation für die Langzeitarbeitslosen verfestigt sich weiterhin. Rund dreiviertel der gemeldeten Erwerbslosen verharren im Hartz IV-System. Der offiziellen Zahl der Arbeitslosen müssen zudem noch einmal rund 20 Prozent zugezählt werden, die so genannten Unterbeschäftigung ausklammert. Hinzu kommen die als arbeitssuchend Gemeldeten, die ohne Zuwendungen ebenfalls in der verkündeten Zahl nicht berücksichtigt werden. Für Jochen Marquardt vom DGB bleibt es bei großen Herausforderungen für alle Akteure. mehr…
Das Bochumer Friedensplenum wird am morgigen Freitag, den 29. August ab 16 Uhr erneut auf dem Springerplatz dagegen protestieren, dass der dort stattfindende Feierabendmarkt „Moltkemarkt“ genannt wird. Den Namen Moltke trug der Platz bis 1947. Damals in den Trümmern des Zweiten Weltkriegs beschloss der Bochumer Stadtrat ihn umzubenennen – als Zeichen gegen Militarismus und die Verbrechen der Kriege. Der Flyer des Friedensplenums „1914 – 2014: Gedenkkultur bewahren – Militarismus ächten!“
Vom 1. bis 12. September findet im Beckmanns Hof, dem internationalen Begegnungszentrum der Ruhr-Universität, eine interdisziplinäre und internationale „Summer School“ des Instituts für soziale Bewegungen statt. Das Thema der Tagung lautet „Social Movements in Global Perspectives – Past, Present and Future“. Die Veranstaltung ist öffentlich. Gäste können an einzelnen Vorträgen, dem Film „Die Protestmacher“ sowie der abschließenden Podiumsdiskussion mit Vertretern global agierender sozialer Bewegungen teilnehmen. Konferenzsprache ist Englisch. Das Programm.
Donnerstag 28.08.14, 12:09 Uhr
Gewerkschaften und Friedensbewegung mahnen am Antikriegstag
Der DGB Bochum und das Bochumer Friedensplenum laden am Antikriegstag, dem 1. September um 19.30 Uhr zu einer Veranstaltung in der Rotunde ein. Am 1. September vor 75 Jahren hat die deutsche Wehrmacht Polen überfallen. Es war der Beginn des 2. Weltkrieges. Seit 1957 wird dieses Datum von Gewerkschaften und Friedensbewegung zu einem zentralen Tag der Erinnerung und des Mahnens gemacht: zum Antikriegstag. Am kommenden Montag wird der IG-Metall Chor Chorrosion sein neues Programm “Gegen den Krieg†präsentieren. Manfred Böll wird Texte gegen den Krieg vortragen und DGB-Geschäftsführer Jochen Marquardt wird das Grußwort für die Gewerkschaften an die BesucherInnen richten. Der Eintritt ist frei.
Die Bochumer DGB-Vorsitzende Eva Kerkemeier: „Wir freuen uns, dass Chorrosion zu diesem Tag ein beeindruckendes Programm gegen den Krieg einstudiert hat. Es ist für die Gewerkschaften in Bochum eine Auszeichnung, einen Chor zur Seite zu haben, der sich der Gewerkschaftsbewegung verbunden fühlt.“
Eva Kerkemeier weiter: „Mit der Veranstaltung wollen wir gerade bei den viele aktuellen Kriegen in Bewusstsein rufen: Kriege kommen nicht über uns – sie werden gemacht. Gewalt geht von Menschen aus – und trifft Menschen. Sie werden getötet, verwundet und vertrieben. Ihr Leben wird bis in die Grundfesten erschüttert – während andere aus Kriegen Profite schlagen oder ihre Machtinteressen durchsetzen.“